Tochter des Königs Bela
IV. von Ungarn aus dem Hause der ARPADEN
und
der Maria Laskarina von Byzanz, Tochter
von Kaiser Theodor I. von Nikäa
Thiele, Andreas: Tafel 358
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
KUNIGUNDE "DIE SELIGE" (seit 1690)
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+ als Nonne
1292
oo BOLESLAW
V. Herzog von Polen
+ 1279
Machilek Franz: Seite 302-303
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"Premysliden, Piasten und Arpaden und er Klarissenorden"
in: Westmitteleuropa - Ostmitteleuropa. Vergleiche und Beziehungen.
Festschrift für Ferdinand Seibt zum 65. Geburtstag
In Kleinpolen stiftete Boleslaw
V. der Schamhafte (gest. 1279),
Herzog von Krakau-Sandomir,
für seine Schwester Salomea (gest.
1268), die Witwe des 1241 gefallenen
Fürsten Koloman von Halic, die bald nach dessen Tod - in
der Regierungszeit des Krakauer Bischofs Prandota (1242-1266) - in ihre
Heimat zurückgekehrt war, 1255 zu Zawichost an der Weichsel nördlich
von Sandomir ein Hospital und Kloster des hl. Damian. Als Ausstattung übertrug
Boleslaw
V. diesem Kloster die Burg Zawichost samt mehr als 20
dazugehörige Ortschaften. Schon während der Vorbereitungszeit
der Gründung scheint Salomea nach
der Regel der hl. Klara gelebt zu haben.
Das neue Kloster entstand schließlich in dem durch
die Karpaten geschützten Ort Alt-Sandez (Stzary Sacz), dem Sitz Kunigundes
(Kingas),
der Witwe Herzog Boleslaws V. des Schamhaften
von Krakau-Sandomir und Tochter des ARPADEN
Bela IV. von Ungarn sowie Schwester der
hl. Margareta von Ungarn (gest. 1270)
und der
sel. Helena (Jolenta) (gest. 1298). Trotz Widerstands
von seiten Leszek
des Schwarzen, des Nachfolgers Boleslaws
V. des Schamhaften, siedelte ein Teil der Schwestern von Skala
in die Kastellanei von Alt-Sandez um, wo sich nach umfangreichen Zustiftungen
durch Kunigunde-Kinga in der Folgezeit
eine der bedeutendsten und dauerhaftesten Niederlassungen des Klarissenordens
im östlichen Mittelauropa ausbildete. Auch das Kloster zu Skala blieb
weiterhin bestehen. 1292 wurde das neue Stift zu Alr-Sandez durch den böhmischen
König Wenzel II., dem damals die
Herrschaft über Krakau zustand, bestätigt.
Die Schwestern Kunigunde-Kinga
und
Helena-Jolentawaren
noch im Todesjahr (1279) ihrer Ehemänner, der Herzöge
Boleslaw V. der Schamhafte bzw. Boleslaws
VI. der Fromme von Polen-Kalisch, in den Klarissenorden
eingetreten.
Kunigunde-Kinga erlangte
als Mitstifterin von Alt-Sandez hier die Äbtissinnenwürde
und erwarb sich große Verdienste um die Heiligsprechung des Krakauer
Bischofs Stanislaus. Zunächst als Selige verehrt, wurden ihre
Gebeine schließlich 1591 erhoben. Der 1628 eingeleiteten Seligsprechungsprozeß
fand 1690 mit einer Bestätigung ihrer Verehrung durch Papst Alexander
VIII. seinen Abschluß. Papst Clemens XI. erhob
sie 1715 zur Patronin von Polen-Litauen.
1239
oo Boleslaw V. der Keusche Senior von Polen
x 1226-10.11.1279
Literatur:
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Lazar Istvan: Kleine Geschichte Ungarns. Österreichischer
Bundesverlag Wien 1990 Seite 77 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband
2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II
Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 336,358
- Veldtrup, Dieter: Frauen um Herzog Ladislaus (+ 1401). Oppelner
Herzoginnen in der dynastischen Politik zwischen Ungarn, Polen und dem
Reich. Fahlbusch Verlag 1999 Seite 11-14,18,20,22,24,27,279 - Westmitteleuropa
- Ostmitteleuropa. Vergleiche und Beziehungen. Festschrift für Ferdinand
Seibt zum 65. Geburtstag, hg. von Winfried Eberhard, Hans Lemberg, Heinz-Dieter
Heimann und Robert Luft, R. Oldenbourg Verlag München 1992, Seite
302-303,305 -