Ältester Sohn des Grafen
Balduin V. Insulanus von Flandern und der Adela
von Frankreich, Tochter von König
Robert II.
Brandenburg Erich: Tafel 4 Seite 9
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
X. 59. BALDUIN VI., Graf von Flandern 1067
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* ca. 1030, + 1070 17. VII.
Gemahlin:
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ca. 1055
Richilde, Witwe des Grafen Hermann von Hennegau (siehe
X. 133.)
+ ....
Anmerkungen: Seite 134
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X. 59. Balduin VI.
siehe Vanderkindere I, 300.
VIII. b. 115 BALDUIN VI., 1067 Graf von
Flandern
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* ca. 1030, + 1070 VII 17
oo c 1055 Richilde, Witwe Graf Hermanns von Hennegau
Vgl. Brandenburg X, 59.
BALDUIN VI. (I.)
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* um 1030, + 1070
Graf von Mons und Hennegau um 1055: hielt es gegen Kaiser HEINRICH III., der es als erledigtes Lehen einziehen wollte (siehe dazu Henngau I). Er baute es aus und wurde 1067 auch Graf von Flandern. Es war eine Zeit relativer Ruhe, stritt mit dem bruder und den Bischöfen. Balduin VI. war ein kraftvoller Regent.
oo RICHILDE
VON MONS
+ 1086
wohl Tochter Graf Reniers von Valenciennes, Witwe und
Erbin des Grafen Hermann von Hennegau, rettete und sicherte dem zweiten
Sohn Hennegau nach Erbkreig (3. Ehe mit Wilhelm, Graf von Hereford, gefallen
1071)
Leo Heinrich: Seite 20-22
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"Zwölf Bücher niederländischer Geschichten"
Die andere Heirat vergrößerte die Besitzungen
seines Hauses bedeutend nach Osten. Es war nämlich im Jahre 1036 Graf
Reginar IV. von Hennegau gestorben, der Enkel Reginars des Langhalses,
und hatte eine Tochter hinterlassen, Richilde, die in erster Ehe
mit einem Grafen Hermann vermählt war. Sofort nach Hermanns Tod brach
Balduin
in Hennegau ein, brachte Richilden in seine Gewalt und vermählte
sie mit seinem gleichnamigen Sohn Balduin
der zugleich Hennegau,
obgleich die Grafschaft Reichslehen war, als die Erbschaft seiner Gemahlin
in Anspruch nahm. Von neuem begann natürlich 1051 der Kampf mit Deutschland.
Der Papst ließ Balduin und
Richiden, weil sie, obwohl
verwandt, sich ohne seine Dispensation geheiratet, vom Bischof von Cambrai
1052 in den Bann tun. Endlich kam 1054 Kaiser
HEINRICH mit großen Rüstung; in seinem Heer auch
Johann, der vertriebene Graf von Artois. Graf Lantbert von Lens, welcher
sich zu Balduin und Doornik für diesen verteidigte, fiel bei
der Einnahme der Stadt. Im folgenden Jahre belagerte Balduin den
Herzog Friedrich von Lothringen eine Zeit lang in Antwerpen. Lillie, des
Markgrafen Geburtstadt, erhielt um diese Zeit neue Festungswerke und eine
feste Burg.
Nach Kaiser HEINRICHS III. Tode
war seine Witwe eifrig bemüht, in den Niederlanden Frieden zu erhalten.
Sie ließ also Balduin den ganzen Pagus Brachbantensis
oder das Aalsterland zwischen Schelde und Dender, dazu die Ambachten
der Burggrafschaft Gent und die seeländischen Inseln. Sein Sohn,
der Gemahl Richeldens, erhielt Tournai zu Henneberg.
Nach dem Landtag von Oudenaerde (1063) lebte Balduin
der Fromme noch bis zum September 1067, zu welcher Zeit er in Lille,
seinem Lieblingsaufenthalt starb. Ihm folgte sein Sohn Balduin der Gute
von Hennegau, ein Mann von milder, friedliebender Weise. Er
kaufte bald nach des Vaters Tode die Herrschaft Gheerdsbergen (Grammont),
die an den Pagus Brachbantensis grenzte, befestigte den Hauptort und gab
ihm Stadtrecht.
Balduins von Hennegau Regierung dauerte nur kurze
Zeit. Er erkrankte 1070 in Oudenaerde, und berief die Großen
der Länder Flandern und Hennegau zu sich. Er empfahl ihnen seine beiden
Söhne, Arnulf und
Balduin, deren erstem er Flandern,
deren letzterem er aber Hennegau bestimmt hatte. Bald hernach starb er
im Julius desselben Jahres, und in Flandern sollte sein Bruder,
Robert
der Friese, im Hennegau seine Witwe,
Richilde, die vormundschaftliche
Regierung seinem Testamente zur Folge übernehmen; allein die Letztere
suchte Robert ganz und gar auszuschließen und griff ihn in
seinen benachbarten Erblanden an, während er für seine Stiefkinder
Krieg mit den Friesen führte.
31.3.1051
oo 2. Richilde von Mons-Valenciennes, Tochter
des Grafen Renier
um 1025-15.3.1086
Kinder:
Balduin II. Graf von Hennegau
1056- 1098 nach 8.6.
Arnulf III. der Unglückliche
1055-22.2.1071
Literatur:
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Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt
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- Weinfurter Stefan: Herrschaft und Reich der Salier. Grundlinien
einer Umbruchszeit. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992, Seite 91 -