Billing                                              Graf
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Sohn des Grafen Ekbert
 

Goetz Hans-Werner: Seite 167
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"Das Herzogtum der Billunger - ein sächsischer Sonderweg?"

Die BILLUNGER, deren Name sich von Billung, dem erst später in der Chronik des Lüneburger Michaelsklosters genannten, angeblichen Vater Hermanns, ableitet [2 Vgl. Hömberg Seite 16, der die Nachricht als falsch zurückweist. Dagegen sucht Reinhard Wenskus, Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel (Abhh. Göttingen, phil.-hist. Kl. 3,93) Göttingen 1976, Seite 178 ff., besonders Seite 234ff., die Richtigkeit der Nachricht aus den BILLUNGER-Namen zu erweisen. Andere Verwandtschaftsbezüge weisen danach auf Ecbert, die Hessi-Sippe und die BARDONEN.], stellten in fünf unmittelbar vom Vater auf den Sohn aufeinanderfolgenden Generationen die sächsischen Herzöge. Als deutlich abgrenzbares Geschlecht begegnen uns die BILLUNGER erst seit der ersten Herzogsgeneration mit dem Grafen Wichmann (+ 944) und seinem jüngeren Bruder Hermann, über deren Vorfahren nichts Genaues bekannt ist. Die Herkunft des zweifellos zum sächsischen Hochadels zählenden Geschlechts bleibt daher dunkel.
Insgesamt gibt es drei mögliche Traditionslinien:
- Die BILUNGER-Namen (Hermann, Wichmann und Amelung) führen im frühen 9. Jahrhundert
   eher in hessisches Gebiet zwischen Werra und Fulda im Einflußbereich des Eigenklosters
   Kaufungen [3 Vgl. dazu Sabine Krüger, Studien zur sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jh.
   (Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 19 = Veröffentlichung der
   Historischen Kommission Hannover, Oldenburg, Braunschweig, Schaumburg-Lippe und Bremen ")
   Göttingen 1950, besonders Seite 79 ff.] (diese "Sippe" wird vielfach als "ältere BILLUNGER"
   bezeichnet). [4 Vgl. etwa Karl Jordan, Lexikon des Mittelalters Band 2; Spalte 192f.]
- Vom späteren Wirkungsbereich her hingegen, den Besitzlandschaften und Grafschaften sowohl im
   Bardengau an der unteren Elbe als auch im Tilithi- und Weitagau an bzw. westlich der unteren
   Weser, waren die BILLUNGER Amts- und Rechtsnachfolger der EKBERTINER (jedenfalls ist zur
   Zeit König ARNULFS hier ein Ekbert als Graf bezeugt), und dieser Name kehrt zumindest in der
   Wichmannschen Linie des Geschlechts wider.
- Vom eigenen Familienbewußtsein her schließlich, das sich aus dem Totengedenken ergibt und am
   Nekrolog des billungischen Hausklosters in Lüneburg ablesen läßt, betonte man die Bindungen zu
   den westfälischen WIDUKINDEN. [6 So Gerd Althoff, Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer
   Memorialüberlieferung, Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen (Münstersche
   Mittelalter-Schriften 47) München 1984, Seite 64ff.]
 
 
 
 

  oo N.N.
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Kinder:

  Wichmann der Ältere
  um 900-23.4.944

  Amelung Bischof von Verden (933-962)
  um 908-5.5.962

  Hermann I. Billung
  900/12-27.3.973
 
 
 
 

Literatur:
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Goetz Hans-Werner: Das Herzogtum der Billunger - ein sächsischer Sonderweg?, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 66 1994, Seite 167-197 -