Begraben: Kloster SS. Trinita in Venosa
Tochter des N.N.
Thiele, Andreas: Tafel 416
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
ROBERT "GUISCARD" (= der Schlaukopf)
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* um 1020, + 1085
1) oo Alverada N.
+
Bünemann, Richard: Seite 16,31,187,212,250-252
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"Robert Guiskard 1015-1085. Ein Normanne erobert Süditalien."
Der Aufstieg vom Räuberhauptmann zum Truppenführer
glückte Robert
durch ein Ehebündnis mit einem bereits erfolgreichen Normannenführer
aus dem beneventanisch-apulischen Grenzgebiet, mit Girard von Buonalbergo.
Durch Eheschließung des Tankred-Sohnes
mit Girads junger Tante und Mündel, Alberada, wollte der BUONALBERGER
das Bündnis besiegeln. Der HAUTEVILLE
sah in dem Vorschlag ein gutes Geschäft. Sein Bruder und Lehnsherr,
Drogo,
verbot die Eheschließung jedoch. Nur nach Überwindung großer
Schwierigkeiten und demütigender Behandlung Roberts
gab
Drogo
schließlich
die Heiratserlaubnis. Der über dreißigjährige
Robert
schloß eine Vernunftehe. Die Verbindung von Robert
und Alberada
wird
um das Jahr 1050 geschlossen worden sein.
Robert verlangte jedoch mehr. Er wollte die Schwester
Gisulfs, Sichelgaita,
zur Frau. Zuerst zögerte der Normannenhasser. Nachdem Robert
seine Ehe mit Alberada wegen angeblich zu naher Blutsverwandtschaft
für ungültig erklärt und Wilhelm gezüchtigt
hatte, konnte er in Melfi Hochzeit halten.
Nachdem die Ehe Alberadas mit Robert für
ungültig erklärt worden war, galt Bohemund
als Bankert.
Später fanden auch Wilhelm
vom Prinzipat, der Guiskard und seine erste Gemahlin, Alberada,
ihre letzte Ruhe in Venosa.
Die Ehe mit Alberada oder Aberada von Buonalbergo
schloß Robert einige Jahre vor 1053, als er in N-Kalabrien
nicht recht weiterkam. Das Jahr 1047, das Dalena vermerkt, halte ich alerdings
für zu früh. Die Verbindung war, wie wir uns erinnern, eine Vernunftehe.
Die Braut ist voll- oder teilnormannischer Herkunft und sehr jung gewesen.
Bei dem Ehegeschäft wurde sie vermutlich kaum gefragt. Alberada
schenkte dem Guiskard mit Bohemund einen Sohn, der im ersten
Kreuzzug Weltruhm errang. Als sich der Herzog entschloß Sichelgaita
zu
heiraten, entdeckte er rasch den Vorwand zu naher Blutsverwandtschaft,
um seine Ehe mit Alberada annullieren zu können. Es ist durchaus
möglich, daß Robert und Alberada im Sinne der
strengen kirchlichen Ehebestimmungen tatsächlich entfernt verwandt
waren. Der Guiskard hat die Verstoßene großzügig
abgefunden. Amatus versichert: "...er dotierte sie reichlich mit Städten
und mit vielen Dörfern, damit sie mit ihrem Sohn in Wohlstand leben
konnte". Sein Verhältnis zur Familie BUONALBERGO wurde nicht
ernsthaft getrübt. Alberada überlebte Mann und Sohn, muß
ein hohes Alter erreicht haben, doch ist sie fälschlich mit Alberada
von Colobraro und Policoro, die noch 1122 lebte, identifiziert worden.
Über das menschliche Verhältnis von Robert und Alberada
von Buonalbergo wissen wir nichts. Wenn die Verstoßene neben
Guiskard
in
Venosa ihre letzte Ruhestätte fand, liegt darin eine späte Gerechtigkeit
für die Normannin, die der Langobardin
Sichelgaita im Leben
weichen mußte. Während die sterblichen Überreste einiger
Brüder HAUTEVILLE in einem schlichten
Wandgrab der Alten Abteikirche des Dreifaltigkeitsklosters vereint sind,
hat als Einzelgrab allein Alberadas die Jahrhunderte überdauert.
Aus antikem Marmor in strenger klassischer Schönheit erichtet, fand
es einen gegenwärtigen Platz in der Kirche erst im Jahre 1960. Das
heutige Epitaph scheint nicht die ursprüngliche Grabschrift, doch
eine Kopie des Originals zu sein. Das lateinische Epitaph heißt auf
deutsch: "Guiskards Gattin Alberada ist in diesem Sarg bestattet.
Wenn du den Sohn suchst, diesen haben die Canosier." Die Inschrift sollte
Wegweiser nach Canosa di Puglia sein, wo Bohemund bestattet wurde.
um 1050
oo 1. Robert Guiscard Herzog von Apulien
1015-17.7.1085
Kinder:
Bohemund I.
um 1051-7.3.1111
Helene
-
oo Konstantin Dukas Kaiser von Byzanz
1074- 1093
Mathilde
-
1078
oo Raimund Berengar II. Graf von Barcelona
- 1082
Literatur:
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Bünemann, Richard: Robert Guiskard 1015-1085.
Ein Normanne erobert Süditalien. Böhlau Verlag GmbH & Cie,
Köln 1997 Seite 16,31,113,168,184,187,212,243,246,250-252,259 - Röhricht,
Reinhold: Geschichte des Königreichs Jerusalem (1100-1291). Verlag
der Wagnerschen Universitäts-Buchhandlung 1898 Seite 67 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer
Verlag 1994 Tafel 416 -