Nach W. Wegener und A. Thiele Tochter des Grafen Friedrich
II. von Diessen Domvogt von Regensburg aus seiner 1. Ehe mit der Hadamut
von Eppenstein, Tochter von Graf Eberhard
Nach H. C. Faußner Tochter des Grafen Babo
und einer Tochter des Pfalzgrafen Hartwig II.
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 152
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15. Haziga
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F. siehe 8; über ihre Ehen mit Hermann von Kastl
und Otto I. von Scheyern
vgl. bei diesen beiden Geschlechtern; ihre Ehe mit Arnold von Wels-Lambach
(siehe da) ist unsicher.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN
GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 29
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2. Otto II.
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Nach 1040 mit Haziga,
wahrscheinlich Tochter des Grafen Berengar I. vom bayerischen Nordgau,
Schwester des Grafen Gebhard I. von Sulzbach, welche mit ihren Söhnen
(4-6) das Kloster Fischbach gründete, das dann nach Eisenhofen und
endlich nach der Stammburg Scheyern übertragen wurde (Mb. 10.
447/8).
Über ihre Abstammung siehe meinen Aufsatz "Graf
Bertold von Burgeck" in den Blättern d. Bayerisch. Landesv. f. Familienkunde
1927, S. 55.
+ 1.VIII.1103.
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Haziga war die Stifterin
des Klosters Fischbachau.
Faußner Hans Constantin: Seite 51-57
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"Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern und Herkunft
der Wittelsbacher"
1. Gräfin Haziga, ihre Söhne und Enkel
comitissa Haziga de Schyren
Obwohl Konrad von Luppurg im Chronicon Schirense, der
von ihm verfassten Gründungs- und Frühgeschichte des Klosters,
dem er 1206-1225 als Abt vorstand, vermerkte:
(Haziga) igitur, nobili et antiquo
genere principum de castro Schyren orta, wurde
Haziga
zu einem "genealogischen Wanderpokal".
So meinten Huschberg: aus dem Hause BOGEN; von Koch-Sternfeld:
dem "Hause FAGANA“, fortgesetzt in den Freien von Vagen Landgerichts Aibling
und den Grafen von Falkenstein-Neuburg entsprossen"; Graf Hundt: wohl EBERSBERGERIN;
Tyroller: ANDECHSERIN, Tochter des Grafen Friedrich II.; Trotter,
und ihm folgend P. Fried: SULZBACHERIN, Schwester des Grafen Gebhards I.
Dieser "Weg der Forschung" zeigt, dass bisher als selbstverständlich
davon ausgegangen wurde, dass
Otto comes de Skyrun der Erbherr von Scheyern war, und niemand
in unserer "Männerwelt" in Erwägung zog, dass entsprechend der
eindeutigen Aussage im Chronicon Schirense Haziga
als
Erbtochter zur Eigentümerin von Scheyern und ihr Gemahl
Otto
erst durch Einheirat zum Otto
de Skyrun wurde. So wandelte auf diesem Wege auch schon Aventin:
lantgraf Babons sun ist
lantgraf Oto der erst.
Auch über die Abstammung Hazigas
mütterlicherseits erhalten wir durch das Chronicon Schirense
einen Hinweis: (Haziga)...
comiti Hermanno de Chastel nupta fuit. Quo mortuo, cuidam comiti
Ottoni de Schyren tradita, per eum tres filios, Ottonem videlicet,
Pernhardum et Ekkardum comites, habuit. Heinricus etiam patriarcha Aquileiensis
et supradictus episcopus Polensis duo fratres, filii matertere ipsiius
Hazige
fuerunt. Wie Haziga keinen Sohn Otto
hatte, wie wir noch sehen werden, so liegt auch eine Verwechslung von Patriarch
Heinrich (1077-1084) mit seinem Vorgänger, Patriarch Sighard (1068-1077),
vor. Hazigas matertera,
also Mutter-Schwester, war demnach die Mutter des Patriarchen Sighard,
Gräfin Bilihild, und damit war auch Hazigas
Mutter
einer Tochter des Pfalzgrafen Hartwig II. So wurden im Bericht über
Kirchweih und Dotierung des Klosters Michaelbeuern als zustimmende Miterben
Hazigas Söhne
nach ihren Vettern Ulrich und Rapoto aufgeführt: Ekkehart et Pernhart
filii Hadagunde.
In 1. Ehe war Haziga verheiratet
mit Graf Hermann von Kastl im Nordgau, der wie sie ein BABENBERGER
war. Das Chronicon Schirense schildert, wie das gräfliche Paar
auf Hazigas Erbbesitz durch ihre Leute das Leitzachtal bis zum Wendelsteinmassiv
in Besitz nehmen und kultivieren ließ. Nachdem Graf Hermann
Anfang 1056 gestorben war, ging Haziga eine Zweitehe mit Otto,
dem Freisinger Vogt, einem Witwer, ein.
Da nach dem ehelichen Güter- und Erbrecht den Kindern
aus der Erstehe des Vaters dessen Besitz verhaftet war, wie er beim Tode
der Mutter bestand, und damit die Kinder aus der Zweitehe auf ihr Muttergut
verwiesen waren, war der Mann vermögensrechtlich mehr oder weniger
gezwungen, eine Zweitehe einzugehen, deren Besitz das standesgemäße
Erbe ihrer Kinder gewährleistete. Darnach war Erbe des Haus- und Erbbesitzes
Ottos
sein gleichnamiger Sohn aus der Erstehe, während sich
Hazigas Erbbesitz, und damit auch Scheyern, auf ihre beiden
Söhne Ekkehard
und
Bernhard
vererbte, nachdem mit Hazigas
Kindern aus ihrer Erstehe eine Erbregelung über das gemeinsame
Muttergut getroffen worden war. Wir können daher von einer klaren
rechtlichen Besitztrennung ausgehen.
Wie sehr Haziga
auf die Familie ihrer Mutter, einer ARIBONIN, ausgerichtet war,
zeigt die Namensgebung für ihre beiden Söhne Ekkehart
und Pernhart.
Sie erfolgte im Gedenken an ihren Großvater, den Pfalzgrafen Hartwig,
und den Leitnamen Sighard. Diese Namensgebung spielte auch bei den Töchtern
Mathild und Suanhild von Hazigas Tante
Bilihild eine maßgebliche Rolle.
Nachdem sich zwei "Aussteiger" aus
Gräfin Hazigas
näherer Verwandtschaft mit Gleichgesinnten zu einer Kommune
im hinteren Leitzachtal beim heutigen Bayrischzell zusammengetan hatten,
ließ sie dort eine Kirche errichten. Diözesanbischof Ellenhart
von Freising (1052-1078), Bruder des Patriarchen Sighart und Cousin Hazigas,
trennte das Rodungsgebiet vom Pfarrsprengel Willing ab und teilte den Neubruchzehnt
des neugeschaffenen Sprengels mit Tauf- und Begräbnisrecht der Kirche
Bayrischzell zu, die von ihm 1077 eingeweiht wurde. Die üblichen Begleiterscheinungen
eines Aussteigerkollektivs aber dürften dann Gräfin
Haziga veranlasst haben, an Abt Wilhelm von Hirsau heranzutreten,
diesen Ort unter seine Fittiche zu nehmen und Mönche von Hirsau dazu
abzuordnen. Diese stellten jedoch sehr bald fest, dass der Ort für
ora et labora unzumutbar war, und so kam Frau
Haziga mit Bischof Meginward überein, von der Freisinger
Kirche Grund und Boden bei Fischbachau einzutauschen, um die Klostergemeinschaft
dorthin zu verlegen. Da die Kirche 1087 eingeweiht wurde und im Chronicon
betont wird, dass sie in kurzer Zeit fertiggestellt wurde, dürfte
der Besitztausch ein, zwei Jahre vorher erfolgt sein. Unter dem Eindruck
des Investiturstreites übertrugen Haziga und ihre beiden Söhne
nach Hirsauer Vorbild das Kloster dem Römischen Stuhl, ut ad nullius
terrene dominationis re spectum haberet nisi ad solam sedem Romanam.
1. oo Hermann Graf von Kastl
-27.1.1056
2. oo Otto I. Graf von Scheyern
-4.12.1078
Kinder:
1. Ehe
Hermann II. Graf von Cham
- nach
1071
Friedrich I. Graf von Kastl und Habsberg
-10.11.1103
Mathilde
-
oo Rapoto III. Graf im oberen Traungau
-15.10.1080
2. Ehe
Arnold I. Graf von Scheyern und Dachau
- vor
26.3.1123
Otto II. Graf von Scheyern
-31.10.1121/22