Illegitimer Sohn von Philipp,
Herr von Lo (+ vor 1127), des Bruders von Graf
Robert II. von Flandern; Enkel des Grafen
Robert I. der Friese von Flandern
Lexikon des Mittelalters: Band IX Seite 146
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Wilhelm von Ypern, Herr von Lo
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* vor 1104, + 24. Januar 1164
Abtei St. Peter/Lo
Herr von Lo, Bewerber um die Würde des Grafen von Flandern, Söldnerkapitän am Hofe Stephans von Blois in England
Wilhelm war eine außerehelicher (legitimierter) Sohn von Philipp, Herrn von Lo, des Bruders von Robert II. Graf von Flandern.
oo eine Base der Gräfin Clementia, Gemahlin
Roberts II., Graf von Flandern
Seit 1116 ist Wilhelm
regelmäßig am Hofe seines Vetters, des Grafen
Balduin VII., belegt. Nach Balduins Tod erhob Wilhelm
von Ypern als letzter (wenn auch illegitimer) Nachkomme Roberts
des Friesen im Mannesstamm Anspruch auf die Grafschaft Flandern, wobei
ihn Gräfin
Clementia unterstützte. Doch setzte sich der am flämischen
Hof erzogene
Karl
von Dänemark als designierter Nachfolger Balduins
durch;
eine von
Clementia gesteuerte Erhebung zugunsten Wilhelms
scheiterte.
Ende 1121 versöhnte sich Wilhelm
mit Karl und besuchte wieder den Hof.
Nach der Ermordung Karls des Guten (Brügge,
2. März 1127) trat
Wilhelm, obgleich
der Mittäterschaft beschuldigt, erneut als Bewerber um die Grafenwürde
auf. Durch erbarmungsloses Vorgehen gegen die Mörder gewann Wilhelm
zwar
im südlichen Flandern zahlreiche Anhänger, doch unterlag er dem
von König
Ludwig VI. mit der Grafenwürde belehnten Wilhelm
Clito (23. März 1127), wurde (ein Jahr lang) gefangengehalten,
seine Güter verfielen der Beschlagnahme. Bereits einige Wochen nach
dem Tode Wilhelm Clitos (+ 27./28.August
1128) wurde Wilhelm
am Hofe des neuen
Grafen, Dietrich
von Elsaß, ehrenvoll aufgenommen, 1133 jedoch von Dietrich
verbannt, sein Besitz konfisziert. Er ging an den Hof
König
Stephans von Blois nach England und fungierte als Söldnerführer
im Kampf gegen 'Kaiserin'
Mathilde und als Ratgeber.
1141 rettete er Stephan
aus schwerer
Bedrängnis und erhielt große Besitzungen und Einkünfte
in Kent, konnte auch einen Teil seiner flämischen Güter zurückgewinnen.
Trotz Erblindung blieb Wilhelm bis
zum Tode Stephans ein einflussreicher
Ratgeber, wurde aber nach der Krönung
Heinrichs
II. Plantagenet zum Verlassen Englands genötigt (1155).
Er verbrachte seine letzten Lebensjahre in Flandern und bedachte zahlreiche
geistliche Einrichtungen mit Schenkungen.
XII. 177. WILHEM, beansprucht Flandern 1128
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* ..., + 1165
Anmerkungen: Seite 143
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XII. 177. Wilhelm
Vanderkindere I, 301.
WILHELM VON LOO (unehelich)
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+ 1165
Burggraf von Ypern, 1127/28 Prätendent,
Graf
von Saint Omer und 1133 nach England verjagt, wo er König
Stephan von Blois (Cousin) als dessen Connetable half. Er war
zeitweise Graf von Kent und nahm 1141 Graf Robert von Gloucester
gefangen und tauschte ihn gegen Stephan aus.
Wilhelm
war seit 1144 blind und wurde 1154 aus England verjagt. Er wurde durch
den gräflichen Cousin Dietrich als Graf von Loo anerkannt.