Jüngster Sohn des Königs
Ludwig IX. der Heilige von Frankreich und der Margarete
von Provence, Tochter von Graf
Raimund Berengar V.
Le Goff Jacques: Seite 236-237,268,418,651-652,828
**************
"Ludwig der Heilige"
Insgesamt hatten sie elf Kinder. Eine erste Tochter, Blanka,
geboren 1240, starb schon 1243. Die zweite war Isabella
(geboren 1242), dann folgten Ludwig
(geboren 1244, gestorben 1260), Philipp
(geboren 1245), ein weiterer Sohn namens Johann,
der 1248 fast unmittelbar nach der Geburt starb, drei Kinder während
des Kreuzzugs und des Aufenthalts im Heiligen Land, zuerst Johann-Tristan,
dessen Name auf traurige Umstände seiner Geburt im April 1250 verweist,
als sein Vater sich in Gefangenschaft befand, dann Peter,
geboren 1251, und eine zweite Blanka,
geboren Anfang 1253; drei letzte Kinder schließlich wurden nach der
Rückkehr aus dem Heiligen Land auf französischem Boden geboren.
Margarete
Ende 1254 oder Anfang 1255, Robert
1256 und Agnes
1260.
Dem frommen König wäre es liebgewesen, wenn
einige seiner Kinder eine geistliche Laufbahn eingeschlagen hätten,
wie es in den großen Adelshäusern üblich war. Gern hätte
er Johann-Tristan als Dominikaner,
Peter
als Franziskaner und Blanka als Zisterzienserin
in Maubuisson, dem Kloster ihrer Großmutter, gesehen. Alle drei Kinder
widersetzten sich erfolgreich dem Druck eines immerhin mit starker Autorität
begabten Vaters.
Zu diesen letzeren zählen vor allem Ludwigs
Bruder Karl von Anjou, der sein Zeugnis
in Neapel ablegt, seine beiden Söhne, König
Philipp III. und Graf Peter von Alencon,
die beiden "Regenten" Matthäus von Vendome und Simon von Nesle sowie
verschiedene Ritter, Ordensbrüder und sogar drei Schwestern vom Orden
der Hospitaliter.
Über anderweitige Geschenisse hat er sich von gut
plazierten Zeugen unterrichten lassen, so etwa über den Kreuzzug nach
Tunis und den Tod des Königs von Ludwigs
Sohn Peter, Graf von Alencon der seinen
Vater bis zum Ende beigestanden hatte
Im Jahr 1269, vor der Abreise nach Tunis, weist Ludwig
IX. seinen Söhnen ihre Apanagen zu. Besser als sein eigener
Vater - aber auch entsprechend seinen Möglichkeiten - sichert er die
Rechte und die Macht der Krone. Den Söhnen überläßt
er nur kleinere Grafschaften: Johann-Tristan
bekommt das Valois, Peter erhält
Alencon und Perche, Robert Clermont-en-Beauvaisis.
Aber er vermählt sie mit reichen Erbinnen, die dem ersten Nevers,
dem zweiten Blois, dem dritten die Grundherrschaft Bourbon einbringen.
Außer in Peters Fall grenzen
die Güter der auserkorenen Gemahlinnen nicht an ihre eigenen, um eine
Anhäufung allzu großer Territorien in den Händen eines
einzigen übermächtigen Lehnsherrn zu vermeiden.
[Während des Zwischenaufenthalts in Cagliari diktierte
Ludwig
einen Testamentszusatz: Er bat seinen ältesten Sohn Philipp,
sich gegenüber den jüngeren Brüdern, Johann-Tristan
und Peter, "wie ein Vater" zu benehmen;
er erhöhte die Summe, die er Peter zugedachte,
und ermahnte Philipp, seine Diener
zu behalten.]
Literatur:
-----------
Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart
Berlin Köln 2000 Seite 184 - Herde, Peter: Die Katastrophe
vor Rom im August 1167, Franz Steiner Verlag Stuttgart 1991 Seite 108 -
Le Goff Jacques: Ludwig der Heilige, Klett-Cotta Stuttgart 2000
Seite 236-237,268,297,333,418,634,651-652,677,828 -