Poppo I.                                                  Graf von Andechs, Giech und Plassenburg
-----------                                                 Vogt von Benediktbeuren
um 1110/15-11.12.1148
                   Konstantinopel
 

Ältester Sohn des Grafen Berthold I. (IV.) von Andechs-Meran aus seiner 1. Ehe mit der Sophie von Weimar-Istrien, Tochter von Markgraf Poppo III.
 

GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 156
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40. Poppo I.
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F. u. eV.
c 1125 siehe 30
selbständig 1136 3/10 Stumpf 3, 117 ff;
1137 25/5 Boppo comes de Plassenberch Oefele Reg. 37 c, 92 a
1137 22/9 comites Bobo de Andesse, Berdulphus frater eius Oefele Reg. 94
1141 comes Poppo de Chreine Salzb. UB 2, 297 n 203
1143 Mai/Juni Boppo und sein Sohn Heinrich sowie sein Bruder Berthold werden von Bamberg mit Giech und Lichtenfels belehnt Oefele Reg. 100
c 1145 Vogt von Benediktbeuern MB 7, 46
1147 Poppo comes de Gieche MB 7,349
(1147) 11/12 Poppo stirbt auf dem Kreuzzug
Dießen Nachtrag des 13. Jh.: Poppo comes, sepultus Constantinopoli, filius Bertholdi comitis fundatoris nostri Necr. 1, 31;
Seeon Admont (beide 10/12) Necr. 2, 234, 308;
Wilten (4/12),
Obermünster (10/ 12) Necr. 3, 70, 346
Bamberg Dom (10/12),
Michelsberg (7/12) Jaffe 5, 560, 579.

Gemahlin:
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Kuniza, Tochter des Grafen Reginboto von Giech
verheiratet vor 1139 (Österreicher. Denkwürdigkeiten 4, 19 f)
geschieden 1142 Pez 6 b; 60 f
+ 13/4 Böhmer, Fontes 4, 501
Bamberg Dom,
Michelsber Jaffe 5, 557, 570.
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GENAELOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 22
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42. Poppo I.
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1122/31 (Mb.VIII.131) mit Vater und Mutter Sofie
3.X.1136 comes (Stumpf, acta imperii 117/22)
22.IX.1137 comes de AndesseE (Margarin Bullarium Casinense II. 153/8)
1142 III. comes de Blassinberch (Österreicher, Denkwürd. d. fränk. Gesch. III. 87/8)
1147 (Oefele a.a.O.232 U. Nr. 6) Graf in Radenzgau, weil der Wald Kitschenrain, s. Creussen, in seiner Grafschaft liegt; comes de Geche (GIECH) V.1147 (Mb. VII. 349).
+ 11.12.1148 in Konstantinopel
begraben Nec. I. 31 (Diessen) zu 10.XII.

Gattin:
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Kunigunde (Kuniza),
vor 1139 verheiratet (Österreicher, Denkwürd. IV. 19/20), Tochter des Grafen Reginbodo von Giech
geschieden (Pez, Thes. anecdot. VI/2. 60/61).
+ 13.IV.1143 (Böhmer font. IV. 501, Jaffe bibl. germ. V. 570).
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HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 146
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51. Poppo
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Graf von Andechs-Giech, c. 1132-1148 (+).
C. 1132. Poppo und Berthold als Söhne des Grafen Berthold von Dießen F. 34. und der Sophie bezeichnet: Oefele Reg. 35a.
1137. Zeuge mit seinem Bruder Berthold: Oefele Reg. 94.
C. 1139/41. Graf Poppo und seine Gemahlin Kunza schenken genannte Liegenschaften: Oefele Regg. 96, 97.
1142. Graf Poppo wird von seiner Gemahlin kirchlich getrennt, "Chuniza a comite Boppone de Blassinberch publico ecclesie iudice separata": Oefele Reg. 99, Genealogie Nr. 20.
1143/47. Graf Poppo und Graf Berthold, sein Bruder, Zeugen: M. B. VII. 46.
1147. Poppo, Graf von Giech vergabt "iturus in expeditionem Jerosolimitanam" an Kloster Admont für den Fall, dass er vom Kreuzzug nicht zurückkehren würde, 12 Huben zu "Schowenburc": Oefele Reg. 105.
1148. Dezember 11. Konstantinopel. Stirbt: Oefele Reg. 108.
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Poppo I. kam auf dem 2. Kreuzzug ums Leben.

Ausstellungskatalog Kloster Andechs:
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Herzöge und Heilige

Graf Poppo I. war, wohl seit den 30-er Jahren, mit Kunizza, der Tochter Graf Reginbotos von Giech (+ 17.5.), verheiratet. Diese hatte die Burgen Giech und Lichtenfels, dazu Scheßlitz sowie zahlreiche Güter im fränkischen Jura in ihre Ehe eingebracht. Auf Betreiben des Bischofs Egilbert von Bamberg wurde im Jahr 1142 die Ehe Kunizzas mit Graf Poppo I. wegen zu naher Verwandtschaft der beiden Gatten durch kirchlichen Richterspruch für ungültig erklärt. Gleichzeitig übereignete Kunizza, ehe sie als geschiedene Frau ins Kloster ging, dem Bischof und seinem Hochstift die Besitzungen, die sie in früheren Jahren von ihrem Vater erhalten hatte.
Graf Poppo I., der aus seiner Ehe mit Kunizza einen Sohn namens Heinrich hatte, war keineswegs gewillt, dem Bischof das Giecher Erbe unangefochten zu überlassen. So kam es zum Krieg, bis man sich 1143 entschloss, den Streit auf vertraglichem Weg zu beenden. Dem Bischof wurden die Befestigungen vor der Burg Giech sowie die Hälfte der Burg Lichtenfels, dazu mehrere Güter im Maintal zugesprochen; dafür sollten die übrigen Güter Kunizzas früherem Mann, Graf Poppo I., ihrem gemeinsamen Sohn Heinrich sowie Graf Berthold III., dem Bruder Poppos I., auf Lebenszeit verbleiben, nach deren Tod aber an das Hochstift zurückfallen. Für den Verzicht Graf Poppos I. auf einen Teil der Mitgift seiner Frau wurden die ANDECHSER mit der Grafschaft im Radenzgau entschädigt, die bislang als Bamberger Lehen in Händen des hochstiftischen Vogts lag. Vor seinem Aufbruch zum Kreuzzug hatte er seinen Sohn Heinrich dem Kloster Admont übergeben, damit er dort Mönch werde.
 
 
 
 

vor 1139
  oo Kunigunde (Kuniza) von Giech, Tochter des Grafen Reginboto
-1142    -13.4.1143
 
 
 
 

Kinder:

  Heinrich III. Abt zu Millstadt
  um 1140-1.2.1177/87
 
 
 
 

Literatur:
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Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998 Seite 14-16,18, 60,75,145,167-169,172,178,183,186,240,311,333 -