Sohn des Grafen Udalrich
im Zürichgau; Enkel des Herzogs
Burchard I. von Schwaben
Lexikon des Mittelalters: Band II Seite 940
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Burchard, Markgraf in der Ostmark und Burggraf von Regensburg
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Entstammte einem niederen Adelsgeschlecht, wurde aber durch seine Ehe mit einer namentlich nicht bekannten Schwester der bayerischen Herzogin Judith mit den LUITPOLDINGERN und LIUDOLFINGERN verwandt. Ihrer Fürsprache verdankte er wohl die Einsetzung in seine beiden Ämter durch König OTTO I. Die Burggrafschaft Regensburg wurde Burchard im Anschluß an den Liudolfingischen Aufstand 953/54 deswegen anvertraut, weil er als aus niederem Adel aufgestiegener Verwandter Königstreue erwarten ließ. Der Burggraf, der in keiner anderen deutschen Stadt in diese Zeit zurückverfolgt werden kann, hatte die königlichen Interessen in Regensburg dem Vorort Bayerns, zu vertreten. Ihm oblag als dem Nachfolger des karolingischen "vicarius regis" die Verwaltung der Pfalz und ihres Zubehörs. Durch die Einsetzung als Markgraf in der Ostmark nach der Lechfeldschlacht 955 wurde Burchard maßgeblich an der Rückeroberung und Rekolonisierung des Grenzgebietes entlang der Donau zwischen Erla und Kleiner Tulln beteiligt. In dunklem Zusammenspiel mit Herzog Burchard II. von Schwaben hat er seinen Sohn Heinrich 973 als Nachfolger von Udalrich auf den Bischofsstuhl zu Augsburg gebracht. Nach seiner Beteiligung am Aufstand Herzog Heinrichs II. von Bayern (des Zänkers) gegen König OTTO II. 974 wurden Burchard auf der Regensburger Reichsversammlung 976 Markgrafschaft und Burggrafschaft aberkannt.
Literatur:
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M. Mayer, Gesch. der Burggrafen von Regensburg [Diss. München
1883], 8f. - M. Vancsa, Geschichte Nieder- und Oberösterreichs I,
1905, 192-197 - K. Lechner, Die territoriale Entwicklung von Mark und Htm.
Österreich, Unsere Heimat 24, 1953, 33-35 - P. Schmid, Regensburg,
Stadt der Kg.e und Hzg.e im MA, 1977.
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Werner Trillmich:
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Dem Burggrafen Burkhard von Regensburg,
einem Verwandten des Herzogshauses, gelang es, die Grenze von Pöchlarn
aus an die Traisen vorzuverlegen.
K. Reindel:
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"Die bayerischen Luitpoldinger 893-989" 1953
947-955
Eine Tochter Herzog Arnulfs heiratet den Grafen Burkhard
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Die Heirat dieser mit Namen nicht bekannten Tochter Herzog Arnulfs
mit einem Grafen Burkhard läßt
sich zeitlich nur insofern, als sie während der Regierungszeit Herzog
Heinrichs I. geschehen sein muß, denn er wird ausdrücklich als
Stifter dieser Ehe genannt. Dass dieser Burkhard,
der bei Widukind noch als miles mediocris substantiae erschien, später,
wahrscheinlich bei der Umgestaltung der Verhältnisse in Bayern im
Jahre 955 Markgraf der wiedererstandenen Ostmark und Burggraf von Regensburg
wurde, wird heute wohl allgemein angenommen. Riezler vermutete, dass er
diese Erhebung seiner Schwägerin Judith verdankt habe. Der Sohn dieses
Burkhard war Heinrich, der später
durch dunkle Machenschaften Bischof von Augsburg wurde (973-982). An diesem
unrechtmäßigen Vorgehen bei der Bischofswahl war auch Herzog
Burkhard von Schwaben beteiligt, der durch seine Heirat mit Hedwig,
der Tochter Judiths von Bayern mit den LUITPOLDINGERN verbunden war.
Burchard wurde von Herzog Heinrich
I. mit einer Tochter des Herzogs Arnulf vermählt. Er war nach der
Umgestaltung der Verhältnisse in Bayern im Jahre 955 durch den Einfluß
seiner Schwägerin Judith Markgraf der wiedererstandenen Ostmark und
Burggraf von Regensburg geworden. Er wurde in den 70-er Jahren des 10.
Jahrhunderts erstmals als Markgraf bezeugt, wobei seine Herkunft unbekannt
blieb. Die Wachau und St. Pölten gehörten zu seinem Amtsbereich,
der sich vermutlich nach Osten bis an die Traisen erstreckte, aber offenbar
nur ein schmaler Streifen zu beiden Seiten der Donau war. Er rebellierte
973 mit und wurde abgesetzt.
oo N.N. von Bayern, Tochter des Herzogs Arnulf
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Kinder:
Heinrich Bischof von Augsburg (973-982)
-13.7.982 gefallen
bei Cotrone
Willibirg
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oo Adalbero Graf von Viebach (Kärnten)
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