Jüngster Sohn des Königs
Boleslaw I. der Tapfere von Polen aus dem Hause der PIASTEN
aus seiner 3. Ehe mit der Emnildis,
Tochter vom Elbsorbenhäuptling Dobremir
Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1580
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Otto
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+ 1033
Jüngster Sohn König Boleslaws I. Chrobry von Polen und der Emnild, wurde anläßlich des Treffens in Gnesen im Jahre 1000 auf den Namen Kaiser OTTOS III. getauft
Nur zum Jahr 1018, als er Oda,
die letzte Gemahlin Boleslaws, nach
Polen geleitete, wird Otto in den Quellen
als handelnde Person faßbar. Nach der Machtübernahme Mieskzos
II. (1025) ging Otto
wie sein Bruder Bezprym
(mit dem ihn die Quellen zum Teil verwechsen) ins Exil. Ottos
Rolle nach dem Sturz Mieszkos (1031)
ist nicht mit Sicherheit zu klären. Möglicherweise ist er einer
der Tetrarchen, die Kaiser
KONRAD II. 1032/33 für Polen einsetzte. Schon kurz
darauf starb der ‚Otto dux‘.
OTTO
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* um 1000, + 1033 ermordet
Dann fiel Bezprym, der Sohn von Mieszkos ungarischer Stiefmutter, mit russischer Hilfe im Osten Polens ein. Ihn unterstützte ein anderer Halbbruder Mieszkos, Otto, und auch ein Vetter ersten Grades namens Dietrich aus der Haldenslebener Verbindung seines Großvaters Mieszko I. trat als Prätendent auf [57 Ludat, An Elbe und Oder 54-56.].
Ludat, Herbert: Seite 31,72
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"An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik
des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"
Es ist bezeichnenderweise der jüngste Sohn Boleslaws
und der Emnildis, Otto,
gewesen, der einst beim Akt von Gnesen den Namen des Kaisers erhalten hatte
und der nun seinem Vater die jüngste Tochter Ekkehards,
Oda, zuführte, mit der sich dann
Boleslaw unverzüglich in der Burg
Cziczani in der Lausitz feierlich unter Anteilnahme des Volkes vermählte.
Außerdem empfing Boleslaws
jüngster Sohn in der Taufe den Namen des Kaisers [426 Vgl.
Thietmar IV, 58 über die Söhne der Emnildis:
"Peperit haec duos filios, Miseconem et alium, quem dilecti senioris
sui nomine pater vocabit ..." Diese Stelle ist infolge der irrtümlichen
Deutung R. Holtzmanns (vgl. oben Anm. 118) und der mangelnden Vertrautheit
mit der polnischen Literatur der deutschen Forschung völlig entgangen
(vgl. auch das Fehlen eines Hinweises bei M. Uhlirz, Jbb. Ottos III). Vgl.
O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 70ff.; und St. Zakrzewski, Boleslaw
Chrobry Wielki, Seite 374. Schon A. Lewicki, Mieszko II., 1876, Seite 115,
hat die Taufe und Namengebung mit dem Gnesener Akt in Verbindung gebracht.
Über die Rolle Ottos bei der Heirat
seines Vaters im Juli 1018 vgl. Thietmar VIII, 1 und oben Seite 31.].
Literatur:
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Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000.
Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in
Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 31 Anm. 230,426,507
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Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik.
Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 171,440 - Wipos
Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte
des Mittelalters Band XI c. 29 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II.
Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 237 -