Einziger Sohn des Grafen
Ulrich VII. von
Helfenstein-Blaubeuren (†
1375 vor 3.7.)
und der Anna von
Oettingen,
Tochter von Graf Ludwig X. († 1.5.1370) und der
Imagina von Schaunberg
Bruder von Anna von
Helfenstein-Blaubeuren, Agnes (Nesa)
von
Helfenstein-Blaubeuren
Neffe von Herzogin
Anna von Teck († 18.11.1392), Priorin Wulfhild zu Medingen,
Graf Ludwig XI. dem Bärtigen von
Oettingen († 28.10.1440), Graf
Friedrich III. dem
Älteren von Oettingen († 23.1.1423), Bischof
Friedrich dem
Jüngeren von Eichstätt († 19.9. 1415),
Domherrn Ludwig dem Jüngeren zu
Würzburg († nach 24.11.1385),
Landgräfin Elisabeth von Leuchtenberg († 1406), Gräfin
Margarete von Eberstein (†
nach 13.12.1360), Nonne
Adelheid zu Kirchheim († 7.11.1381)
Groß-Neffe von Gräfin
Richza von Schwarzburg († 17.1.
nach 1348), Vögtin
Agnes von Plauen († 17.8.)
Enkel von
Graf
Ulrich VI. dem
Jüngeren von
Helfenstein-Blaubeuren († 13.4.1361) und der Beatrix von Schlüsselberg
Schwennicke
Detlev:
Tafel 60
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"Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"
JOHANN II.
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† 1444
1379 Befreiung von fremden Gerichten
um 1407
oo IRMGARD VON KIRCHBERG
† 3.III.1444
Tochter von Graf Konrad
IRMGARD
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† 3.III.1444
um 1407
oo JOHANN II.
GRAF von HELFENSTEIN
† 1444
Graf Johann erwirkte 1434 von Kaiser SIGISMUND ein Privileg
für einen zweiten Wochenmarkt am Mittwoch und drei Jahrmärkte.
Nach dem Tod der Agnes
von
Schlüsselberg 1373 war das Gut
zunächst an ihren Enkel, Grafen
Ulrich von Helfenstein,
Inhaber
der Herrschaft Heidenheim († 1375), dann an dessen Sohn,
den Grafen
Johann von Helfenstein, gefallen. Dieser ersuchte den König WENZEL
am 20. Mai 1387 um Bestätigung seiner ererbten Reichslehen
und erbat für sich und seine Erben das Recht, "daz si uff iren
gütern, die sie von ... dem Rich ze lehen haben, zwu Mulin
(Mühlen) buen ... mugen, by namen ain ze Haidenhaim an der Brentz
und die andern ze Dunthain an irem wazzer."
Gräfin Anna von Helfenstein und ihr
Sohn, Graf Johann, hatten im
Jahre 1400 eine Frühmesse in die Nikolauskapelle gestiftet.
Der Enkel des Grafen Ulrich des Jüngeren, Graf Johann von
Helfenstein, erwirkte 1434 von Kaiser
SIGISMUND die
Erlaubnis, einen
zweiten Wochenmarkt am Mittwoch sowie drei Jahrmärkte abzuhalten..
Graf Johann kam unter die
Vormundschaft des Herzogs Leopold von
Österreich. Dieser betraute mit der Wahrnehmung der
vormundschaftlichen Aufgaben seinen Getreuen Eberhard von Lupfen,
Landgraf von Stühlingen und
Burggrafen von Tirol. Die
Verwaltungsgeschäfte aber führte Johanns Mutter, die
Gräfin Anna. Um zu barem Geld zu
kommen, verschrieb man 1378 dem
Ulmer Bürger Rudolf von
Silmetingen gegen die Summe von 1.800
Gulden ein jährliches Leibgedinge aus den Gütern in Sontheim
an der Brenz. Im Jahre 1378 veräußerte Gräfin Anna an
Gebhard von Rechberg die
Feste Scharfenberg samt Eschenbach und
Weckerstell. Auf welchem Weg diese Güter an die Herrschaft gelangt
waren, ist ungeklärt. Das reicht jedoch nicht aus, allen
finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Dahher verkaufte die
Gräfin 1381 "wehen großer Notdurft" den Herzögen
Stephan, Friedrich und Johann
von Bayern um 4.000 Gulden die ganze Herrschaft Faimingen samt
dem einträglichen Wasserzoll und den Rechten über das Kloster
Obermedlingen. Im Jahre 1385 mußte sie die Feste Hürben samt
See und Dorf, auch die Orte Gerstetten, Heldenfingen und Heuchstetten
mit Leuten, Gütern und sogar den Wildbann um 8.000 Pfund Heller an
Albrecht von Rechberg-Staufeneck
verpfänden. Im Vorjahr hatte sie
schon Teile der Herrschaft Blaubeuren versetzt. In dieser Zeit
wirtschaftlicher Schwierigkeiten ging der Herrschaft die Stadt
Giengen für immer verloren.
Im folgenden Jahr kam Graf Johann mit den Herzögen
von Bayern
überein, ihre gemeinsamen Ansprüche auf Giengen und die
daraus entstandenen Irrungen einem Schiedsgericht zu unterwerfen. Graf
Johann erwirkte
1391 einen Spruch des Landgerichts Nürnberg,
daß Giengen ihm zustehe. Doch König
WENZEL hob diesen
Urteilsspruch
auf und erklärte, falls der Graf gegen Giengen etwas vorzubringen
habe, möge er es vor dem König tun.
König WENZEL befreite den Grafen Johann von fremden Gerichten
und
bestimmte, daß nur vor dem König oder seinen Räten
gegen ihn geklagt werden dürfe. Dies mag als Entschädigung
für den Verlust Giengens gedacht gewesen sein. Der König
bestätigte auch das Reichslehen Hellenstein mit Heidenheim,
übertrug es aber bis zu Johanns
Volljährigkeit dessen Vettern
Konrad und Friedrich vonn Helfenstein.
Erst 1387 wurde Johann selbst
belehnt.
Um jene Zeit mag der Name "Herschaft Helfenstein" aufgekommen sein, der
urkundlich bezeugt ist. Die Verwaltung lag weiterhin in den Händen
der Gräfin-Mutter Anna. Sie war mit Heimsteuer
und
Morgengabe auf Hellenstein und Heidenheim, auf den Wildbann, die
Zölle zu Geislingen, Kuchen und Heidenheim sowie auf die Vogtei
der Klöster Herbrechtingen und Anhausen verweisen. Graf Johann bat
den König WENZEL 1397, den Grafen Friedrich von Oettingen als
Träger mit diesen Reichslehen zu belehnen. Dies mag ein
wohlberechtigter Schachzug gewesen sein. Denn falls Graf Johann von seinen
Gläubigern bedrängt wurde, blieben diese Lehen seiner Mutter
und letztlich ihm erhalten. König RUPRECHT
setzte 1401 den Grafen Johann selbst als Träger
für seine Mutter ein.
Gräfin Anna starb 1411. Ihrer
Tatkraft war es gelungen, die wesentlichen Teile der Herrschaft
zusammenzuhalten.
Graf Johann prozessierte vor dem
Hofgericht in Rottweil und vor dem Reichstag zu Nürnberg und
schlug in direkten Verhandlungen mit Ulm 1424-1425 schließlich
12.000 Rheinische Gulden als Abfindung heraus. Diese Summe scheint er
zur weiteren Arrondierung seiner Herrschaft verwendet zu haben.
Inzwischen zeigte sich immer deutlicher, daß die HELFENSTEINER ihre Herrschaft
nicht länger halten konnten. Graf
Johann hatte schon
1442 mit dem Grafen Ludwig von Württemberg wegen
des Verkaufs der Herrschaft Blaubeuren verhandelt. Als sich dies
zerschlug, war er genötigt, der Stadt Ulm um 24.000 Gulden seine
Hälfte vom Zoll und Geleit in Geislingen, Kuchen, Gussenstadt;
Stubersheim und Gosbach samt Schloß und Dorf Hürben zu
verpfänden.
Bald nach dem Tode Johanns teilten
seine Söhne 1445 den Besitz in der Weise, daß Konrad die Herrschaft
Blaubeuren und Ulrich
die Herrschaft im Brenztal übernahm.
1407
oo Irmgard von Kirchberg, Tochter des Grafen Konrad
um 1390 † 3.3.1444
Kinder:
Ulrich VIII. Graf von Helfenstein-Blaubeuren
† 15.7.1503
Anna von Helfenstein-Blaubeuren
† 6.11.1472
oo Wilhelm Graf von Castell
† 14.8.1479
Konrad II.
Graf von Helfenstein-Blaubeuren
† 14.12.1474
Agnes
von Helfenstein-Blaubeuren
† 1431
Klara
von Helfenstein-Blaubeuren
† nach 12.12.1467
oo Ulrich Herr zu Laber
† 1463
Praxedis
von Helfenstein-Blaubeuren
† nach 3.2.1479
1. oo Hans Freiherr von Castelboro
†
2. oo Ulrich Freiherr von Brandis
†
20.8.1486
Ludwig
von Helfenstein-Blaubeuren
† 1431
Klemens
von Helfenstein-Blaubeuren
† 1431
Literatur:
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Bühler
Heinz: Adel,
Klöster und
Burgherren im alten Herzogtum Schwaben Anton H. Konrad Verlag 1997
Seite 8,114,276,317,326,
411-418,432/433,546,641,747,840,928,930,933,1185,1199
- Schwennicke,
Detlef: Europäische
Stammtafeln. Stammtafeln zur
Geschichte
der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 60,76 -