Begraben: Marienkloster Peterlingen
Tochter des Herzogs
Burchard II. von Schwaben und der Regilinde
im Sülichgau, Tochter von Graf Eberhard
Johannes Fried lehnt
Regilinde als Mutter Berthas
ab.
Nach dem Tode Rudolfs II. führte Bertha die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn Konrad. Ihre Tochter Adelheid wurde mit Hugos Sohn Lothar von Italien vermählt, der durch diese doppelte Familienverbindung in den Besitz von Hoch-Burgund gelangen wollte. Als Adelheid OTTO I. gegen Berengar II. von Italien zu Hilfe rief, faßte dieser als Vormund Konrads in Burgund Fuß. Im Ehebruch mit Lothar von Walbeck wurde Bertha Mutter des Herzogs Rudolf, des Vorfahren der Grafen von Rheinfelden.
Helmut Büttner: Seite 161
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"Geschichte des Elsaß"
Im Jahre 953 verlieh ihr ihr Schwiegersohn
OTTO I. die dem Reich gehörende Abtei Erstein. Zum erstenmal
sehen wir, dass das burgundische Königshaus im Elsaß Fuß
faßt und so selbst in seinen Interessen hier im Ober-Rhein-Gebiet
verankert wird.
Königin Berta, die im Elsaß
Erstein besaß, und OTTOS Gemahlin
Adelheid gründeten mitten im Herzen
des burgundischen Reiches die Abtei Peterlingen (Payerne). Das Kloster
wurde Abt Maiolus von Cluny übergeben und dieser Reformabtei angegliedert.
Die Güter, die 959 an Herzog Rudolf übergegangen waren, und deren
Mittelpunkt Colmar und das nördlich von Schlettstadt an der Ill gelegene
Hüttenheim bildeten, wurden auf Veranlassung OTTOS
I. an Peterlingen weitergegeben.
Mechthild Black-Veldtrup: Seite 170
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"Kaiserin Agnes"
Die in Italien gelegenen Besitzungen Marengo und Gamondo sowie der Hof
Retorto, die der späteren Kaiserin Adelheid
und ihrer Mutter Bertha von ihren Männern,
König Hugo und seinem Sohn König
Lothar von Italien, als Dotalgüter zugewiesen worden waren,
brachte Adelheid in ihre Ehe mit
OTTO I.
Ekkehard Eickhoff: Seite 377,414
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"Theophanu und der König"
Die Familienbande der HUNFRIDINGER berührten
den ganzen Südwesten Europas. Burchards
Schwester Bertha, Königin von
Burgund, war die Mutter der Kaiserin
Adelheid. Nach dem Tod ihres Gatten Rudolf
II. hatte sie sich mit Hugo von Provence,
dem König von Italien, vermählt. Sie überlebte auch ihn
und wurde als Gemahlin von Raymund Pontius Gräfin von Toulouse
und Herzogin von Aquitanien.
Ihre Tochter Adelheid ließ
Königin Bertha im von ihr gegründeten
Marienkloster in Peterlingen (Payerne) bestatten.
Johannes Fried: Seite 116 Exkurs
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"Prolepsis oder Tod?"
Hermanns II. angebliche, bei Richlind als Mutter möglich erscheinende
und von Hlawitschka als Argument gegen Wolfs Richlind-These angeführte
3:3 Ehe ist keineswegs erwiesen. Sie setzt voraus, dass die schwäbische
Herzogin Reginlind die Mutter der burgundischen und italienischen
Königin Berta war, der Mutter
der Kaiserin Adelheid. Das ist aber
nicht nachweisbar; lediglich Bertas
Vater steht mit Herzog
Burchard II. von Schwaben fest: Reginlind
könnte seine 2. Gemahlin und damit die Stiefmutter der
Berta gewesen sein. Hlawitschka selbst rekapituliert Wolfs Argumente
gegen das Mutter-Tochter-Verhältnis der beiden Frauen, um sich gegen
sie zu entscheiden.
Der einschlägige Reichenauer Memorialeintrag mit Burchard
und Reginlind
an der Spitze spricht, mit dem nur wenig älteren Eintrag von
Reginlinds
Familie in St. Gallen verglichen, gegen
Reginlind als Mutter Bertas,
wie folgende Überlegungen ergeben: Der St. Galler Eintrag dürfte
an der Spitze Reginlinds
beide Eltern namentlich aufführen und sollte, da Reginlinds
Vater Waltfrid offenkundig als Lebender verzeichnet ist, vor 911
eingetragen sein, in welchem Jahr Reginlinds
Mutter Gisela als Witwe erscheint. Burchard
ist im St. Galler Eintrag nicht genannt; Reginlind
dürfte ihm damals also noch nicht vermählt gewesen sein.
Deshalb sind die 3 dort nacheinander eingeschriebenen Frauen (8) Kysala,
(9) Perhta, (10) Ruollint auch nicht mit Töchtern Reginlinds
gleichzusetzen. Diese 3 Namen ([4] KISILA, [5] Perchta, [6] Rualind
begegnen als Gruppe in derselben Reihenfolge im Reichenauer PURCHART-REGINLIND-Eintrag
wieder. Die hier genannte Gisela ist trotz der Capitalis-Schreibung damit
als Reginlinds
Mutter auszuschließen und die neben ihr stehende Berta nicht als
Tochter des Herzogspaares anzusprechen, eine weitere Berta weist der Reichenauer
Eintrag aber nicht auf; indessen könnte die vor dieser Dreiergruppe
und unmittelbar nach dem Herzogspaar genannte LIUTCART als dessen Tochter
gelten. Da der Reichenauer Eintrag trotz zahlreicher Überschneidungen
mit dem St. Galler Eintrag weder Giselas noch Burchards
Eltern nennt, wohl aber Burchards
Bruder (10) Odalrich,
dürfte er nach der BURCHARDINGER-Katastrophe
von 911 entstanden sein, wenn auch nicht allzuviel später; umgekehrt
darf wegen der zahlreichen Namensüberschneidungen der St. Galler Eintrag
nicht weit vor 911 datiert werden. Burchards
Ehe mit Reginlind
ist demnach um 911 anzusetzen. Da Burchards
Tochter Berta aber bereits
921/22 heiratsfähig war, fällt es schwer, sie als Regilinds
Tochter anzusprechen. Zudem begegnet Berta,
sehe ich recht, nirgends in engem Zusammenhang mit Reginlind.
Zumal in den Memorialquellen von Einsiedeln,
Reginlinds Gründung und Begräbnisort, wo sie als postulierte
Tochter eigentlich zu erwarten wäre, fehlt Berta.
Ist Reginlind
aber nicht Bertas Mutter, dann
ging Hermann II. auch keine 3:3 Ehe ein.
922
1. oo Rudolf II. König von Hoch-Burgund
-11.7.937
12.12.937
2. oo Hugo von Arles König von Italien
-10.4.947
948
3. oo Raimund III. Piontius Graf von Toulouse
- nach 961
Kinder:
1. Ehe
Konrad König von Burgund
um 923-19.10.993
Adelheid
931-16.12.999
947
1. oo Lothar König von Italien
929-22.11.950
951
2. oo OTTO I. König des Deutschen Reiches
23.10.912-7.5.973
Literatur:
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Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen
Reiches, Gustav Lübbe Verlag Bergisch Gladbach 1994, Seite 318, 398
- Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 51,121,143,167
- Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart
1996, Seite 377,408,414 - Die Salier und das Reich; Band I, Seite 184,186,
207 – Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische
Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 170, 260 - Die Salier
und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I
Seite 184,186, 207 - Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue
Forschungen. Hg. von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990,
Seite 199 - Hans K. Schulze: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales
Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 187,342 - Karl Schmid:
Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte
Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 135 - Eduard
Hlawitschka: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte
des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich
klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1987, Seite 47,52,65,67 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag
W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 37, 57,76 - Ennen, Edith:
Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 17,63
- Hlawitschka, Eduard: Die verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen dem
hochburgundischen und dem niederburgundischen Königshaus. Zugleich
ein Beitrag zur Geschichte Burgunds in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts,
in: Schlögl, Waldemar und Peter Herde: Grundwissenschaften und Geschichte,
Festschrift für Peter Acht; Kallmünz 1976 (Münchener historische
Studien: Abteilung geschichtliche Hilfswissenschaften Band 15) Seite 28-57
- Winfrid Glocker: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der
Politik, Böhlau Verlag Köln Wien 1989, Seite 24,71, 80,89,104,169,174,271,287
- Karl Schnith (Hrsg.), Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, Verlag
Styria Graz Wien Köln 1997, Seite 29,33 -