Einziger Sohn des Königs
Peter
I. von Zypern aus seiner 2. Ehe mit der Eleonore
von Aragon-Ribagorza, Tochter von Graf
Peter
Thiele, Andreas: Tafel 178
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
PETER II.
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* um 1357, † 1382
Peter II. folgte 1369 seinem Vater als König von Zypern-Jerusalem. Es war eine Zeit übelster Intrigen und des Verfalls. Peter regierte eigenwillig.
1378
oo VALENTINA VISCONTI, Tochter des Barnabas von
Mailand
† 1393
Unter Peter II. begann der innere Zerfall. In einem Krieg mit den Genuesen verlor er an diese die Hafenstadt Famagusta (1373), die bald zu einer Dependenz der genuesischen Bank von San Giorgio wurde. Da Famagusta das wirtschaftliche Zentrum der Insel war, blieb seine Rückeroberung von nun an das dringlichste Ziel der zypriotischen Könige.
Pernoud Regine: Seite 243,245-250
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"Frauen zur Zeit der Kreuzzüge"
Peter II. wurde
erst
zwei Jahre nach dem Tod seines Vaters, am 12. Januar 1371, in Nikosia
zum
König von Zypern und am 12. Oktober 1372 in Famagusta zum König
von Jerusalem gekrönt.
Die Streitereien zwischen Genuesen und Venezianern
waren
düstere Vorzeichen für seinen Herrschaftsantritt. Nach dem
Verlust
Akkons hatte Zypern fast ein Jahrhundert lang die Hoffnungen der LUSIGNANS
getragen und all jener, die dem Königreich Jerusalem die Treue
hielten.
Jetzt bekam es die Habgier der Kaufleute zu spüren, die sich um
die
Schätze der reichen Insel stritten. Zumindest teilweise waren die
Genuesen für die Unruhen verantwortlich, aber auf ihre
Präsenz
war die zyprische Bevölkerung angewiesen, denn sie hatten riesige
Reichtümer angehäuft. Die Streitigkeiten mit der Republik
Genua,
die mit der Zeit immer höhere Forderungen stellte, sollten im
wesentlichen
die Herrschaft Peters II. bestimmen.
"Unser Kaiser wünscht, seine einzige Tochter
Deiner
Herrlichkeit zur Frau zu geben. Das erste, was man in einem solchen
Fall
erwartet, ist Schönheit. Wir versichern Dir, dass sie eine der
schönsten
Frauen der Welt ist. Die zweite Voraussetzung ist Klugheit. Gott hat
sie
damit reichlich gesegnet, und sie wurde von den berühmtesten
Lehrern
in den Wissenschaften unterwiesen, wie Deine Herrlichkeit von jedermann
erfahren kann. Wir versprechen Dir überdies eine sehr beachtliche
Mitgift; außer mehreren Burgen in Hellas wird sie Dir 50.000
Dukaten
in Gold und Silber mitbringen; so wirst Du den Kaiser als Vater
bekommen
und er Dich als seinen Sohn."
Dieser Brief bringt zum Ausdruck, was von einer jungen
Frau, die einen ausländischen Fürsten heiraten sollte, damals
erwartet wurde. Er wurde dem König von Zypern, Peter
II., am 8. November 1372 von Unterhändlern aus
Konstantinopel
überbracht. Sie kamen im Auftrag des byzantinischen
Kaisers Johannes Palaiologos. Die Vermählung des
jungen
Königs von Zypern mit der Kaiser-Tochter wurde allerdings durch
verschiedene
Hofintrigen vereitelt. Peter II. heiratete
schließlich - heimlich, wie der Chronist Machairas zu berichten
weiß
- Valentina Visconti, die Tochter des
Herzogs von Mailand, Barnabo
Visconti, die ein großes Vermögen
mit in die Ehe brachte.
Seine Mutter ging schließlich soweit, gegen ihren
eigenen Sohn zu konspirieren. Von einer Zofe gewarnt, entdeckte Peter
II. mehrere, ausgerechnet an die Genuesen gerichtete
Schreiben,
die seine Mutter unter der Bettdecke versteckt hatte. 1377 heiratete
der
König die Nichte des Herzogs von Mailand, Valentina
Visconti. Streitigkeiten zwischen
Eleonore
und ihrer Schwiegertochter blieben nicht aus, so dass sich
Peter II. 1380 veranlaßt fühlte, seine Mutter in
ihre Heimat Katalonien zurückzuschicken.
Peter II. starb im
Oktober 1382, ohne einen Erben zu hinterlassen. Nachfolger wurde sein
Onkel Jakob I., der von den
Genuesen
seinerzeit gefangengenommen und nach Genua entführt worden war.
1377
oo Valentina Visconti von Mailand, Tochter des
Herzogs Barnabo
x um 1360 † 1393
Literatur:
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Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der
Kreuzzüge,
Verlag W. Kohlhammer GmbH 1995 Seite 217 -
Pernoud Regine: Frauen zur Zeit der
Kreuzzüge.
Verlag Herder Freiburg im Breisgau 1995 Seite 243,245-250 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser
Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 178 -