Tochter des Markgrafen
Diepold III. von Vohburg aus seiner 1. Ehe mit der Adelheid
von Polen (+ 25./26.3.1127), Tochter von Herzog Wladislaw I.
Prinz Isenburg und W. Wegener sehen Adela
als Tochter des Markgrafen
Diepolds III. von Vohburg aus seiner 2. Ehe mit Kunigunde
von Northeim, Tochter von Graf Kuno, an. Das Geburtsjahr wäre
dann um 1128 anzusetzen.
Siehe auch im Ordner STAUFER
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Dr. Wilhelm Wegener: Seite 189
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25. Adela
(Aus 2., nicht 1. Ehe von 18). Adela kann
nicht gut älter gewesen sein als ihr 1125/26 geborener 1. Gatte, daher
stammte sie nicht aus 1. Ehe Dietpolds
III., die damals schon etwa 25 Jahre währte; ihr Name geht
außerdem auf ihre Urgroßmutter Adela von Löwen zurück.
Gemahl
1.) Herzog Friedrich III. von Schwaben,
der nachmalige Kaiser, in Eger 1147, geschieden März 1153 1153 zu
Konstanz SS 9, 582; 16, 9, 89; 17, 509;
2.) Dieto von Ravensburg, welfischer Ministerial. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE
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Prof. Dr. Otto Dungern: Seite 56
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15. Adela
Aus 1. Ehe.
+ 25.V.... (Nec. II.333, St. Lambrecht);
heiratete 1. in Eger 1147 (MG. SS. 15/2. 1088) Kaiser
FRIEDRICH I., von dem sie ..III.1153 (MG. SS. 17. 390) zu Konstanz
geschieden wurde, um
2. Dietho von Ravensburg, einen kaiserlichen Ministerialen,
zu heiraten (MG. SS. 9. 582; 16. 9; 16. 89)
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Hansmartin Decker-Hauff:
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Die Zeit der Staufer: Band III Seite 35
Adela/Adelheid von Vohburg
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um 1128/Anfang 1129- wohl nach 1187
Kloster Weißenau bei Ravensburg
Tochter des Markgrafen von Giengen (Benz), von Vohburg, von Cham, von Nahburg, Markgrafen auf dem Nordgau Diepold III. (um 1080-1146) und seiner 2. (nicht 1.!) Gattin N von Polen (1106/09-um 1129), Tochter des Königs Boleslaw III. ("Schiefmaul") von Polen.
1146/47
1. oo 1. FRIEDRICH I. BARBAROSSA König des Deutschen Reiches
um 1122/etwa 1124-10.6.1190
geschieden Konstanz März 1153 wegen einer angeblich zu nahen Verwandtschaft
Ende 1153/1154
2. oo Dietho von Ravensburg
um 1130-
nach 1187
Ministeriale des Herzogs Welf VI., dann des Herzogs Friedrich V. von
Schwaben, Wohltäter des Prämonstratenser-Klosters Weißenau,
urkundet 1152-1187
(Aus dieser Ehe Nachkommen; die Ehe mit BARBAROSSA
kinderlos)
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Adela war die Erbin des Egerlandes.
Die 1. Ehe Adelas wurde wegen zu
naher Verwandtschaft (6. Grad), wegen Unfruchtbarkeit oder wegen Ehebruchs
mit päpstlicher Erlaubnis geschieden. Die 2. Ehe Adelas
mit einem weit unter ihr rangierenden, abhängigen Ministerialen deutet
möglicherweise an, daß das Gerücht des Ehebruchs nicht
aus der Luft gegriffen war.
Reinhard Lebe: Seite 58
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"Ein Königreich als Mitgift"
FRIEDRICH hat etwa im Jahre 1147,
wohl auf Betreiben seines Onkels, König KONRADS
III., Adela (alias Adelheid)
von Vohburg geheiratet, die Tochter
des Markgrafen
Diepold von Vohburg-Cham-Nabburg-Giengen. Es war fraglos eine pragmatische
Mitgiftheirat, denn Adela brachte dem
jungen Schwabenherzog beträchtliche Güter ein. Nie aber trat
FRIEDRICH mit Adela
offiziell auf, sie wurde nicht zur Königin gekrönt, und sie gebar
ihm keine Kinder; ja es ist "in neuerer Zeit schlüssig festgestellt"
worden, dass "der Grund für die Scheidung", die FRIEDRICH
schon nach wenigen Ehejahren betrieb, "in einem Ehebruch seiner Frau gelegen
haben dürfte" (Helmut Hiller).
Als offizieller Grund für die vom Papst taktisch bereitwillig
gebilligte Auflösung der Ehe wurde freilich zu nahe Blutsverwandtschaft
mit Adela angegeben. Wir haben davon
gesprochen: eine in solchen Fällen gängige Spitzfindigkeit, mit
der das kanonische Recht ausgetrickst wurde, denn so "verwandt" miteinander
wie FRIEDRICH und Adela
waren die Partner in sehr zahlreichen, ja fast den meisten dynastischen
Ehen. Die überlieferte Tabula consanguinita aber bewies mit feiner
Manipulation: allzu nah "verwandt".
Später ist - fast so "schlüssig" wie ihr "Ehebruch" - auch
Adelas Kinderlosigkeit als eigentlicher
Scheidungsgrund genannt worden. Adelas
Mitgiftbesitzungen jedenfalls behielt der STAUFER,
als er sich 1153 von ihr trennte - und wenn sie ihn denn wirklich schuldhaft
betrogen haben sollte, mag's ihr recht geschehen sein. Nicht zu verschweigen
übrigens, dass die Verstoßene in einer 2. Ehe keineswegs kinderlos
geblieben ist.
Johannes Lehmann: Seite 40,77
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"Die Staufer"
Als FRIEDRICH BARBAROSSA vom Kreuzzug
nach Schwaben zurückkam, war Friedrich Einaug gestorben, so dass das
Herzogtum Schwaben auf ihn überging. In diese Zeit fällt möglicherweise
ein Ereignis, das FRIEDRICH BARBAROSSA
und seine Chronisten erstaunlicherweise schlichtweg totgeschwiegen haben,
so dass wir wieder einmal keinerlei Daten besitzen: Es war die Hochzeit
FRIEDRICH BARBAROSSAS mit Adelheid,
der Tochter des Markgrafen
Diepold III. von Vohburg. Aber nicht einmal bei seiner Krönung
im Jahre 1152 wurde die Königin mit einem einzigen Wort erwähnt.
Dass FRIEDRICH BARBAROSSA überhaupt
verheiratet war, erfahren wir erst nach seiner Krönung aus der Tatsache,
daß er vom Papst die Annullierung seiner Ehe verlangte und auch bekam.
Die Ehe FRIEDRICHS mit Adelheid
von Vohburg hatte der Papst schon im März 1153 annulliert.
Als Trennungsgrund wurde offiziell angegeben, BARBAROSSA
sei zu nah - nämlich im 6. Grad - mit Adelheid
verwandt gewesen, eine Entdeckung, die er freilich reichlich spät
machte und die ihn dann auch nicht hinderte, Beatrix
von Burgund zu heiraten, die ebenfalls eine Verwandte 6. Grades
war.
Man hat früher vermutet, BARBAROSSA
habe wirklich befürchtet, die Ehe werde kinderlos bleiben, während
andere Historiker meinten, die Ehe mit der Markgrafentochter habe nicht
seiner Stellung als König und Kaiser entsprochen. Ob dies die für
BARBAROSSA ausschlaggebenden Gründe
waren, lässt sich jedoch nicht nachweisen. Dagegen gibt es 4 mittelalterliche
Quellen, die von einem Ehebruch der Adelheid
berichten. Man hat diese Berichte immer wieder als Verleumdung abtun wollen;
für ihre Korrektheit spricht aber, dass Adelheid
nach der Scheidung weit unter ihrem Stand einen unfreien Dienstmann, einen
sogenannten Ministerialen, heiratete, was den Historiker Friedrich von
Raumer schon im letzten Jahrhundert zu der Bemerkung veranlasste, dass
Adelheids 2. Heirat "an allerhand obige
Beschuldigungen erinnernde Bedenken erregt" habe, weil ein solcher Abstieg
nur mit echter Liebe erklärt werden könne. Man nimmt daher heute
allgemein an, dass Ehebruch der wahre Trennungsgrund gewesen ist und
sicherlich auch der Anlass dafür, dass FRIEDRICH
BARBAROSSA Adelheid mit keinem Wort erwähnte und auch nicht
zur Königin krönen ließ. Da Ehebruch den Mann zur Verstoßung
seiner Frau, aber nicht zu einer kirchlich anerkannten Ungültigkeitserklärung
berechtigt hätte, wurde zu nahe Verwandtschaft vorgeschoben.
Franco Cardini: Seite 68
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"Friedrich I. Barbarossa"
In welchem Jahr FRIEDRICH sich mit
Adela, der Schwester von Markgraf
Gebhard von Vohburg, vermählt hatte, können wir nicht mit
Sicherheit sagen. Manche nehmen an, die Hochzeit habe noch ehe FRIEDRICH
Herzog von Schwaben geworden war, also in den 1. Monaten des Jahres 1147,
stattgefunden; nach anderen erst in der 2. Hälfte des Jahres 1149.
Adela, die einige Jahre älter als FRIEDRICH
war, hatte als Mitgift das direkt vom König abhängige Lehen Egerland
in die Ehe mitgebracht. Wie hinter einem Nebelschleier bleibt vor unseren
Blicken diese deutsche Dame verhüllt, die lange abseits stand, die
bei der Thronbesteigung ihres Gemahls nicht mit ihm gekrönt wurde
und die sich schließlich mit der Auflösung der Ehe abfinden
musste. Da ihre Ehe kinderlos geblieben war, andererseits aber die Zweitehen
beider Partner mit Nachwuchs gesegnet waren, besteht in der Tat der Verdacht,
daß intime Beziehungen zwischen FRIEDRICH
und seiner Gemahlin eher selten gewesen sein dürften. Zwischen
Kreuzzug, der Sorge um das Herzogtum und dann dem Kampf um die Krone wird
FRIEDRICH wohl nicht viel Zeit geblieben
sein, um sich einer nicht mehr ganz jungen und obendrein aus einer zweitrangigen
Familie stammenden Frau zu widmen.
Die Gerüchte über Adelas
Untreue mögen allenfalls zu den Rechtfertigungsbelegen für die
Annullierung des Ehebundes gehört haben, aber es ist kaum anzunehmen,
daß sie vom Hof und schon gar nicht von FRIEDRICH
ausgegangen sind. Die Entwicklung der ganzen Affäre veranlasst
uns jedenfalls eher zu der Annahme, dass FRIEDRICH
der verlassenen Adela gegenüber
Gefühle entfernter Reue, wenn auch vermischt mit Unduldsamkeit, hegte.
Die Auflösung der Ehe erfolgte ohne Schwierigkeiten und mit Billigung
der Kirche aufgrund des damals üblichen Vorwandes einer vorhandenen
Blutsverwandtschaft 6. Grades.
Adela vermählte sich in 2.
Ehe mit dem standesgemäß unter ihr stehenden Ritter Dietho
von Ravensburg, einem Ministerialen, wobei Ungewissheit darüber
besteht, ob er Anhänger der STAUFER
oder WELFEN war.
Karl Lechner: Seite 354 A 37
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"Die Babenberger"
FRIEDRICH I. war bereits vorher
mit Adela, der Tochter Markgraf
Diepolds II. von Cham-Vohburg, verheiratet, hatte sich aber im
März 1153 auf einem Hoftag zu Konstanz von ihr getrennt, angeblich
wegen "fornicatio", wie Otto von St. Blasien in seiner Chronik sagt. Der
Vorwurf ist ebenso wie eine angebliche Blutsverwandtschaft unbegründet.
Der Grund dürfte die Unfruchtbarkeit der Gemahlin nach mehrjähriger
Ehe gewesen sein.
1147
1. oo 1. FRIEDRICH I. BARBAROSSA König des Deutschen Reiches
1153 x 1122/25-10.6.1190
2. oo Dietho von Ravensburg (Ministeriale)
- um 1180