Älteste Tochter des Grafen
Ludwig I. des Bärtigen in
Thüringen († Oktober
1056/1080/13.6.1080) aus dem Hause der
LUDOWINGER
und der Cäcilie
von Sangershausen, Tochter von Graf
Berthold
und der Gisela
Schwester von Graf Ludwig II. dem Springer in
Thüringen († 1123),
Graf Beringer von Sangershausen († vor 25.7.1110),
Gräfin Uta von Linderbach, Gräfin Adelheid von Wippra
eventuell
Groß-Nichte von Graf Liudolf von Braunschweig († 23.4.1038), vom Römischen
Kaiser HEINRICH III. († 5.10.1056)
Enkel von Graf N.N. und der N.N.
eventuell Ur-Enkelin der Römischen Kaisern Gisela von Schwaben († 15.2.1043)
Schwennicke Detlev: Tafel 145
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I.
1"
HILDEGARD
-------------------
†
I. oo POPPO
I. GRAF von HENNEBERG
⚔ bei
Mellrichstadt 7.VIII.1078
II. oo TIMO VON NORDECK
†
POPPO I.
-------------
⚔ bei Melrichstadt 7.VIII.1078
oo HILDEGARD
VON SCHAUENBURG
† 1104
Tochter von Ludwig dem
Bärtigen (von Thüringen)
(II. oo Timo von Nordeck)
HILDEGARD
-------------------
†
oo POPPO I. GRAF VON HENNEBERG
⚔
Die Historia brevis berichtet, die
Tochter Ludwigs
des Bärtigen, Hildegard, habe
nach dem Tode ihres ersten Mannes, Poppos I. von Henneberg, den
Edlen
Timo von Nordeck
geheiratet. Der Stifter von Cella s. Blasii - und
der Wälder Windefeld und Elisi - sei Hildegards
Sohn Gebhard. Zu diesen
Nachrichten aus dem Chronicon Hennebergense
ergänzend hinzu. Die Burg Gebhards
habe auf dem Rupperg (oberhalb
Zella-Mehlis) gelegen, und die Kirchen in Albrechts und Heinrichs, deren
Patronat bis zur Reformation dem Kloster Reinhardsbrunn gehörte,
seien
von ihm gegründet. In der von ihm gestifteten Cella St. Blasii sei
er 1115 Febr. 1. gestorben. Diese Zusammenhänge werden durch den
Bericht
der Gosecker Annalen verdunkelt:
Eine Gräfin
Hildegard,
Schwester Graf
Ludwigs (des Springers),
habe zu Zeiten des ersten Gosecker
Abtes
Friedrich (1070-1098) ihren Sohn
Gebhard dem Herrn
geweiht. Sie
bereute aber ihr Gelübde in der Hoffnung auf sein Erbe und nahm
ihn
aus dem Kloster. Dem entspricht genau die Angabe des Spuriums auf HEINRICH
V., wonach Gebhard
den Wald iure hereditario
besessen habe. Zickgrafs Vermutung, Gebhard könnte den Wald
aus Reue über sein gebrochenes Versprechen gestiftet haben,
dürfte
richtig sein. An der Gründung der Cella St. Blasii durch Gebhard
von Nordeck ist nicht zu zweifeln; denn 1112 Mai 14
bestätigte
Bischof Erlung von Würzburg,
an diesem Orte das Oratorium s. Blasii
geweiht zu haben, das der Edle
Gebhard dem Kloster
Reinhardsbrunn samt dem umliegenden Walde geschenkt habe. Dass
Gebhard
bei dem bevorstehenden Aussterben seines Geschlechtes diesen Besitz
dem Hauskloster seines Onkels schenkte, ist nur verständlich.
Weller
Tobias: Seite
584-585,623
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"Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert"
Hildegard
wurde Poppo I. von Henneberg
in die Ehe gegeben, der die Grundlage für den Besitz seines Hauses
zwischen Rhön und Thüringer Wald legte [46 Zur Person Poppos
vgl.PATZE, Politische Geschichte 201; WAGNER, Entwurf, No. II/1, 39].
Der Zeitpunkt der Eheschließung ist nicht zu ermitteln, muß
aber vor
1078 gelegen haben, in welchem Jahr Poppo an der Seite HEINRICHS IV. in der
Schlacht
bei Mellrichstadt (7. August) fiel [47 Vgl. neben Anmerkung 45
auch Frutolf von Michelsberg, Chron. zu 1078, 90.]. Nicht sicher zu
entscheiden ist, ob Poppo
bereits Inhaber einer Grafenwürde war, oder ob erst seine
Söhne gräflichen Status erlangten [48
Letzeres nimmt WAGNER, Genealogie 422f., an. Auch HENNING, Entwicklung
4, weist darauf hin, daß das Würzburger Burggrafenamt erst
1087/91 in
den Händen der HENNEBERGER
bezeugt ist. Unter dem Titel eines Grafen von Henneberg taucht erstmals
Poppos Sohn Gotebold II. im Juli 1096 auf;
vgl. Wirtemb. UB 1, No. 249,308.]. Nach seinem Tod heiratete Hildegard in zweiter Ehe den hessischen Freien (ingenuus) Thiemo von Nordeck
(nordöstlich Gießen), mit dem sie einen Sohn Gebhard hatte.
In der Generation Graf Ludwigs des Springers ausgangs
des 11. Jahrhunderts knüpften die LUDOWINGER vergleichsweise
kleinräumige Verbindungen, vornehmlich mit Familien des
Thüringer Raumes (Hildegard
oo Poppo
I. von Henneberg;
Uta oo Dietrich von Linderbach;
Adelheid oo Ludwig I. von Wippra),
aber auch darüber hinausgreifend nach Hessen (Hildegards zweite Ehe mit Thiemo von Nordeck) und in das
ostsächsische Markengebiet (Beringer
oo Bertrada). Die
einzige wirklich spektakuläre Heirat dieser Generation ist die Ludwigs des Springers selbst,
der sich durch die Vermählung mit der Stader Grafen-Tochter Adelheid, der Witwe Pfalzgraf Friedrichs III. von Goseck,
nicht nur einen Teil des Gosecker
Erbes sicherte, sondern auch Anschluß an die vornehmsten
und einflußreichsten Familien des sächsischen Adels fand.
1. oo Poppo I. Graf von
Henneberg
⚔
7.8.1078
2. oo Thiemo Graf von Nordeck
†
Kinder:
1. Ehe
Poppo II. Graf zu Wasungen,
Lichtenberg, Frankenstein
†
1119
Godebold II.
† 1114
Godebert Burggraf von
Würzburg
†
2. Ehe
Gebhard Edler von Nordeck
†
1.2.1115
Literatur:
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Patze, Hans: Die Entstehung der
Landesherrschaft
Thüringen, Böhlau Verlag Köln/Graz 1962 Seite 170 - Schwennicke
Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio
Klostermann
GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 145 - Schwennicke,
Detlef: Europäische
Stammtafeln. Stammtafeln zur
Geschichte
der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken Tafel 144 -
Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I,
Teilband
1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 173,178 - Weller
Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert
Seite 584-585,623 -