Ältester Sohn des Grafen
Heinrich II. von Löwen und der Adela von Tweisterbant,
Tochter von Graf Eberhard in der Betau
Brandenburg Erich: Tafel 26 Seite 52
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
XI 140. HEINRICH III., Graf von Löwen
1078, von Brabant 1086
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* ca. 1050, + 1095 5. II.
Gemahlin:
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Gertrud, Tochter des Grafen Robert I. von Flandern (siehe
XI.117.)
+ 1117
Anmerkungen: Seite 139
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XI. 140-143
siehe Knetsch, Brabant Seite 18 f.
Daß
Gottfrieds I. (141) erste Frau nicht, wie noch Knetsch annimmt,
eine Tochter Alberts III. von Namur war, sondern seine Enkelin, Tochter
der Adelais von Namur und Ottos von Chiny, hat bereits Vanderkindere (Berichtigung
im Register zu Band 2, 44) richtig gesehen. Ida und ihr Bruder Albero,
Bischof von Lüttich, waren nach Alberich, S. Seite 23, 550, ex
prosapia Namucensi; diese Angabe hat den Irrtum veranlaßt. Alberich
will aber damit nur sagen, daß sie von den Grafen von Namur abstammten,
führt sie auch unter Alberts III. Kindern nicht an. Da aber Albero
und sein Bruder Eustach 1139 (Wauters 2, 216), den Grafen Gottfried von
Namur, Alberts III. Sohn, ihren Oheim nennen, so kann er nicht ihr Bruder
gewesen sein, sondern nur der Bruder ihrer Mutter. Vgl. auch die Vanderkindere
2, 150 f. angeführten Quellenstellen.
HEINRICH III.
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+ 1095 gefallen
Heinrich III. nfolgte 1079 seinem Vater und nannte sich um 1086 als erster "Graf von Brabant", wurde Markgraf von Antwerpen und erbte durch die Mutter bedeutenden Besitz und gewann das Kempenland. Er führte viele typische Fehden, war ein Gönner des aufblühenden Rittertums und fiel auf einem Turnier zu Tournay.
oo GERTRUD VON FLANDERN
+ 1117
Tochter und Erbin des Grafen Roberts I. des Friesen
( 2. Ehe: oo Dietrich II. Herzog von Lothringen, + 1115,
siehe Lothringen II a/Flandern Ib)
Insgesamt 4 Töchter.
Heinrichs Sohn, Heinrich III., kommt zuerst in Urkunden bei der Dotation eines Klosters in Affighem vor, im Jahr 1086, und zwar nennt er sich: Brachbatensis Patriae Comes et Advocatus, also zuerst: Graf von Brabant. Er schenkte dem genannten Kloster Besitzungen und Einkünfte zu Asche, und später, 1094, in Genappe [3 Das Gebiet von Genappe war Allode des Geschlechts der ARDENNERGRAFEN, und ihr Lehenshof daselbst erhielt, seit diese die herzogliche Würde erwarben, den Namen: Lehenshof von Lothringen, so wie der in Aerschot wegen der Grafen von Jülich, die dieses Territorium eine Zeit lang besaßen, Hof von Jülich genannt ward, und der in Gaesbeke: Hof von Walcourt. Butkens p. 89.], welches letztere Gebiet von 1094 dem Geschlecht der ARDENNERGRAFEN an Gräfin Ida von Boulogne geerbt war, und worin diese manches an Graf Heinrich vergeben und verlehnt hatte, was dieser nun an Affighem abtrat. Im folgenden Jahre, 1095, fand Heinrich III. seinen Tod in Doornyk bei einem Turnier durch die Hand eines Ritters Goswin.
Werner Matthias: Band I Seite 433,452-457
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"Der Herzog von Lothringen in salischer Zeit" in: Die
Salier und das Reich
Hier wiederum liegt der Schwerpunkt eindeutig auf den
Lütticher Bischöfen als Ausstellern und den bischöflichen
Klöstern und Stiften in Lüttich und der Grafschaft Namur als
Empfängern, wohingegen aus Reichsklösters und -stiften dieses
Raumes wie Nivelles, Stablo-Malmedy, Andenne, Ste. Adalbert in Aachen oder
St. Servatius in Maastricht sowie aus anderen geistlichen Institutionen
wie St. Truiden oder Munsterbilzen nur wenige Einzelbelege stammen und
nur eine einzige Grafenurkunde - 1095 Graf Heinrich von Löwen
- eine Herzogsdatierung besitzt [361 M.Evrard, Documents relatifas
a 'abbaye de Flone, in: Analectes pour servir a l'hist. eccl. de la Belgique
23, 1892, Seite 285f. Genau genommen handelt es sich nicht um eine gräfliche
Urkunde, sondern um eine nach dem Tode Graf Heinrichs III. von Löwen
in dem Stift Flone angefertigte Aufzeichnung über eine Schenkung des
Grafen an Flone, die in Tongern im beisein Bischof Otberts von Lüttich
und Herzog
Gottfrieds von Bouillon vorgenommen wurde und neben HEINRICH
IV. nach dem iam dicto Godefrido
duce et prefato Otberto presule datiert wird.].
Deutlicher als je zuvor bestimmte sich nun sein politisches
Gewicht nach seiner Stellung im Kreis der principes provincie, der
Lütticher Vasallität, der er zusammen mit fast allen Grafen und
Herren der Diözese angehörte. In ihr war der dux das ranghöchste,
keineswegs aber das mächtigste Mitglied. Als Graf Heinrich III.
von Löwen, mit dem er sich 1091 zu einem bischöflichen Hoftag
in Lüttich eingefunden hatte, kurz darauf das Metzer Eigenkloster
St. Truiden gewaltsam in seine Hand brachte, wagte Herzog
Gottfried nicht, dagegen vorzugehen: iste quidem Heynricus
tunc potentior habebatur in nostris partibus.
Hatte Bischof Heinrich noch Gottfried
von Bouillon gegen den Grafen von Namur und dessen Parteigänger
gestützt und ihm damit den Weg zur Herzogswürde geöffnet,
so fürte nach Heinrichs Tod 1091 die gemeinsame Sorge vor der wachsenden
Übermacht des Bischofs die ehemaligen Gegner zusammen. Der Rückhalt
bei den Lütticher fidelis ermöglichte es dem Herzog, 1095
an ihrer Spitze und als ihr Wortführer Bischof Otbert die Hilfe bei
militärischen Aktionen gegen den Grafen von Löwen und die Inhahber
der Burg Clermont zu versagen, die dem Bischof weiteren Machtgewinn
gebracht hätten. Wenn nahezu gleichzeitig mit diesen Ereignissen Gottfried
auch den Grafen von Löwen als seinen mächtigsten weltlichen Rivalen
schwächen konnte, indem er ihm in einem Willkürakt das Kloster
St. Truiden durch Einsetzung eines willfährigen Abtes entriß
und es ohne Gegenwehr Gottfrieds I. von Löwen und des Obervogtes
Heinrich I. von Limburg in seine Hand brachte, dann wird deutlich, daß
er durch das Zusammengehen mit den führenden fideles sancte Marie
sanctique Lamberti gegen den Bischof seine Machtposition gegenüber
1091 erheblich verbessert hatte.
Entsprechend konzentrierte sich das Interesse des Herzogs
auf den Adel dieser Gebiete und den Bischof von Lüttich - eine Anbindung
an die großen Familien Nieder-Lothringens mit ihren weitgespannten
Heiratsverbindungen erfolgte nicht mehr [481 Graf Heinrich III. von
Löwen (1078-1095) heiratete Gertrud,
die Tochter Graf Roberts des Friesen von Flandern, seine Schwester
Ida
vermählte sich mit Balduin II., dem Sohn der Richilde und
Erben des Hennegaues (zugleich Lehnsman des Lütticher Bischofs). Nach
dem Tod Heinrichs von Löwen Anfang 1095 heiratete im August
1095 in Huy Herzog
Dietrich II. von Ober-Lohringen dessen Witwe Gertrud und
sicherte sich damit die Anwartschaft auf Flandern; vgl. hierzu mit eingehender
Interpretation Brandts, Oberlothringen (wie Anm. 13), S. V, 26ff.; zur
Frage einer Ehe Gottfrieds von Bouillon
vgl. oben Anm. 449.].
oo 1. Gertrud von Flandern, Tochter des Grafen
Robert I.
um 1066/70- 1117
Erbin von Flandern
2. oo Dietrich II. Herzog von
Ober-Lothringen
-23.1.1115
Kinder:
4 Töchter
Adelheid
um 1085- um 1159
oo Simon I. Herzog von Lothringen
-19.4.1139
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen.
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 26 Seite 52,139
- Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke
Verlag 1991, Band I Seite 433,452 - Leo Heinrich Dr.: Zwölf
Bücher niederländischer Geschichten. Eduard Anton Verlag Halle
1832 Seite 553-554 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer
Verlag 1993 Tafel 17 -