Begraben: Dom zu Speyer
Jüngerer (2.) Tochter des Herzogs
Hermann II. von Schwaben
(† 4.5.1003) aus
dem Hause der KONRADINER und der Gerberga (Guepa)
von Burgund, Tochter
von König
Konrad dem Friedfertigen († 19.10.993) und der Mathilde von
Frankreich
Schwester von Herzog Hermann III. von Schwaben († 1.4.1012), Berthold von Schwaben († Anfang 993), Herzogin Beatrix von Kärnten († 12.5. nach 1025) und Herzogin Mathilde von Kärnten († 29.7.1031/32)
Nichte von
König
Rudolf III. von Burgund († 5./6.9.1032), Kron-Prinz Konrad von
Burgund (†
nach 10.8.966), Herzogin Gisela
von Bayern († 21.7.1007),
Königin Bertha von Frankreich († nach 1010),
Mathilde von Burgund, Bischof Burchard II. von Lyon
(† 10.6. 1031), Graf Liutold von Mömpelgard,
Graf Konrad in Schwaben († 24.11.994 ermordet),
Gräfin Ita von Altdorf
Cousine vom Römischen Kaiser
HEINRICH
II. († 13.7.1024), Bischof Brun von Augsburg († 29.4.1029),
Königin Gisela von Ungarn († 9.5. nach 1060),
Äbtissin Brigida von Andlau, Gräfin Bertha von Egisheim, Graf Theobald II. von
Blois († 30.9.1004), Graf Odo II. von Champagne-Blois (⚔ 15.11.1037),
Vizegräfin Agnes von Tours, Graf Heinrich von Altdorf († 15.8.
um 1000), Graf Welf II. von Altdorf (†
10.3.1030), Gräfin Richlinde von Ebersberg († 12.6.1045),
Bischof Eberhard von Bamberg
(†
1041), Graf Kuno I. im Sualafeld († nach 1020),
Graf Berengar von
Mömpelgard (⚔ 27.3.1027), Erzbischof Hunfrid von Ravenna († 23.8.1051), Otto von Mömpelgard († vor 1044), Gräfin Adelheid von Achalm († nach 1052/† 29.8.1165)
Tante von Herzog Markward III. von Kärnten († 16.6.1076), Bischof Adalbero von Bamberg († 14.2.1057), Markgräfin Willibirg der Kärntner Mark (†
21./25.1.), Gräfin N.N. von Dießen, Herzog Konrad II. dem
Jüngeren von
Kärnten († 20.7.1039), Bischof
Bruno von Würzburg
(† 27.5.1045), Gräfin N.N. im Bonngau, Herzog Friedrich III. von Ober-Lothringen (†
18./20.5.1033), Gräfin
Sophia von Mömpelgard († 1092), Markgräfin Beatrix von
Tuszien-Canossa († 18.4.1076),
Graf Adalbert
von Ballenstedt († um 1080), Edlen Adelheid von Schraplau
Enkelin von Herzog Konrad von Schwaben und Elsaß († 20.8.997)
und der Judith von Marchtal oder der OTTONIN Richlint
Ur-Enkelin von König
Ludwig IV. dem Überseeischen von Frankreich († 10.10.954)
und der Gerberga
von Sachsen, Graf
Udo I. von der Wetterau
(† Sommer
949) und
der Kunigunde von Vermandois
Ur-Ur-Enkelin vom Ostfränkisch-Deutschen
König HEINRICH I.
(† 2.7.936)
Lexikon des Mittelalters: Band IV
Seite 1465
********************
3. Gisela, deutsche Kaiserin
------------
* um 990 (das anderslautende Geburtsjahr auf einer in ihrem Grab
gefundenen Bleitafel ist offenkundig falsch), † 15. Februar 1043 in Goslar
Begraben: Dom zu Speyer
Eltern: Herzog Hermann II. von
Schwaben und
Gerberga, Tochter König Konrads I. von Burgund
1. oo Graf Bruno von
Braunschweig († 1013?;
Brunonen)
2. oo Herzog Ernst I. von
Schwaben († 1015)
3. oo Konrad der Ältere
(Konrad II.)
vermutlich 1016
Söhne:
von 1.:
Graf Liudolf
von 2.:
Ernst (II.) Herzog von Schwaben
von 3.:
Heinrich (III.)
Wegen der kanonisch anfechtbaren
Verbindung mit dem SALIER Konrad
(gemeinsame
Abstammung von HEINRICH I.)
entzog Kaiser HEINRICH II. ihr die Verwaltung
des Herzogtums Schwaben für ihren minderjährigen Sohn Ernst.
Als ihr nach Konrads Wahl
zum deutschen König Erzbischof Aribo von Mainz aus nicht klar
ersichtlichem Grund die Krönung verweigerte, wurde Gisela am 21. September 1024 von Erzbischof Pilgrim von Köln zur Königin gekrönt.
Damit wurde der Kölner Anspruch auf das Recht der
Königskrönung bekräftigt.
Am 26. März 1027 empfing Gisela
zusammen mit KONRAD II. in
Rom von Papst Johannes XIX. die Kaiserkrone.
Nach Ausweis ihrer Interventionen in den Diplomen KONRADS II. nahm sie an der
Reichspolitik lebhaften Anteil. Aufgrund ihrer Vermittlung
übertrug ihr Oheim Rudolf
III. von Burgund im Vertrag zu Basel (August 1027) KONRAD II. die Nachfolge in
seinem Reich. Dadurch fiel nach Rudolfs
Tod (1032) das regnum Burgund
an das deutsche Reich (Deutschland C.I, 3).
Durch ihre Fürsprache kam 1033 zu Merseburg ein
Friedensschluß mit Mieszko
von Polen zustande.
Wiederholt trat sie als Fürsprecherin ihres aufständischen
Sohnes Ernst auf, sagte
sich aber nach dessen Absetzung und Ächtung 1030 endgültig
von ihm los.
Gisela förderte die
Kirche und nahm
Einfluß auf die Besetzung von Bistümern und Reichsabteien.
1027 ließ sie sich zusammen mit dem Thronfolger HEINRICH (III.) in die
Gebetsbrüderschaft des Kl. St. Gallen aufnehmen. Nach dem
Herrschaftsantritt HEINRICHS III.
(1039) ging ihr Einfluß auf die Reichspolitik jedoch infolge
persönlicher Spannungen zurück.
T. Struve
Quellen und Literatur:
---------------------------
NDB VI, 413f. - MGH DD IV. 1909 [Nachdr. 1980] -
RI
III,
I - H. Bresslau, JDG K. II, 1-2, 1879-1884 [Nachdr. 1967] - E.
Steindorff,
JDG H. III, I, 1874 [Nachdr. 1963] - E. Brandenburg, Probleme um die
Ksn.
G., BAL 80, 4, 1928 - N. Bischoff, Über die Chronologie der Ksn.
G.
und über die Verweigerung ihrer Krönung durch Aribo von
Mainz,
MIÖG 58, 1950, 285-309 - H. J. Rieckenberg, Das Geburtsdatum der
Ksn.
G., DA 9, 1952, 535-538 - Th. Vogelsang, Die Frau als Herrscherin im
hohen
MA, 1954, bes. 40 - P. E. Schramm-F. Mütherich, Die dt. Ks. und
Kg.
in Bildern ihrer Zeit, 1983, 227 mit Abb. 142,143,144 und 185.
XXXII : Königin und Kaiserin
Richenza (von Northeim), Gemahlin König und Kaiser Lothars
III. (von Süpplingenburg)
IX.
19. GISELA
---------------------
* 990, † 1043 14. II.
Gemahl:
----------
a) 1013/14
ERNST I. HERZOG von
SCHWABEN
†
1015 3.V.
b) 1015
BRUNO GRAF von
BRAUNSCHWEIG
†
1015/16
c) Anfang 1017
KAISER KONRAD II.
* ca. 990, † 1039 4. VI.
Anmerkungen: Seite 129
------------------
IX. 19.
Gisela
siehe Brandenburg, Probleme um die Kaiserin Gisela
29f.;
Bollnow, Grafen von Werl 89f., hat meine Ausführungen über
ihre
Geburtszeit und Ehen in einem besonderen Exkurs zu widerlegen versucht
und kommt auf die ältere Annahme zurück, daß Graf
Bruno
ihr erster Gemahl gewesen und das Datum ihrer Geburt in der in den
Kaisergräbern
zu Speyer gefundenen Grabinschrift unrichtig sei. Ich finde das
Wesentliche
meiner Beweisführung durch seine Einwendungen nicht
erschüttert;
einen stichhaltigen Grund für die Anzweifelung des urkundlich so
gut
wie irgend möglich gesicherten Geburtsdatums der Kaiserin hat er
nicht
beigebracht; daran hängt alles Weitere.
Ergänzungen (Wolf):
--------------------------
Die Reihenfolge der Ehen und somit auch die der
Kinder
ist nach neuerer Forschung wie folgt:
Gemahl
a) ca. 1002
BRUNO GRAF von
BRAUNSCHWEIG
Sohn 27a:
LUDOLF (statt 29 b),
* ca. 1002/03 (statt
1016/17)
Gemahl
b)
ERNST
† 1015 31 V (Thietmar
VII 14)
Kinder
28b: ERNST II. (statt 27
a)
29b: HERMANN IV. (statt
28 a)
Gemahl
c)
KONRAD
K 3
Lü: 15.2. Gisla imp. Gemahlin KONRADS II.
Die Berücksichtigung Giselas
im Lüneburger Necrolog zeigt, wie mehrere Einträge von
Beratern
und Vertrauten KONRADS II., die
Verbesserung
der Beziehungen der BILLUNGER
zum Königtum, siehe oben Seite 121ff.
Allgemein zu Gisela
vgl. NDB 6 Seite 413ff.; Biographisches Wörterbuch 2, Spalte
2392.;
FW K 43.
VII.
38. GISELA
VON SCHWABEN
----------------------------------------------
* (990) XI 11, †
1043 II 15
c 1002
1. oo BRUNO
"GRAF von BRAUNSCHWEIG"
† c 1010
c 1010
2. oo ERNST
I.
HERZOG von SCHWABEN
† 1015 V
31
c 1016
3. oo KONRAD,
seit 1024 als KONRAD II.
KÖNIG im
DEUTSCHEN RERICH
† 1039 VI 4
2. Tochter des Herzogs Hermann II. und der Gerberga von Burgund, Tochter von König Konrad
Wie aus der Nachricht Ekkehards IV. in den Casus s.
Galli
c. 66, S. 142 (als Schwester der
Mathilde, Gemahlin Konrads
von
Kärnten, bezeichnet), und aus den Angaben des Annalista
Saxo
a.
1026, SS VI 676, zur Gemahlin KONRADS II.
hervorgeht, war die Kaiserin Gisela
eine Tochter der Gerberga,
Gemahlin
Herzog
Hermanns II. von Schwaben.
Die Filiation der Kaiserin
Gisela von
Herzog Hermann bezeugt Wipo, Gesta
Chuonradi
c. 4, S 24 f.
Die "Probleme um die Kaiserin Gisela" (so der
Titel
einer
Akademieschrift Brandenburgs) begannen mit der Öffnung des
Sarkophags
in Speyer, wobei eine Bleitafel mit einer Inschrift gefunden wurde
(gedruckt
bei Ehrentraut, Inschrifttafeln Seite 194 und Taf. 38); dieser zufolge
wäre
Gisela
am 999 XI 11 geboren worden, während man vor diesem Fund unter
Kenntnis
der drei Ehen Giselas und der
Geburtszeit
ihrer Kinder angenommen hatte, Gisela
sei wie ihr dritter Gatte, KONRAD II.,
c 989/90 geboren. Bei Anerkennung des in der Tafel genannten
Geburtsjahres
wäre der am 1017 X 28 geborene spätere
Kaiser
HEINRICH III. das vierte Kind aus der dritten Ehe
einer
gerade
erst 18-jährigen Frau gewesen. Die Forschung war in ihrem Urteil
in
der sicherlich authentisch und als Überrest auch nicht einfach
abzuqualifizierenden
Quelle geteilt. Neben energischen Verfechtern für deren
Richtigkeit,
die freilich - was hier nicht näher ausgeführt werden kann -
auch bei der Zahl der Kinder und bei der Frage einer angemessenen
Trauerzeit
zwischen den drei Ehen
Giselas in chronologische
Schwierigkeiten gerieten, fanden sich von Anfang an Stimmen, die die
Tafelangaben
für fehlerhaft hielten, zumal die fragliche Bleitafel ganz
offensichtlich
flüchtig angefertigt und auch nicht fertiggestellt war. In ihrer
Mehrheit
sieht die Forschung 999 nicht mehr als das Geburtsjahr der Kaiserin
Gisela an; Rieckenberg, Geburtsdatum passim, hat
einleuchtend
erklärt, wie aus der Vorlage 990 XI 11 der Inschriftentext 999 XI
11 werden konnte, wobei die auf der Tafel gegebene Indiktion zum
ersteren
Datum paßt; ich habe daher das von Rieckenberg ermittelte
Geburtsdatum
eingesetzt.
Vgl. im übrigen zu diesem Problemkomplex
Jakobs,
Adel Seite 190 (Forschungsbericht), Hlawitschka, Bleitafelinschrift
(weitere
Fehler auf der Tafel) und dens., Untersuchungen Kap. III d, jeweils mit
Hinweisen auf die einschlägige Literatur.
Es sei noch erwähnt, daß alle drei
Ehen der
Kaiserin
Gisela nur beim Annalista Saxo a. 1026, SS VI 676, bezeugt
sind,
allerdings in der irrigen Reihenfolge
Ernst von Schwaben - Bruno von
Braunschweig - KONRAD II.
Vgl. dazu Leidinger, Untersuchnungen S. 61-65.
König
HEINRICH I.
--------------------------------------------------------
Gerberga
OTTO I. DER
GROSSE
2. oo Ludwig IV. König von Frankreich
1. oo Edgitha von England
--
--
Mathilde
Liutgard
oo 2. Konrad König
von Burgund
oo Konrad der Rote
--
--
Gerberga
Otto
von Worms
2. oo
Hermann
II. Herzog von Schwaben
-----------------------------------------
---------------------------------
Beatrix
Gisela
Mathilde
oo Konrad
Herzog von
Kärnten
Heinrich
--
3. oo -----------------------------------------------------------------
KONRAD
II.
GISELA
------------
* 11.X.(990), † Goslar 16.II.1043
Begraben: Speyer Dom
um 1002
I. oo
BRUNO GRAF
von (BRAUNSCHWEIG)
† 1012/14
um 1014
II. oo
ERNST 1012 HERZOG von
SCHWABEN (BABENBERGER)
† Jagdunfall 31.III.(V).1015
Begraben: Würzburg
vor I 1017
III. oo
KONRAD II., 1024 KÖNIG
(SALIER)
† 4. VI 1039
KAISERIN
GISELA
---------------------------
* wohl 13.11. um 990
† 14. oder 15.2.1043
Grabstätte: Dom zu Speyer (neben ihrem Gemahl Kaiser KONRAD II.)
Eltern: Hermann II., Herzog von Schwaben († 4.5.1003), und Gerberga, Tochter König Konrads von Burgund und Mathilde von Frankreich († 7.7. nach 1016/um 1020)
Geschwister:
----------------
1. MATHILDE
(† 1031/32)
1. oo Konrad, Herzog von Kärnten
2. oo Friedrich, Herzog von Ober-Lothringen
2. BEATRIX
oo Adalbero, Herzog von Kärnten
3. BERTHOLD, † 993
4. HERMANN
III., Herzog von Schwaben,
†
1012
wohl etwa 1004
1. oo
BRUN VON BRAUNSCHWEIG, BRUNONE, sächsischer
Graf
† wohl vor 1010
Eltern: möglicherweise ein Graf Liudolf
um 1010
2. oo
ERNST I., BABENBERGER, Herzog von
Schwaben ab 1012
* vor 984, † 31.5.1015
Begraben: Würzburg
Eltern: Liutpold,
Markgraf der bairischen Ostmark
(976-994)
wohl 1016
3. oo
KONRAD II., "SALIER"
* um 990, vielleicht an einem 12.7. † 5.6.1039 Utrecht
Grabstätte: Dom zu Speyer
Eltern: Heinrich "von Worms", † 28.3., nach 28.9.989/vor 1000, und Adelheid von Metz, † 19.5. (?) 1039/46, Tochter des Grafen Richard von Metz
21.9.1024 in Köln zur
Königin gekrönt
26.3.1027 in Rom zusammen mit KONRAD II. zur Kaiserin
gekrönt
Trillmich Werner: Seite 138
***************
"Kaiser Konrad II. und seine Zeit"
Da Gisela von
edelster
Abstammung war, schön, feingebildet, geistreich und
vermögend,
dürften sich zahlreiche Bewerber um ihre Hand eingestellt haben.
Zunächst
führte sie der in Friesland östlich der Zuidersee und in
Ostfalen
begüterte Graf Bruno von Braunschweig heim,
dem sie einen
Sohn
Liudolf gebar. Die
Heirat mit dem stammfremden Herrn mag
dadurch
vermittelt
worden sein, dass ihre Mutter sich in erster Ehe einem Grafen von Werl
vermählt hatte, einem der reichsten und mächtigsten Herren
Westfalens
und Süd-Engerns.
Zum zweitenmale verband sich Gisela
bald nach dem frühen Tode des Gatten dem Bruder des Markgrafen von
Österreich, dem BABENBERGER
Ernst. Als 1012
unerwartet
Giselas
Bruder, der junge Herzog
Hermann III. (1013-1012)
starb, der
letzte
männliche KONRADINER in
Schwaben,
betraute der König ihren Gemahl mit der Nachfolge. Durch ihre Hand
verschaffte sie ihm eine gewisse Legitimität im Lande, durch die
ererbten
Allodien des Toten den erforderlichen materiellen Rückhalt. Leider
kam der Herzog schon drei Jahre später, am 31. Mai 1015, durch
einen
Jagdunfall ums Leben.
Black-Veldtrup Mechthild: Seite
166,190
*********************
"Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische
Studien"
Darauf, dass das Dotalgut der
Königin-Mutter zum
Zeitpunkt
der Verheiratung des Thronfolgers erhöht wurde, deutet eine
Schenkung
KONRADS
II. für Gisela vom
17. Januar 1035, die zeitlich nahe an die Konsenserklärung HEINRICHS
und
Gunhilds im Mai/Juni 1035
heranreicht.
Damals erhielt Gisela
das Gut Eichen,
das sie noch am selben Tag dem Kloster Limburg übertrug - eben
jenem
Kloster, das mit seinen reichen Besitzungen als zum Dotalgut
Gunhilds
gehörend
vermutet worden ist. Möglich wäre allerdings auch, dass KONRAD
Gisela
bereits vor der Heirat seines Sohnes absichern wollte.
Gut Kölbigk westlich von Bernburg ist im Besitz von Gisela
und
Agnes
nachweisbar.
KONRAD II. hatte das reiche
billungischen Gut Lesum
konfisziert und offenbar seiner Gemahlin
Gisela
geschenkt.
Bereits Kaiserin
Gisela
hatte erfahren müssen, was es bedeutete, aus einer Ehe von zu nah
verwandten Personen zu stammen:
Der Mainzer
Erzbischof Aribo
hatte sich
1024 geweigert, sie zu krönen, weil - wie Armin Wolf
überzeugend
nachgewiesen hat - zwischen ihren Eltern eine Verwandtschaft im 3. Grad
bestand. Die Forschung hat lange angenommen, dass Aribos Verhalten auf
ein zwischen Gisela
und
KONRAD
selbst bestehendes Ehehindernis zurückzuführen sei, konnte
aber
dann nicht erklären, warum er KONRAD
krönte und Gisela nicht. Gisela wurde
erst am 21. September 1024 in Köln vom dortigen Erzbischof
gekrönt,
der Ostern 1028 in Aachen auch HEINRICH III. am
selben Ort krönte.
um 1002
1. oo Brun Graf von Braunschweig
ca 975/80 †
ca 1010
um 1010
2. oo Ernst I. Herzog von Schwaben
970 † 31.5.1015
um 1016
3. oo Kaiser KONRAD II.
um 990 †
4.6.1039
Kinder:
1. Ehe
Liudolf Graf von Braunschweig
c 1003 † 23.4.1038
Gisela
c 1005 †
oo Bertold Graf von Sangerhausen
†
2. Ehe
Ernst II. Herzog von Schwaben
c 1012 † 17.8.1030
Hermann IV.
Herzog von Schwaben
c 1014 † 28.7.1038
3. Ehe
HEINRICH III.
28.10.1017 † 5.10.1056
Beatrix
c 1030 † 30.1.1034/25.10.1036
Mathilde
1027 † 1.1034
1033
oo Heinrich I. König von Frankreich
1007/08 † 4.8.1060
Quellen:
----------
Adam von Bremen: Hamburgische
Kirchengeschichte.
in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters
Band XI Seite 302,322 - Annalista
Saxo:
Reichschronik Seite 47,49,55,88,146 -
Ekkehard IV.: St.
Galler Klostergeschichten.
Ausgewählte
Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band X Seite 142 - Thietmar
von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt
1992
Seite 368,424 - Wipos
Leben Konrads II. Seite
546,550,552,562,564,570,578,580,582,584,588,594,604,608,658-662,
664,676,698
-
Literatur:
-----------
Althof Gerd: Adels- und
Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite
122,125,305,362 K 3 - Althoff
Gerd:
Spielregeln
der Politik im
Mittelalter.
Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt 1997 Seite 39,41,186,210 - Bischoff,
Norbert: Über die Chronologie der Kaiserin Gisela und über
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Verweigerung ihrer Krönung durch Aribo von Mainz, in: Mitteilungen
des Instituts für österreichische Geschichte 58 (1950) Seite
285-309 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077)
Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite
15-382
- Bollnow, Hermann: Die Grafen von Werl. Genealogische
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zur Geschichte des 10. bis 12. Jahrhunderts. Dissertation Stettin 1930
- Borchert
Sabine: Herzog Otto von Northeim (um 1025-1083). Reichspolitik und
personelles Umfeld. Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 2005 Seite 28
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Köln 1987, Seite 8,28,30,35, 38,47,64,66,85,88,94,96,165 -
Brandenburg
Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co
Neustadt
an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7,129 - Bresslau, Harry:
Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Konrad II. 1. und 2. Band, Verlag von
Duncker
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Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und
Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000
Seite 19,26,28-30,33,45,48-50,61,72,87, 90-92,100,109,130,223,271,274 -
Die
Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991,
Band I Seite
27,46,90, 105,110,113,125,189, 222,226,231,240,243,251,320,485/Band
II Seite 3,162,164,201,204,208,236,381,386,392,419,433/Band III Seite
16,23,57,265,315, 323,447,496 - Ennen, Edith: Frauen im
Mittelalter.
Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 67-70,75,236 - Erkens
Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers.
Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998 - Fenske, Lutz:
Adelsopposition
und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck
&
Ruprecht Göttingen 1977, Seite 23 A. 41,75 A. 279,343 A. 20 - Frommer,
Hansjörg: Die Salier und das Herzogtum Schwaben, INFO
Verlagsgesellschaft
Karlsruhe 1992 - Frommer,
Hansjörg:
Spindel, Kreuz und Krone, Herrscherinnen des Mittelalters,
Fourier-Verlag
Wiesbaden 1996 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der
deutschen
Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker
Winfrid:
Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik.
Böhlau
Verlag Köln Wien 1989 Seite 315,318,322 - Goez Elke:
Beatrix
von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11.
Jahrhunderts,
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite
10,12,15,134,136,176,195,199
- Gregorovius Ferdinand: Geschichte der Stadt Rom im
Mittelalter.
dtv-Bibliothek 1978 Band I Seite 14 - Hilsch, Peter: Regenbach
und
die Schenkung der Kaiserin Gisela, in: Zeitschrift für
württembergische
Landesgeschichte 42 1983 Seite 52-81 - Hlawitschka
Eduard: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige,
Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk Band I
911-1137 Teil 1 und Teil 2 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2006 Seite
24,78,121,169,175,185,222,238,240,244,262-265,270,301-305,337,398,410,
420,423-426,429,447,493,518,530,533,536,565-567,584-586,660-662,667,691,697-701,708
- Hlawitschka,
Eduard: Die
Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur
Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert,
Saarbrücken
1969, Seite 46,65,67,81,138 - Hlawitschka
Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des
11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich
klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan
Thorbecke
Verlag
Sigmaringen 1987, Seite
51,56,75,82,103,116,118,119,126-128,130,132-146,151-154,169,173,175,178
-
Hlawitschka,
Eduard: Zur Bleitafelinschrift aus dem Grab der Kaiserin Gisela. In:
Historisches
Jahrbuch der Görresgesellschaft 97/98 1978 Seite 439-444 - Holtzmann
Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher
Taschenbuch
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