Sohn des Grafen Heinrich II. an der Pegnitz (Haus BABENBERG)
oder Sohn des Grafen
Otto I. im Pustertal (Haus ANDECHS)
Nach Gewin Sohn des Grafen Otto im Kelsgau und
einer namentlich unbekannten Tochter von Vogt Chuono von Benediktbeuern
Begraben: Abtei Scheyern
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 246
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1. Otto I.
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( = LIUTPOLDINGER n 40) F. nicht überliefert, sie
ist aus folgendem zu ersehen.
Nach der Urkunde Kaiser HEINRICHS
V. für Eisenhofen vom 3/1 1107 (MB 10, 387 ff n 10) besaßen
die Gründer Berthold von Burgeck (Lechsgemünd n 6) und Otto
II. von Scheyern den St. Petersberg bei Eisenhofen, ehedem Burg
Gloneck, gemeinsam von den Eltern her (inter se a parentibus eatenus
habuere). Bertholds Vater war Kuno von Lechsgemünd, also müssen
schon Otto I. von Scheyern
und Kuno von Lechsgemünd Gloneck gemeinsam besessen haben,
ob sie nun die Burg von ihrem Vater oder anderweitig geerbt hatten. Der
andere Erbgang könnte gewesen sein von dem WELFEN
Kuno II. her oder von dem Paargrafen Udalschalk II. her, der mit einer
Vaterschwester
Ottos I. und Kunos von
Lechsgemünd verheiratet gewesen zu sein scheint. Auf alle Fälle
müssen die 2 Letztgenannten Brüder gewesen sein. Otto
ist ja auch ein bekannter Schweinfurter Name. Eine Bestätigung dieses
Zusammenhangs liegt darin, dass Herzog Ludwig I. den Bischof Konrad IV.
von Regensburg (Lechsgemünd n 2) seinen Blutsverwandten nennt (Ried
1, 338 f n 356), ohne dass je zwischen Scheyern
und
Lechsgemünd Heiraten stattgefunden hätten; ferner auch darin,
dass die Besitzungen der beiden Häuser im rechten Lech-Donauzwickel
im Gemenge lagen (MB 36 a, 88 f Amt Bayerdilling); noch 1167 hatte Pfalzgraf
Friedrich (18) zu Treidelheim Großmauer AG Neuburg an der Donau Besitz
und Ministerialen zu Pessenburgheim und Eschling (Hundt, Indersdorf 1,
10 ff n 18), eV.
c 1045 (1039/47) Schlichtung eines Zehentstreites zwischen
Bischof Eberhard von Augsburg (1029-1047) und Bischof Nitker von Freising
(1039-1052), des letzteren Vogt ist Sigihard (SIEGHARDINGER, tot 9/4 1048),
unter den Zeugen für Nitker Otto comes
(Graf an der mittleren Paar, Nachfolger Udalschalks II.) nQ 5, 303 f n
1447
c 1050 (1047/52) Otto
Hauptvogt von Freising unter Bischof Nitker (in Nachfolge Sigihards)
nQ 5, 306 n 1451
c 1060 Otto auch
Vogt des Domkapitels nQ 5, 461 f n 1621
c 1070 Otto comes de Skyrun
nQ 5, 319 n 1469
(1072 vor 17/7) Otto comes de
Scirun profecturus Hierusalem bewidmet Ebersberg Hundt, Ebersberg
163 n 12
Eintrag einer Hand, die noch unter Abt Williram (+ 1085)
tätig war; vgl. Chronicon Schirense cap. 16, SS 17, 613 ff, das irrigerweise
diese Wallfahrt berichtet von Otto, einem Sohne Ekkehards
I.; da es aber diesem vier Söhne zuschreibt, liegt der Irrtum
offen zutage; IV.
1072 17/7 Weihe von Michaelbeuern, udZ. Fassung
a)Ekkehart
et
Pernhart
filii Hadagundae
(Haziga), Fassung
b)Perinhart
Ottonis comitis filius Salzb. UB 1,
771 ff
+ 1072 4/12 Scheyern: Otto
comes de Scheyern, maritus domine Hatzige Necr. 3, 135.
Gemahlin:
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Haziga,
Tochter Friedrichs II. von Diessen, Witwe Hermanns I. von Kastl (+ 1056).
Das Chronicon Schirense cap. 3 lässt sie aus der
SCHEYERNER Großfamilie stammen (genere principum de castro
Schyren orta), gibt aber keinen Aufschluss über das Wie. Es nennt
nur einmal die Pilihild (Andechs n 8) ihre matertera (ungenau statt amita),
Tante. Aber daraus, dass auch Haziga
aus
1. Ehe einen Sohn Friedrich hatte, ergibt sich, dass sie Tochter Friedrichs
II. war. Vermählt mit Otto c 1057
1072 17/7 siehe oben
(1073) bewidmet in Gegenwart ihrer Söhne
Ekkehard und Bernhard
das Domkapitel Freising für die Seelenruhe ihres Gatten nQ 5, 478
f n 1651
1077 lässt die Kirche zu Bayrischzell weihen Chron.
Schir. cap. 2
c 1078 bewidmet mit ihren Söhnen Ekkehard,
Bernhard und Otto
Bayrischzell
Chron. Schir. cap. 4
1087 15/11 Weihe der durch sie erbauten Kirche zu Fischbachau
Chron. Schir. cap. 6
1102 21/10 Papst Paschalis II. bestätigt das von
Haziga
und
ihren Söhnen Ekkehard,
Bernhard
und Otto gegründete
Kloster Fischbachau und stellt als Vogt den Grafen
Otto und dessen ältesten Sohn als seinen Nachfolger auf
MB 10, 437 ff n 1, Kehr-Brackmann GP 1, 345 n 1
+ (1104) 1/8.
Das Jahr ergibt sich aus der Papsturkunde vom 7/11 1104
(MB 10, 439 ff n 2, Kehr-Brackmann n 2), in der Haziga
als verstorben erwähnt wird, der Tag daraus, dass in Scheyern das
Gedächtnis der Stifter am 1/8 begangen wurde. - Trotzdem Haziga
wiederholt Mutter von Ekkehard
und
Bernhard
genannt
wird, war sie doch nur deren Stiefmutter, da die Namen
Ekkehard
und Bernhard weder
aus ihren noch ihres Gatten Vorfahren erklärt werden können.
Es ist auch nicht anzunehmen, dass der Graf Otto
von c 1045 bis c 1057 unverheiratet war. Die Namen der Stiefsöhne
weisen auf Sachsen hin, wo in der Mark Meißen die Markgrafen Ekkehard
I. (985-1002) und dessen Sohn Ekkehard II. (1032-1047) begegnen, aus einem
Geschlecht, bei dessen mütterlichen Seitenverwandten auch der Name
Bernhard (Bernhard I. Markgraf der Nordmark 1009-1018 und dessen Sohn Bernhard
II. 1018-1044) vorkommt; vielleicht war die Mutter der beiden älteren
Söhne eine Tochter Ekkehards II. Jedenfalls war ihr Geschlecht so
vornehm, dass es bei der Namengebung für die älteren Söhne
Ottos den Ausschlag gab.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN
GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 29
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2. Otto II.
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Wird als Sohn Ottos
I. betrachtet.
13.I.1010 (MG.DD. V.21) lag Bozinwane im Kelsgau in seiner
Grafschaft; comes de Skyrun (Scheyern)
1075? (nQ V. 1469)
Hauptvogt von Freising 1047/53 (nQ. V. 1451)
+ 4.XII.(1078?) - jedenfalls n. 22.III.1078 (nQ.
V. 1473, Nec. III. 135 Scheyern, 196 Indersdorf).
Otto war zweimal
verheiratet:
1. Mit einer Tochter, wahrscheinlich des Grafen
Arnold, Schwester des Grafen Meginhard von Reichersbeuern (siehe Andechs
Nr. 21).
2. Nach 1040 mit Haziga,
wahrscheinlich Tochter des Grafen Berengar I. vom bayerischen Nordgau,
Schwester des Grafen Gebhard I. von Sulzbach, welche mit ihren Söhnen
(4-6) das Kloster Fischbach gründete, das dann nach Eisenhofen und
endlich nach der Stammburg Scheyern übertragen wurde (Mb. 10.
447/8). Über ihre Abstammung siehe m. Aufsatz "Graf Bertold von Burgeck"
in den Blättern d. Bayerisch. Landesv. f. Familienkunde 1927, S. 55.
+ 1. VIII. 1103.
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HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 136
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16. Otto
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Graf von Scheyern, c. 1070-1078(+).
C. 1070. Als Edler Zeuge gleich hinter Otto von Thanning
und seinem miles eingereiht im öfter genannten Ehevertrag Adalberts
und Berthas: F. nr. 1469.
C. 1070/78 Vogt von Freising: F. nr. 1472, 1621.
1078. 22. III. Otto +
: Necrologium III. 135 (Scheyern), 196 (Indersdorf).
Gemahlin:
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Hazacha.
1078/80. Gräfin
Hazacha von Scheyern vertauscht Besitz zu Kloo, Arnhofen und Bayrischzell
(alle B. A. Miesbach) gegen anderen Besitz der Freisinger Kirche zu Fischbachau
(ebenda) mit Genehmigung ihrer Söhne Ekkahard F. 26., Pernhard F.
27., Graf Otto F. 25.: F. nr. 1473.
C. 1080/91.
Hazacha, Witwe des Vogtes Otto,
übergibt für das Seelenheil ihres Gemahls ihren Besitz zu Heckern
(B. A. Schrobenhausen) und Forst-(Moos)inning (B. A. Erding) in Gegenwart
und mit Zustimmung ihrer Söhne Ekkahard
und
Pernhard:
F. nr. 1651.
Note:
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Ekkahard
und Bernhard sind
in obiger Urkunde von 1078/80 1. Zeugen, weil sie eigene Söhne Hazechas
sind. Graf Otto F. 25. war ein Sohn aus der 1. Ehe des Grafen
Otto F. 16.
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Thiele Andreas:
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"Erzählende genealogische
Stammtafeln"
Otto I. war Graf an
der Paar, Graf von Scheyern und zu Gloneck und wurde Stiftsvogt von Freising.
Er erbte 1045 Teile der Grafschaft Ebersberg, das Kerngebiet der späteren
Grafschaft Wittelsbach und durch dieses Erbe wurde der Aufstieg des Hauses
ermöglicht. Er tauchte in etlichen Fehden auf, auch in Schenkungsurkunden
und als Zeuge und Vermittler. Er reiste 1070 nach Jerusalem.
Nach Prof. Dungern:
1. oo N.N. von Reichersbeuren, Schwester Meginhards
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Nach W. Wegener:
1. oo N.N. von Meißen, Tochter des Markgrafen
Ekkehard II.
-
2. oo 2. Haziga (Hadegunde) von Diessen, Tochter
des Domvogtes Friedrich II. von Regensburg
um 1040-1.8.1104
1. oo Hermann
Graf von Kastl
-27.1.1056
Nach Detlev Schwennicke:
1. oo N.N. von Andechs, Schwester des Grafen Arnold
von Diessen
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2. oo Hazziga (Hadagund) von Scheyern
- 1104
Kinder:
1. Ehe
Ekkehard I. Graf von Scheyern
- um 1088
Bernhard I. Graf von Scheyern
-2.3.1102
2. Ehe
Arnold I. Graf von Scheyern und Dachau
- vor
26.3.1123
Otto II. Graf von Scheyern
-31.10.1121/22
Nach Detlev Schwennicke:
1. Ehe
Otto II. Graf von Scheyern
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1107/08
Arnold Graf von Dachau
-
1080/1120
2. Ehe
Ekkehard Graf von Scheyern
- 1087
oder 1088
Bernhard Domvogt von Freising
-
1101
Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter,
Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 543,554,557,569-571/Band II Seite
501 -