2. Sohn des Grafen
Berthold I. (IV.) von Andechs-Meranien aus seiner 1. Ehe mit der
Sophie
von Weimar-Istrien, Tochter von Markgraf Poppo III.
Lexikon des Mittelalters: Band I Seite 2024
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Berthold IV., Graf von Andechs, Markgraf von Istrien
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-14.1.1188
Berthold, welcher den gleichen Namens wie der Vater und der Großvater trug, stammte aus einem Grafengeschlecht, das einem älteren Herrschaftssitz in Dießen am Ammersee hatte, an dem im Jahre 1132 ein älteres Chorherrenstift untergebracht wurde, als Bertholds Vater auf Andechs Wohnung nahm. Der Aufstieg im Adel war begleitet vom Erwerb ausgedehnter Besitzungen, Rechte und Erbschaften. Zahlreiche Grafschaften in Franken und Bayern, viele Kirchenvogteien (darunter Hochstifts- und Klostervogteien) wie Burgen, Vasallen und Ministerialen an wichtigen Nord-Süd-Verbindung nach Italien gaben Berthold soviel Gewicht, dass er in der Reichspolitik immer größeren Einfluss gewann. An den meisten wichtigen Ereignissen war er in allen Teilen des Reiches, insbesondere in Italien, unter FRIEDRICH BARBAROSSA beteiligt. Von 1152-1180 ist er über 40mal als Zeuge in Königsurkunden nachweisbar. Als einer der treuesten Gefolgsleute des STAUFERS erhielt er 1173 die Markgrafschaft Istrien als Reichslehen, sein Sohn Berthold V. um 1180 die Herzogswürde, so dass die Familie in die Gruppe der Reichsfürsten aufstieg. Bertholds Bruder Otto war erwählter Bischof von Brixen (1165-1169/70) und Bischof von Bamberg (1177-1196). Nicht wenige weitere ANDECHSER hatten hohe geistliche Ämter inne (als Bischöfe von Bamberg, Patriarchen von Aquileia, Erzbischöfe von Kolocsa, Äbte und Äbtissinnen). Auf die geistigen Interessen der ANDECHSER mag hinweisen, dass Berthold den Tegernseer Abt Rupert darum bat, den "libellim teutonicum de herzogen Ernesten" zu übersenden.
Literatur: siehe Berthold V.
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GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 156
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41. Berthold V.
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F. u. eV.
c 1125 siehe 30;
selbständig 1137 25/5 Berhtolfus
comes de Plassenberch Oefele Reg. 37 c, 92 a
1137 22/9 siehe 40
1143 Mai/Juni siehe 40
1147 Febr. Poppo et Berhtolt
comites de Anedehse
nQ 5, 368 n
1537
1148 24/6 Kreuzzug Oefele Reg. 110
(1154/61) comes de Stain Krain. UB 1, 169
1148 Vogt von Benediktbeuern MB 7, 55 f
1149 (Juni) comitatus Perhtoldi
comitis in Retenzgowe Looshorn 2, 378
(1157) 5/12 preses Pertholdus
an
der oberen ISAR nQ, 220 n 290 c
c 1157 Graf im bayer. Augstgau MB 22, 60 ff
(1169/61) Vogt von Tegernsee Pez. 6 b, 8 f
1162 4/4 Graf am unteren Inn OÖ UB 1, 354 n 126
(1162/63) Graf im Huosigau MB 10, 18
c 1165 Perhtoldus
comes de Wolfratshusen MB 6, 134
(1166 vor 28/ 10) Berhtolt Graf
im Norital und Vogt von Brixen Acta Tirol. 1, 174 n 496 abc;
vgl. Oefele Reg. 177-180;
c 1170 Vogt von Vornbach OÖ UB 1, 742
Bertholdus comes et
filius eius B. de Niubenburch MB 5, 127
(1173 Ende) marchio Acta Tirol. 1, 178 n 507;
1174 31/5 Pertoldus marchio
de Istria Stumpf 3, 208;
c 1175 Vogt von Langheim RB 1, 283
Vogt von Neustift bei Brixen FRA II 76, 87 n 109; IV.
1188 5/10 Pertoldus marchio
Istrie et filius eius P. dux Dalmatiae FRA II 33, 25 n 16
+ 1188 14/12 Dießen: Bertholdus
marchio de Andehs anno 1188 (Zusatz 13. Jh. filius Berhtoldi
fundatoris ecclesie nostre, sepultus in capitolio) Necr. 1, 31
Bamberg Dom (13/12) Jaffe 5, 560; Böhmer Fontes
4, 517.
Gemahlinnen:
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1. Hedwig
1153 Salzb. UB 2, 425 n 304
c 1160 Steierm. UB 1, 396 f
1161 ebenda 430 f;
+ 1176 16/7
Dießen: Hadewic
comitissa (Zusatz 13. Jh. sepulta in capitolio 1176, 14.
Jh. uxor Berhtoldi marchionis) Necr. 1,22
Admont: Hadewich
comitissa Necr. 2, 299
Millstatt: (17/7) Hadwich
comitissa Necr. 2, 471
da Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach Berthold
in
seinem Testament wie seine nächsten Verwandten bedenkt (Hundt, Indersdorf
1, 10 ff n 18), wird Hedwig
seine
Schwester gewesen sein.
2. Liutgarde
SS 23, Tochter des Dänen-Königs
Sven (+ 1157) aus der 1151 mit Liutgarde,
Tochter des Markgrafen Konrad von Meißen, geschlossenen Ehe.
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GENAELOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN
GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 23
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43. Berthold II.
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1122/31 (Mb.VIII.131) mit Vater, Mutter und Bruder
Poppo
comes de Andehse (Mb.III.109/10) 23.V.1149
comes de Blassenberc 1149 (Österreicher a.a.O. III.
88/91)
1152/53 Steierm. UB. I. 228/341) schon verheiratet;
1154/61 comes de Stain (Krainer UB. I. 169.113; Kärntner
UB. III.109.1377 a. 1177
1157/73 comes de Wolfratshusen (Mb. VI. 135). Markgraf
von Istrien n. 8.VI.1173 (U. b. Prutz Heinrich der Löwe 482).
+ 14.XII.1188 Nec. I. 31 (Diessen) (Böhmer
font. IV. 517); um 1150 (Mon. Carint. III. 900) aquilejischer Lehengraf
in Krain (daher eigentlich Landgraf, L. Hauptmann a.a.O. 391).
Gattinnen:
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1. Hedwig
1152/53 (Steierm. UB. I. 228/341) schon mit Bertold
verheiratet. Dass sie eine Tochter Graf Konrads II. von Dachau, Herzogs
von Meranien aus seiner 1. Ehe mit Adelheid (+ vor 1146), Tochter Herzog
Heinrichs von Limburg gewesen sein könnte, dem steht nichts im Wege;
für eine Schwesterschaft zu Graf Rapoto von Abenberg spricht - mit
Ausnahme des Namens - entgegen Oefele a.a.O. S. 22 - gar nichts.
+ 16.VII.1174, Nec. I. 22 (Diessen), II. 299 (Admont),
471 (Millstatt zum 17.VII.).
2. Luitgarde
(MG. SS. 23.228), Tochter des Dänen-Königs
Sven (+ 1157) aus der 1151 mit Luitgarde,
Tochter Markgraf Konrads von Meißen und Schwester Graf Dedos von
Rochlitz geschlossenen Ehe, daher zwischen 1152 und 1157 geboren.
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HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 146
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50. Berthold
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Graf von Andechs-Plassenburg, Markgraf von Istrien c.
1132-1188.
C. 1132. Poppo
F. 51. und Berthold
als Söhne des Grafen von Dießen F. 34. und Sophie
bezeichnet: Oefele a.a.O. Reg. 35a.
1137. Graf
Poppo von Andechs und sein Bruder Berthold
Zeuge:
Oefele a.a.O. Reg. 94.
1149. "Perchtoldus
comes de Blassenberc" trifft mit dem Bischof Eberhart von Bamberg
eine Übereinkunft: Oefele Reg. 112.
1153. Villach. Graf Berthold
urkundet
mit seinem Bruder dem Kleriker Otto (F. 52.): Oefele Reg. 120.
1157/65. Admont. Graf Berthold
von Andechs delegiert mit seiner und seiner Gemahlin Hadewig
gewaltiger Hand aus Liebe zu den Verwandten, welche sie in diesem Kloster
haben, an dasselbe genannte Besitzungen: Oefele Reg. 138.
1157/73. Graf Berthold von Andechs
tradiert zum Seelenheil seines Bruders und aller Verwandten an St. Stephan
und St. Georg zu Diessen genannte Höfe und Hufen: Oefele Reg. 142.
1173-1188. Markgraf von Istrien: Oefele Regg. 193-282
(passim).
1188. Dezember 14. Stirbt: Oefele Reg. 283.
Gemahlin:
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Hedwig
1152/53: St. Urkundenbuch I. 228/341.
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Berthold V. wurde
1151 nach dem Tode seines Vaters Graf von Andechs und nach dem Erlöschen
der Vetternlinie Graf von Dießen-Wolfratshausen. Er wurde auch Graf
im Huosigau, im Nori- und Inntal, Markgraf an der Drau, Graf von Stein
in Krain, Vogt von Dießen, Tegernsee, Brixen, Benediktbeuren und
Formbach. Er erbte 1158 die Grafschaft Formbach-Pütten und geriet
in heftige Erbauseinandersetzungen mit dem Markgrafen von Steiermark. Er
hatte schon 1137 Kaiser LOTHAR III.
nach Italien begleitet, hatte 1148 am Kreuzzug
König KONRADS III. teilgenommen und war 1152 bei den Verhandlungen
um die Wahl BARBAROSSAS zugegen. Er
war wie sein Bruder eine treue STAUFER-Stütze,
nahm an allen Italienfeldzügen BARBAROSSAS
und vielen Reichstagen teil, erlebte das Konzil von St. Jean de Lone (1162),
den Hoftag von Kayna (1179), den Abschluss des Konstanzer Friedens (1183)
und war Zeuge der Absetzung Heinrichs des Löwen. Er erbte auch Kulmbach-Plassenburg,
bekam etliche Bistumslehen Bambergs dazu und wurde 1173 Markgraf von Istrien-Krain
als Nachfolger des Markgrafen Engelberts III. von Sponheim, des Cousins
seiner Mutter. Durch seine Mutter hatte er familiäre Beziehungen zu
den Ländern im Südosten und an der Adria. Er geriet als Markgraf
besonders gegen Venedig, das stark zu expandieren begann und Hoheitsrechte
in Istrien erzwang. 1177 wurde eine kaiserliche Flotte an der Küste
Istriens besiegt und der Kaisersohn Otto geriet vorübergehend in venezianische
Haft. Berthold war ein begeisterter
Anhänger des Ritter- und Turnierwesens, war eine markante Persönlichkeit
und verweigerte ab 1180 den WITTELSBACHER Vettern die Huldigung, da er
sich ihnen ebenbürtig fühlte. Das Haus stieg zum Reichsfürstenstand
auf, als der besitzschwache Otto von Wittelsbach 1180 mit dem Herzogtum
Bayern belehnt wurde und Berthold wurde
zum Herzog von Meranien erhoben, worunter primär das Gebiet am Quarnero
um Fiume zu verstehen ist.
Ausstellungskatalog Kloster Andechs
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Herzöge und Heilige
Als Graf
Poppo I. auf dem 2. Kreuzzug Ende 1148 in Konstantinopel starb
und sein Bruder,
Graf Berthold III.,
das Erbe des Verstorbenen antrat, war keine Rede mehr von einer Rückgabe
des Giecher Besitzes an die Bamberger Kirche. Zwar war inzwischen Poppos
I. Sohn Heinrich als Erbe ausgeschieden, da ihn sein Vater vor
seiner Abreise ins Heilige Land nach Admont gegeben hatte, damit er dort
Mönch werde; dafür aber setzte Berthold
III. bereits 1149 in einem neuen Vertrag mit Bischof Eberhard
II. von Bamberg durch, dass sein zukünftiger erstgeborener Sohn in
den Besitz des Giecher Erbes gelangen würde. Aber auch diese Vereinbarung,
mochte sie dem Bischof später von Kaiser und Papst bestätigt
werden, war für das Hochstift nur von geringem Nutzen, denn die Nachkommen
Bertholds
III. beanspruchten auch in späterer Zeit die Mitgift Kunizzas
als
erblichen Besitz.
Mit dem Vertrag von 1149 hatte
Berthold III. von Andechs
zu Lebzeiten seines Vaters bewiesen, dass er durchaus in den
Lage war, den Besitz des Hauses zusammenzuhalten. Nach dem Tod Graf
Bertholds II. 1151 zeigte sich, dass er es auch verstand, das Gut
seiner Familie zu mehren. Neuen Besitz konnte er dank einer glücklichen
Fügung des Schicksals 1157 erwerben, als die Wolfratshausener Linie
ausstarb. Damit war das alte Familiengut im westlichen Alpenvorland wieder
in einer Hand vereinigt, und Berthold III. kam
mit den im Lauf des 11. Jahrhunderts durch Graf Otto II. erworbenen Besitzungen
im Inntal auch zu neuem Einfluss im mittleren Alpenraum.
Als 1158 mit Graf Ekbert III. das Geschlecht der Grafen
von Formbach und Pitten ausstarb, gelang es ihm, den größten
Teil der Hinterlassenschaft an sich zu bringen. Diese bestand aus den Inngrafschaften
Neuburg und Schärding sowie aus der Grafschaft Windberg, die, nördlich
der Donau gelegen, im Osten bis an die Ilz reichte und im Westen an die
Grafschaft der BOGENER grenzte. Zum Formbacher Erbe zählten auch eine
Reihe von Burgen und Märkten wie Neuburg, Wernstein und Schärding,
dazu Griesbach und Rothalmünster, der Reichswald östlich des
Inns sowie die Vogtei über das Kloster Formbach.
Ansprüche auf diesen Besitz konnte Graf
Berthold III. erheben, weil sein Vater nach dem Tod seiner 1.
Frau, Sophie von Istrien, die Schwester Ekberts III., Kunigunde,
geheiratet hatte, die in der Zwischenzeit allerdings eine neue Ehe eingegangen
war. Man wird jedoch bezweifeln dürfen, dass es allein die verwandtschaftlichen
Beziehungen zwischen ANDECHSERN und
FORMBACHERN waren, die Graf
Berthold III. als dem Stiefsohn der FORMBACHERIN Kunigunde das
Erbe sicherten. Entscheidend für den Erwerb dieser ostbayerischen
Besitzungen, die zu einem großen Teil aus Reichslehen bestanden,
dürfte vielmehr gewesen sein, dass
Graf Berthold
III. seit Jahren schon in Diensten Kaiser
FRIEDRICHS I. stand. Er hatte nach dem Tod König
KONRADS III.
an den Gesprächen teilgenommen, die die Bischöfe
von Bamberg und Würzburg im Februar 1152 mit Herzog
Friedrich von Schwaben, dem späteren Kaiser
FRIEDRICH BARBAROSSA, wegen der demnächst stattfindenden
Königswahl führten, und er scheint sich von Anfang 1154 bis Anfang
1158 ständig am Hof FRIEDRICHAS BARBAROSSAS
aufgehalten zu haben. Auch in späteren Jahren war er häufig in
der Umgebung des STAUFERS - oftmals
über mehrere Monate hinweg - anzutreffen, ohne dass zu erkennen ist,
mit welchen Aufgaben er damals betraut war.
Sein 1165 zum Bischof von Brixen erhobener Bruder Otto
belehnte ihn mit den Grafschaftsrechten im Inn- und Pustertal und übertrug
ihm die Vogteien über das Hochstift sowie über das von Bischof
Hartman gegründete Kloster Neustift bei Brixen.
Der Einfluss der ANDECHSER
war damit noch einmal erheblich ausgeweitet worden: Der Weg vom Süden
über das Eisacktal und den Brenner bis weit in das Alpenvorland hinein
war nun unter der Kontrolle Graf Bertholds III.
Als Folge dieses Machtzuwachses trat bald eine beachtliche Zahl
freier Familien in diesem Gebiet als Ministerialen in andechsische
Dienste. Zu ihnen zählten, um nur einige zu nennen, im
Inland die Herren von Freundsberg und Rotenburg, im Wipptal die Familie
von Matrei und Stubai, südlich von Brixen die Herren von Säben,
Villanders und Gufidaun, im Pustertal schließlich jene von Rischon,
Aufhofen und Welsberg.
Die Rechte, die Graf Berthold
III. in den späten 60-er Jahren durch seinen Bruder nördlich
und südlich des Brenners neu hinzugewonnen hatte, blieben bei seinem
Haus, auch nachdem Bischof Otto um 1170 aus Gründen, sie wir nicht
kennen, auf sein Brixener Hochstift verzichtete. Wenige Jahre nach Ottos
Rücktritt gründete
Berthold
sogar in der Nähe von Amras, dem ursprünglichen Herrschaftszentrum
der ANDECHSER im Inntal, einen Markt,
um so Handel und Verkehr in seinen südlichen Besitzungen zu fördern.
Zu diesem Zweck erwarb er zu seinem auf dem nördlichen Ufer des Inns,
im Bereich der alten Dorfgemeinde Hötting, gelegenen Grund von den
Prämonstratensern in Wilten das auf der gegenüberliegenden Seite
des Flusses gelegene Gebiet und ließ beide Plätze durch eine
Brücke über den Inn verbinden. Damit waren die Voraussetzungen
für das Entstehen eines Handelsplatzes im mittleren Inntal geschaffen,
der - nach seiner Innbrücke benannt - bald große Bedeutung erlangte.
Als der Marktort Innsbruck um das Jahr 1180 entstand, zählte sein
Gründer, Berthold III., allerdings
nicht mehr zum Grafenstand; er nannte sich um diese Zeit bereits Markgraf
von Istrien. Der ANDECHSER
hatte diesen Titel vom Kaiser erhalten, nachdem 1173 der bisherige
Inhaber des Markgrafschaft, Ulrich III. aus dem Haus der SPANHEIMER, gestorben
war.
Die Verleihung der istrischen Markgrafschaft brachte
Berthold
III. keinen Machtzuwachs. Seine
Familie hatte in diesem Landstrich bislang weder Güter besessen noch
erwarb sie in Zukunft hier Besitz. Auch von einer Ausübung markgräflicher
Rechte in dieser Gegend durch Berthold
III. oder seine Nachkommen kann
keine Rede sein. Der Vorteil, den der ANDECHSER
aus der Belehnung mit der Markgrafschaft zog, bestand allein darin, dass
er nun Zutritt zum Kreis der Reichsfürsten erhielt.
Markgraf Berthold III.
starb am
14. Dezember 1188 und wurde in der Klosterkirche
in Dießen bestattet.
1. oo Hedwig von Wittelsbach, Tochter von Pfalzgraf
Otto IV.
-16.7.1174
um 1180
2. oo Liutgarde von Dänemark, Tochter des
König Sven
um 1155-
Kinder:
1. Ehe
Berthold VI.
1138-12.8.1204
Sophie
-2.1.1218
oo Poppo VI. Graf von Henneberg
- 1191
Kunigunde
-10.2. nach
1207
oo Eberhard III. Graf von Eberstein
-
Tochter
-
oo Ompud Obergespan von Szolnok
-
Mechthild
-
oo Friedrich I. Graf von Hohenburg
-27.1.1178
2. Ehe
Poppo II. Bischof von Bamberg (1239-1245)
-11.12.1245
Bertha Äbtissin von Gerbstadt 1190
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Mathilde
-17.1.1245
oo Engelbert III. Graf von Görz
- 1220
Literatur:
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Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches
Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998
Seite 13,16, 18-22-27,61-64,75,147,169,180,240,242,245,248,271,311,336,367,374
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