Sohn des Grafen
Robert II. von Flandern und der
Clementia
von Burgund, Tochter von Graf Wilhelm II.
Brandenburg Erich: Tafel 19 Seite 38
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
XII. 148 a. BALDUIN VII., Graf von Flandern
1111
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* 1093, + 1119 1.VII..
Gemahlin:
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1110
Hedwig, Tochter des Herzogs Alains IV. von Bretagne (siehe
XIII. 40.)
+ ....
geschieden wegen Verwandtschaft
Anmerkungen: Seite 142
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XII. 147-148.
Vanderkindere I, 303 f.
Angaben über weitere Kinder und eine angebliche
zweite Frau Balduins VII. (Margarete Gräfin von Boulogne)
sind nicht genügend begründet.
BALDUIN VII. "MIT DEM BEIL"
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+ 1119 gefallen
Balduin VII. mit dem Beil folgte 1111 in Flandern/Reichsflandern, war sehr streitbar, bekriegte den Adel und versuchte die Bauern zu schützen. Er stritt mit Holland und Hennegau, half Frankreich gegen die Normandie, gegen die er fiel. Da er kinderlos starb, hinterließ er das Land seinem Vetter Karl von Dänemark.
Tochter des Herzogs Alain IV. (2. Ehe wohl mit Geoffrey,
Vicomte von Porhoet)
1109
HEINRICH
V. hatte sich inzwischen aus dem polnischen Feldzug nach
Oberdeutschland begeben und feierte da in Bamberg das Weihnachtsfest [16
Den
Weihnachtsaufenthalt erwähnen Ekkehard, a. 1109 (wegen der Meldung
aus Böhmen vergl. zu 1110 n. 1), die Annalen Patherbrunnenses, a.
1110. Die Annal. Pegaviens., I.c.: Rege verro in partes Teutoniae usque
Nuenburc veniente haben augenscheinlich - irrig - Nürnberg im Auge;
dagegen weiß auch Cosmas, c. 32, richtig, daß HEINRICH
V. in urbe Bamberk das Fest beging. Auch die Angabe der Annal.
Blandiniens. a. 1110: Balduinus puer a patre Rotberto (dem
Grafen von Flandern) ad curiam Bavenberg mittitur (SS. V, 27) muß
hierher gehören.].
1111
Aber noch in diesem Jahre starb Graf Robert, am
5. Oktober, als er dem Rufe des französischen Königs Ludwig
zum Kriegszug gegen den festen Platz Damamrtin gefolgt war, wobei er wieder
durch Tapferkeit hervortrat, jedoch eine schwere körperliche Verletzung
sich zuzog; der Tod erfolgte zu Chelles an der Marne, nach einer Krankheit
von nur drei Tagen, und die Leiche wurde in ehrenvollster Weise durch den
König und die Großen des französischen Reiches zur Bestattung
in das Kloster St. Vaast bei Arras gebracht. Weithin, bis nach Arabien,
wie erzählt wurde, fand der Hinschied des berühmten Kreuzfahrers
schmerzhafte Teilnahme. Auf ihn folgte sein Sohn Balduin, der aber
erst in ganz jungen Jahren war.
1119
Noch mehrere Dinge kamen da zur Verhandlung, und von
der Schwester Calixtus'
II., der Clementia, Gräfin von Flandern, lief
die Nachricht vom Tode ihres Sohnes Balduin ein, worauf die Versammlung
ihre Gebete für den Verstorbenen darbrachte.
Der im Jahre 1119 verstorbene Graf Balduin VII. von
Flandern, vom Mannesstamm ein Enkel Robert
Frisos, hatte seinen Verwandten Karl von
Dänemark als seinen Erben eingesetzt, da er ihn, der seit
seiner Kindheit am flandrischern Hofe gelebt hatte, als einen tüchtigen
Mann kannte.
Ehlers Joachim: Seite 95
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"Geschichte Frankreichs im Mittelalter"
Unter diesen auf Dauer schwer erträglichen Umständen überrascht es nicht, daß die Kämpfe drei Jahre später wieder ausbrachen; mit dem Schwerpunkt im Vexin sucht Ludwig seine Lage zu bessern. Der Erfolg blieb aber aus, und durch den Tod Graf Balduins VII., der im September 1118 kämpfend gefallen war, verlor das capetingische Lager einen starken Bundesgenossen.
Jäschke Kurt-Ulrich: Seite 171,172,174
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"Die Anglonormannen"
Wohl stäker als Vater und Bruder entwickelte Heinrich
I. das Mittel des Geldlehens, um Vasallen außerhalb der
Normandie anzubinden. Ein besonders kostspieliges Beispiel war Flandern:
Am 17. Mai 1110 erneuerte Heinrich I.
den Vertrag von 1101; er lautete jetzt auf 400 Mark Geldlehen, die allerdings
für nur noch die Hälfte der militärischen Hilfe aufzubringen
waren, die vorher zugesagt worden war - mit zweifelhaftem Erfolg, da Graf
Robert II. bereits 1111 starb, als ausgerechnet beim Kampf
gegen
Heinrichs I. Verbündeten
Graf Theobald IV von Blois auf der Brücke zu Meaux vom Pferd geworfen
wurde. Ohnehin waren es nur wirtschaftliche Erwägungen, die flandrische
Grafen zum Abgehen von ihrer Politik einer Trennung Englands von der Normandie
bestimmten, und entsprechend schwenkte
Roberts Sohn und Nachfolger
Balduin
VII. wieder auf nachdrückliche Gegnerschaft gegen die Normandie
ein.
Als König Heinrich I.
sich seines Neffen Wilhelm
Clitos bemächtigen wollte, brachte dessen Vormund Elias
von Saint-Saens ihn in Sicherheit, und ausgerechnet Balduin VII. von
Flandern schlug Wilhelm Clito in
seinem 14. Lebensjahr zum Ritter.
Im April 1116 kam es zum Krieg, bei dem Heinrich
I. seine Neffen Theobald und Stephan
von Blois unterstützte, während Fulko
der Junge von Anjou und Balduin VII. von Flandern auf
kapetingischer
Seite standen. Nach bewährtem Muster wurden auch innere Gegner aktiviert,
indem die kapetingische Partei und
einige normannische Barone Wilhelm
Clito als Herzog der Normandie anerkannten. Hauptkriegsschauplatz
waren das Vexin, die Picardie und die Brie, aber auch die Umgebung von
Alencon und Chartres wurde gekämpft; im September 1118 wurde Balduin
VII. sogar im Grenzgebiet der Normandie tödlich verwundet.
Das bedeutete das Ausscheiden Flanderns aus diesen Auseinandersetzungen.
Leo Heinrich: Seite 32-33
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"Zwölf Bücher niederländischer Geschichten"
Robert II. folgte in der Markgrafschaft sein Sohn
Balduin
Hapkin oder die Axt, der diesen Namen wohl erhielt, weil er
mit unerbittlicher Strenge die Blutrache unter den adeligen Familien auszurotten,
und vor allem die ärmeren Freien gegen den Adel zu schützen suchte
[Dies ist wahrscheinlicher, als daß er den Namen von der Streitaxt
erhalten, welche er stets führte; denn die letztere war Auszeichnung
der Fürsten, und ihm nicht eigentümlich.]. Das Raubwesen des
Ritterstandes, was seit der Abwesenheit seines Vaters im Heiligen Lande
außerordentlich zugenommen hatte, unterdrückte er mit aller
Gewalt, und machte die Landstraßen den Kaufleuten wieder sicherer.
Immer reiste er im Lande umher, kümmerte sich um Recht und Gericht,
und strafte treulose Amtleute, ungerechte, das Volk unterdrückende
Richter ohne Ansehen der Person. Im Kampf zwischen England und Frankreich
war er seinem Lehnsherrn stets treu und gewärtig.
Eine Fehde mit Hugo
Haberfeld (Champdavaine), Grafen von St. Pol (dem Sohne
des Grafen Anselm), fällt in die Jahre 1115 bis 1117; sie scheint
von ähnlicher Art gewesen zu sein, wie die früher von Balduin
zur Demütigung des Adels unternommen, und wurde durch Vermittlung
des Grafen
Eustachius von Boulogne verglichen.
Zwei Jahre später, im September 1119, wurde Balduin
in dem Krieg, der noch zwischen Frankreich und England dauerte, verwundet,
und starb im Junius des folgenden Jahres zu Rousselaere in Folge
davon.
Berg Dieter: Seite 19
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"Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im
Europa des Mittelalters."
Doch gelang es Heinrich,
nach dem Tode Balduins VII. von Flandern (+ 17. Juni 1119)
und dem Entschluss Fulcos von Anjou,
am Kreuzzug teilzunehmen, die gegnerische Koalition zu zerschlagen und
mit dem ANGEVINEN im Juni 1119 Frieden
zu schließen.
oo 1. Hedwig von der Bretagne, Tochter des Herzogs
Alain IV.
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Literatur:
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Alvermann,
Andrea: Geschichte der Grafschaften, Ländereien & der Stadt Saint
Pol. Übersetzung aus dem Mittelfranzösischen Kapitel 16 -
Berg Dieter: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige
im Europa des Mittelalters. Verlag W. Kohlhammer 2003 Seite 18 - Brandenburg
Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt
an der Aisch 1998 Tafel 19 Seite 38, 142 -
Ehlers Jochim: Die Kapetinger.
W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 101 - Ehlers
Joachim: Geschichte Frankreichs im Mittelalter. W. Kohlhammer GmbH 1987
Seite 77,95 - Favier, Jean: Frankreich im Zeitalter der Landesherrschaft
1000-1515. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1989 Seite 43 - Jäschke
Kurt-Ulrich: Die Anglonormannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin
Köln Mainz 1981 Seite 171,172,174 -
Leo Heinrich: Zwölf
Bücher niederländischer Geschichten, Eduard Anton Verlag Halle
1832 Seite 32-33 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des
Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Verlag von Duncker
& Humblot Leipzig 1890 Band VI Seite 103,217,253,284/Band VII Seite
109,134,277 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-,
Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag
1993 Tafel 26 -