Sohn des Grafen N.N.
Nach R. Wenskus miles des Bischofs Arnulf von
Halberstadt und Sohn des Grafen
Friedrich III. vom Harzgau
Althoff, Gerd: Seite 417
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
G 135
Lü: 9.10. Luidgerus com
Schölkopf, Die sächsischen Grafen, Seite 89,
ordnet den Eintrag vermutungsweise einem gleichnamigen Grafen aus der Regierungszeit
HEINRICHS
II. zu, der im Harzgau und Nordthüringau amtierte und
1033
gegen
die Liutizen fiel. Außer dem gleichen Namen gibt es keine Indizien
für die Zuordnung. Zu weiteren Personen dieses Namens aus Sachsen
vgl. Schlaug, Die altsächsischen Personennamen, Seite 125; Ders.,
Studien zu den altsächsischen Personennamen, Seite 123.
Mathildes
Bruder war Graf
Ricbert. Thietmar führte ihn als avunculus Lothars
von Walbeck auf. Graf Lothar von Walbeck stand durch seine Parteinahme
bei der Wahl von 1002 in gutem Einvernehmen mit dem neuen König
HEINRICH II. und setzte sich sogleich für den von OTTO
III. abgesetzten Grafen
Ricbert
ein. An Ricberts
Stelle war Liudger, ein miles
Bischof Arnulfs von Halberstadt, belehnt worden. HEINRICH
II.
versprach,
Ricbert
wieder einzusetzen und seine Lehen
zu vergrößern. Dass er sein Wort hielt, geht aus einer Urkunde
hervor, die Graf Ricbert im Harzgau um Ilsenburg bezeugt. Weitere
Tatsachen aus
Ricberts Leben sind nicht bekannt. Vielleicht ist
er mit dem Ricbertus comes personengleich, dessen Todestag
das Lüneburger Necrolog am 9. Februar verzeichnete.
Ricberts Amtsnachfolger wurde ein Graf Liudger.
Vermutlich ist das derselbe Liudger, der schon vorher an Stelle
des abgesetzten
Ricbert Graf gewesen war. Graf Liudger amtierte
im Harzgau im Raume von Heudeber. Er ist auch im Nordthüringgau anzutreffen,
aus dem Hamersleben (Kr. Oschersleben) eximiert wurde. Es handelte sich
also um einen Herrschaftsbereich, der in unmittelbarer Nähe Ottlebens
lag, wo Markgraf
Ricdag - allerdings nach einem verfälschten Diplom - Grafenrechte
ausgeübt hatte. Da unter seinem Sohn die Machtstellung der Familie
aufgegeben werden mußte, ist es denkbar, dass Graf Liudger aus
dieser Entsetzung Gewinn zog. Eine dritte Urkunde bezeugte
Graf Liudger
im Derlingau um Helmstedt und Gifhorn. Das Diplom ist zwar eine Fälschung,
seine inhaltliche Aussage kann jedoch aufrecht gehalten werden. Graf
Liudger
amtierte somit in einem Gebiet, das sich schon vorher als Amtsbereich
der Ricdag-Sippe herausgestellt hatte. Ob sein Name Ausdruck der Versippung
mit den WALBECKERN ist, mag dahingestellt bleiben. Bode gab ihn für
einen Bruder des Markgrafen Werner von der Nordmark aus, was nicht nachweisbar
ist. Möglicherweise fiel er 1033 bei Werden im Kampf gegen die Liutizen.
Er war vermutlich mit dem Liudgerus comes identisch, dessen Todestag
das Necrol. S. Michaelis am 9. Oktober aufschrieb.
Literatur:
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Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien
im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München
1984 Seite 417 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen
919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens
22. Göttingen 1957 - Wenskus
Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel.
Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 207-209 -