Ältester Sohn des Grafen
Immed in Westsachsen und der Adela
von Hamaland, Tochter von Graf
Wichmann
Brandenburg Erich: Tafel 5 Seite 11,131
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"Die Nachkommen Karls des Großen."
IX. 55. DIETRICH, Graf, Vogt von Paderborn
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* ..., + nach 1015 17.IV.
Anmerkungen: Seite 131
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IX. 55. Dietrich,
Vita Meinwerci c. 132. Der dort gegebene Bericht, wonach
Dietrich
1014 7.IV. auf Befehl der eigenen Mutter und des Stiefvaters ermordet
sein soll (sic!), hat keinen Annspruch auf Glaubwürdigkeit, siehe
die Ausführungen von Tenckhoff in seiner Ausgabe der Vita Meinwerci
66, Anm. 4.
Rogge, Helmuth: Seite 47-49
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"Das Verbrechen des Mordes begangen an weltlichen deutschen
Fürsten in der Zeit von 911 bis 1056."
Um die Mitte der Regierungszeit HEINRICHS
II.
ereignte sich in den nördlichen Gebieten Lothringens
schwere Gewalttaten. Sie gingen von einem wilden, verbrecherischen Weibe,
der Gräfin Adela von Hamaland, aus. Sie war mit dem sächsischen
Grafen
Immed vermählt gewesen und hatte nach dessen Tod den Grafen Balderich,
einen emporgekommenen, reichen, raub- und fehdelustigen Mann geheiratet.
Beide zusammen setzten das ganze niederlothringische Land mit ihren Gewalttaten
in Schrecken. Die schwerste von allen war die Ermordung von Adelas
eigenem Sohn aus ihrer 1. Ehe, des Grafen Dietrich.
Nur der Biograph Meinwerks,
des Bischofs von Paderborn, hat sie uns in einer von der Legende
stark überwucherten Darstellung überliefert.
Scheidet man aus dieser das falsche und zweifelhafte
aus, so ergibt sich, daß Adela auf den Rat Balderichs den
Grafen Dietrich während sein Bruder
Meinwerk mit dem König in "Langobardien" weilte, am 7. April
1014 auf der Burg Uplade bei Elten von den Leuten ihres Gatten ermorden
ließ. Ob die Mörderin auf dem Reichstage zu Dortmund 1016 für
die Tat vom Kaiser bestraft worden war, bleibt zweifelhaft.
Trillmich Werner: Seite 139
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"Kaiser Konrad II. und seine Zeit"
Getrieben von seiner machtgierigen Gemahlin Adela gehörte seit OTTOS III. Zeit Graf Balderich von Drenthe, der links des Stroms Burg Zyfflich und Streubesitz zwischen Köln und der Betuwe innehatte, zu den unruhigsten Glücksrittern. Um die Allodien seiner Frau, die Hinterlassenschaft von deren Vater in Hamaland, um Zütphen, um Stift Elten und Burg Uflach, kam es zu langwierigen Auseinandersetzungen mit ihrem Sohne aus 1. Ehe, dem IMMEDINGER Dietrich, dem der Kaiser die gräflichen Rechte übertragen hatte. Auch um den Hattuariergau an der Niers mit den Burgen Gennep und Geldern entstanden Erbstreitigkeiten. Dort hatte HEINRICH II. zum Vormund für den schwachsinnigen Grafen dessen Schwager, den verläßlichen Grafen Wichmann vom Düffelgau um Kleve und Monterberg ernannt, einen BILLUNGER, der Burggraf der Reichspfalz Nymwegen gewesen sein dürfte. Balderich, der sich als Vetter des Entmündigten zu Unrecht übergangen fühlte, protestierte mit juristischen Mitteln und Waffengewalt, bis er sich um 1010 endlich durchsetzte, denn er besaß Rückhalt an Lambert von Löwen, Graf Gerhard von Metz, dem Kölner Erzbischof Heribert und Adalbold von Utrecht. Als dann im Jahre 1014 Dietrich von Hamaland ermordet wurde, hielt man dessen Mutter mitschuldig an der ruchlosen Tat, denn Balderich und Adela bemächtigten sich seiner Güter und Burgen. Ein weiterer Todesfall im Jahre 1015 verschaffte ihnen Burg Aspel bei Rees und dem Grafen Gerhard die Feste Heimbach an der Roer, an deren Belagerung und Einnahme sich Balderich beteiligte.
Schölkopf Ruth:
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"Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten
zum Historischen Atlas Niedersachsens 22."
Diese nachweisbaren Charakterzüge Athelas wurden
von dem Verfasser der Vita um weitere vermehrt. Er ist der einzige, der
ihr den Mord an ihrem eigenen Sohn Dietrich zur Last legte. Dietrich
war nach dem Bericht der Vita [11 Vita Meinw., Kap. 2.] paterna
dignitatis et facultatis heres designatus. Dietrich soll nun
eius
consilio ...VII. idus Aprilis Uplage, urbe munitissa iuxta Eltene
(Burg Uplade, westlich vom Kloster Elten) ermordet worden sein
[12 Vita Meinw., Kap. 132.]. Die Ermordung des Grafen Dietrich
ist als unhistorisch zu verwerfen. Die wahrscheinlichen Gründe für
das Zustandekommen dieser Ansicht werden von dem Herausgeber der Vita [13
Fr.
Tenckhoff, Ausgabe der Vita Meinw., Seite 66, Anm. 5.] zusamemngetragen,
so daß sie hier nicht wiederholt zu werden brauchen. Vielleicht sollte
die verworfene Mutter auch dem vorbildlichen Meinwerk wirkungsvoll
gegenübergestellt werden.
Wenden wir uns nun noch der dritten Tochter Immeds
und Athelas zu. Die Vita bezeugte, daß Glismod cuiusdem
nobilis principis in Baioria matrimonio copulatur. Der Verfasser der
Vita erwähnt weder den namend es Gatten noch ihre weiteren Lebensschicksale.
Vermutlich waren ihm diie erforderlichen Nachrichten aus diesem entfernten
Gebiet nicht zur Hand.
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen.
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 5 Seite 11,131
- DEUTSCHE FÜRSTEN DES MITTELALTERS. Fünfundzwanzig Lebensbilder.
Edition Leipzig 1995 Seite 116 - Rogge, Helmuth: Das Verbrechen
des Mordes begangen an weltlichen deutschen Fürsten in der Zeit von
911 bis 1056. Dissertation Berlin 1918 Seite 47-49 - Schölkopf
Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum
Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 - Trillmich
Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991
Seite 139 - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer
Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 -