EUROPÄISCHE STAMMTAFELN NEUE FOLGE BAND XII Tafel 25
Lexikon des Mittelalters: Band II Spalte 599
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Bregenz, Grafen von
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Bregenz, dessen Castrum noch 802
erwähnt wird, war im Hochmittelalter wie Buchhorn
und Winterthur ein alter
Sitz des Grafengeschlechtes der sogenannten UDALRICHINGER
in der Bodenseegrafschaft. Als Sohn eines Grafen
Ulrich ist
Bischof
Gebhard II. von Konstanz in Bregenz geboren. Mit dem 1034 erwähnten
Uodalricus
Prigantinus beginnt nach einer Erbteilung die nach
Bregenz sich nennende Grafenfamilie. Sie trieb unter anderem
die Erschließung des Bregenzer Waldes voran und nahm dabei eine Klostergründung
zunächst in Andelsbuch und dann am Bodensee, in Mehrerau, vor. Der
jüngere
Udalrich kämpfte als Gemahl der Bertha
von Rheinfelden im Investiturstreit auf päpstlicher Seite,
während der letzte Bregenzer Graf,
Rudolf, als Gefolgsmann
der frühen staufischen Herrscher
hervortritt. Die Erben der reichen Bregenzer Besitzes
waren Rudolfs Neffe,
Graf Rudolf von Pfullendorf,
und Rudolfs Schwiegersohn,
Pfalzgraf Hugo von Tübingen, von dessen jüngerem Sohn Hugo, der
Bregenz erhielt, die Grafen von Montfort
und von Werdenberg ihren Ausgang nahmen.
Quellen:
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Die Chronik des Kl. Petershausen (MGH SS 20, 621-683; ed. O. Feger,
Schwäb. Chroniken der Stauferzeit 3, 1956) - A. Helbok, Reg. v. Vorarlberg
und Liechtenstein bis zum Jahre 1269, 1920/25 [dort Exkurs: Zur Gesch.
der Gf.en aus den Häusern Udalrich, Pfullendorf und Tübingen,
109-139].
Literatur:
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K. Schmid, Gf. Rudolf v. Pfullendorf und Ks. Friedrich I. (Forsch.
zur oberrhein. Landesgesch. I, 1954), 23 ff, 136ff. - B. Bilgeri, Gesch.
Vorarlbergs I, 1971, 94ff.
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