Jüngerer Sohn des Grafen
Berthold IV. von Andechs aus seiner 1. Ehe mit der Sophie von
Weimar-Istrien, Tochter von Markgraf Poppo II.
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 156
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42. Otto V.
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F. u. eV.
c 1145 Otto frater
advocati nostri
Poponis
et
Bertholdi
MB
7, 46; clericus Salzb. UB 2, 425 n 304
1164 Augsburger Domherr, Propst von St. Stephan MB 5,
158 ff;
1166 8/1 Propst des Münsterstiftes Aachen Quix,
Gesch. d. St. Aachen cod. dipl. n 4060 f;
1165 Erwählter von Brixen SS 9, 758
1174 12/7 Dompropst von Bamberg MB 29 a, 409 ff
1177 zum Bischof von Bamberg gewählt SS 17, 337,
geweiht nach 12/6 Jaffe 5, 552
+ 1196 2/5 Dießen: anno 1196 Otto
Bab. ep. (Zusatz 13. Jh. filius Bertholdi fundatoris nostri)
qui hanc ecclesiam dedicavit et dodavit Necr. 1, 17 Bamberg Dom Jaffe 5,
558; Oberaltaich Windberg (je 3/5) Necr. 3, 227, 392.
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GENAELOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN
GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 23
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44. Otto VII.
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Bruder von Bertold
II. (MB. VII. 46);
clericus 1153 (Steierm. UB. I. 338/41);
Augsburger Domherr, Propst von St. Stefan 1164 (Mb. V.
158/60)
Propst des Münsterstiftes in Aachen(MG.SS.758) 8.I.1166
23.V.1174 (Quix, Gesch. d. St. Aachen, cod. dipl. No.
4060, 4061), hierbei nepos und cognatus Kaiser
FRIEDRICHS I.
genannt;
1165 erwählter Bischof von Brixen
12.VII.1174 Dompropst von Bamberg (Mb. 29/1, 419/21)
zum Bischof von Bamberg gewählt
nach 12.VI.1177 (MG.SS. 17.337) geweiht (Jaffe bibl.
germ. V. 552).
+ 2.V.1196, Nec. I. 17 (Diessen);
Domstift Bamberg (Jaffe bibl. germ. V. 558).
Oberaltaich (Nec. III. 227)
Windberg (Nec. III. 392), die beiden letzten zum 3.V.
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HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 146
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52. Otto
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1153-1196 (+).
1153. Urkundet mit seinem Bruder Berthold: Oefele Reg.
120.
1174. Dompropst zu Bamberg. M. B. XXIX. 1, 419 ff.
Nach 12. VI. 1177. Bischof von Bamberg: Jaffe, Bibl.
Germ. V. 552.
+ 2.V.1196: Jaffe: a.a.O. V. 558.
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Ausstellungskatalog Kloster Andechs:
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Herzöge und Heilige
In den 50-er und Anfang der 60-er Jahre scheint auch Otto
VI., ein Kleriker, zu den Mitarbeitern des Hofes gezählt
zu haben. Darauf deutet vor allem hin, dass er - neben seinem Kanonikat
am Augsburger Dom und der Propstei zu St. Stephan in Bamberg - die zumeist
Mitglieder der Hofgeistlichkeit vorbehaltene Würde eines Propstes
am Aachener Marienstift innehatte.
Mitte der 60-er Jahre, nach dem Tod Bischof Hartmanns
von Brixen im Dezember 1164, wurde Otto VI. zu
dessen Nachfolger gewählt. Der genaue Zeitpunkt und die Umstände
der Wahl des ANDECHSERS zum Bischof
von Brixen sind nicht bekannt. Seinen Aufstieg verdankte er wohl vor allem
dem Einfluss des Kaisers, der das an einer der wichtigsten Alpenstraßen
gelegene Bistum in zuverlässigen Händen wissen wollte. Otto
VI. übernahm damit keine leichte Aufgabe. Sein Vorgänger
Hartmann, ein ehemaliger Augustinerchorherr, war ein eifriger Reformbischof
gewesen, der großes Ansehen im Episkopat genossen hatte. Da Otto
VI. als Anhänger FRIEDRICH BARBAROSSAS
die Bischofsweihe nur durch einen auf Seiten Papst Viktors IV. stehenden
Oberhirten empfangen hätte können, verzichtete er von vornherein
darauf, sich nach der Belehnung durch den Kaiser die kirchliche Weihe erteilen
zu lassen. Das hatte zur Folge, dass er die geistlichen Funktionen seines
Amtes nicht ausüben konnte und deshalb einen Hilfsbischof benötigte.
Dies ersparte ihm aber andererseits Auseinandersetzungen mit seinem Klerus.
Auf die Verwaltung des Bistums hatte die fehlende Bischofsweihe keine Auswirkung.
Der neue Brixener Oberhirte nahm seine weltlichen Aufgaben sowohl zum Nutzen
des Kaisers als auch zum Vorteil seines Hauses energisch wahr. Im Einverständnis,
vielleicht sogar auf ausdrücklichen Wunsch FRIEDRICH
BARBAROSSAS belehnte er seinen Bruder, Graf
Berthold III., mit den Grafschaftsrechten im Inn- und Pustertal;
dazu übertrug er ihm die Vogteien über sein Hochstift sowie über
das von seinem Vorgänger gegründete Kloster Neustift bei Brixen.
Otto VI. hatte nach
seinem wohl 1170 erfolgten Verzicht auf das Brixener Hochstift im Jahre
1174 das Amt des Bamberger Dompropstes erhalten und war 1177 nach dem Tod
Bischof Hermanns II. zu dessen Nachfolger gewählt worden. In den Bamberger
Bischofslisten als Otto II. gezählt,
hatte er wohl Anfang 1178 von FRIEDRICH BARBAROSSA
die Belehnung mit dem Hochstift erhalten und war am 18. März 1179
von Papst Alexander III., der 1177 mit dem Kaiser in Venedig Frieden geschlossen
hatte, während des 3. Laterankonzils zum Bischof geweiht worden. Bischof
Otto II. gehörte als Bamberger Oberhirte zu jenen geistlichen
Fürsten, deren Sorge gleichermaßen ihrem Hochstift wie den Angelegenheiten
des römischen Reichs galt. Seitdem er auf dem fränkischen Bischofsstuhl
saß, verging kaum ein Jahr, in dem er nicht einmal, häufig auch
öfters, den kaiserlichen Hof aufsuchte, um an den Beratungen und Entscheidungen
der Reichsfürsten teilzunehmen. Seit den 80-er Jahren scheint er darüber
hinaus eine wichtige Rolle in den Beziehungen des Kaisers zu den italienischen
Kommunen sowie insbesondere zur Kurie gespielt zu haben. Vielleicht aus
diesem Grund nahm er im April 1191 an der Kaiserkrönung HEINRICHS
VI. in Rom teil.
Als Bamberger Bischof trug er dafür Sorge, dass
die Burgen seines Hochstiftes nicht als Lehen weggegeben und seiner Kirche
entfremdet wurden. Vor allem aber erwarb er sich Verdienste um die Kolonisation
und Kultivierung des Frankenwaldes, indem er den Klöstern Langheim,
Prüfening und Ensdorf Waldgebiete mit der Auflage zuwies, diese zu
roden und dort Kirchen zu errichten. Daneben gelang es ihm, zusammen mit
dem Abt des Klosters Michelsberg, bei Papst Clemens III. im Jahr 1189 die
Heiligsprechung seines Vorgängers, des 1139 verstorbenen und auf dem
Michelsberg begrabenen Bischofs Otto I., zu erreichen. Auf seinem Entschluss
ging außerdem die Gründung des Spitals am Pyhrn in Österreich
zurück.
Als Kaiser HEINRICH VI. auf
einem Reichstag in Würzburg im April 1196 die Reichsfürsten für
seinen Plan, das römische Reich in eine erbliche Monarchie umzuwandeln,
zu gewinnen suchte, gab auch Bischof Otto II.
seine Zustimmung. Wenige Wochen nach diesem Ereignis, am 2. Mai 1196,
starb er. Im Georgschor seines Domes, der im Sommer 1185 abgebrannt und
seitdem wohl erst wieder notdürftig hergestellt war, fand er sein
Grab.