Margarete von Bayern-Holland                Herzogin von Burgund
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1363-24.1.1424
        Dijon

Begraben: Kartäuserkirche zu Dijon
 

3. Tochter des Herzogs Albrecht I. von Bayern-Holland aus seiner 1. Ehe mit der Margarete von Brieg, Tochter des Herzogs Ludwig I.
 

Calmette Joseph: Seite 67
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„Die großen Herzöge von Burgund“

Es ging darum, die Kinder des Herzogs Albrecht I. von Bayern mit den Kindern des Herzogs von Burgund zu verbinden. Graf Johann von Nevers, der älteste Sohn und Erbe des Herzogs von Burgund, sollte sich mit Margarete von Bayern vermählen, Wilhelm von Bayern mit Margarete von Burgund. Die bayerisch-burgundischen Hochzeiten wurden mit ungeheurem Prachtaufwand am 12.April 1385 im Cambrai.

Markale Jean: Seite 129
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„Isabeau de Bavarie“

Man behauptete gar, Ludwig von Orleans habe hinter einem Wandvorhang des Palastes die Gemahlin Johanns von Nevers vergewaltigt, und dieses Gerücht war, wie man zugeben wird, nicht dazu angetan, Ludwig in den Augen von Johann Ohnefurcht beliebt zu machen.

Adalbert Prinz von Bayern: Seite 94
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"Die Wittelsbacher. Geschichte unserer Familie."

Die Ehestifterin Johanna kam aus dem Hause STRAUBING-HOLLAND. Als aber Wilhelm in eine Geisteskrankheit verfiel und schließlich in Quesnoy in Gewahrsam kam, mußte Albrecht 1358 mit seiner schlesischen Frau Margarete nach dem Haag ziehen. Ihre erste, wohl noch in Straubing geborene Tochter Johanna war eben jene, die mit sechszehn Jahren die Frau des Böhmen-Königs WENZEL wurde. In Holland wurden dem Paar weitere sechs Kinder geboren, drei Söhne und drei Töchter, und zwei dieser Kinder - Margarete und Wilhelm - heirateten 1385 in einer Doppelhochzeit zu Cambrai burgundische Geschwister, den Herzog Johann, der unter dem Beinamen 'sans Peur' (Ohnefurcht) einer der großen Herrscher Burgunds wurde, und dessen Schwester Margarete.

Leo Heinrich Dr.: Band I Seite 353
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"Zwölf Bücher niederländischer Geschichten."

Auf einem Herrentage zu Cambrai, welchen Johanna von Brabant 1385 veranlaßte, wurde die Ehe Wilhelms von Hennegau-Holland (des ältesten Sohnes Alberts) mit Margaretha von Burgund (Philipps Tochter), und Jeans (des Sohnes Philipps) mit Margaretha von Baiern (Alberts Tochter) verabredet. Jean von Burgund erhielt von seinem Vater 100.000 livres Tourn. und die Grafschaft Nevers; und Sonntag nach Ostern wurden beide Paare in Cambrai, wohin auch der französische Hof kam, vermählt.

Ehlers Joachim: Seite 304
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"Geschichte Frankreichs im Mittelalter."

Im Unterschied zu seinen Räten, die sich am Gebot des Nutzens für ihren Herrn und seine Länder ausrichteten, war Philipp dem Guten ebenso wie seiner Mutter Margarethe das Streben nach Vergeltung und Strafe weithin bestimmender Grund des Handelns.

Saller Martin: Seite 31,70,178,202,272,276,283,303
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"Königin Isabeau. Die Wittelsbacherin auf dem Lilienthron."

Am 12. April 1385 wurde in Cambrai die politische Doppelhochzeit der Kinder des Burgundes und Herzog Albrechts mit gewaltiger Prachtentfaltung gefeiert. Der Erbe des WITTELSBACHERS, Wilhelm Graf von Ostrevant, heiratete Philipps Tochter Margarete; und Philipps ältester Sohn, Johann Graf von Nevers, führte Margarete von Wittelsbach heim. Fünf Tage lang folgte ein glanzvolles Fest dem anderen.
In vollen Zügen genießt auch König Karls junger, charmanter Bruder, Herzog Ludwig von Touraine. Spätere Skandalautoren behaupten, daß es dem angehenden Frauenhelden während des Festtrubels in St. Denis (Mai 1389) gelungen sei, in einer Fensternische die Gunst Margaretes von Bayern zu gewinnen, der jungen Frau seines burgundischen Vetters Johann, der späteren Herzogs Johann 'Ohnefurcht' - angeblich Mitursache künftiger Todfeindschaft.
Man erzählt sich in Paris, daß auch die Rache des in seiner Ehre getroffenen Ehemanns zu dem Anschlag geführt habe. Der Herzog von Orleans, so heißt es, habe in seinem Palais die Wände eiens Zimmers mit den Miniatur-Portraits der Damen geschmückt, die ihm ihre Gunst schenkten Eines Tages habe er Herzog Johann Einblick nehmen lassen, und dieser habe in der stolzen Sammlung das Bildnis seiner eigenen Frau, der Herzogin Margarete von Wittelsbach, entdeckt...
Isabeau hat nun die Schwelle des vierzigsten Lebensjahres überschritten. Es fehlt ihr in Vincennes trotz aller Bedrängnis nicht an Geselligkeit. Häufig kommt auch Johanns Frau, die Hennegauer WITTELSBACHERIN Margarete, zu Besuch. Sie soll Familien-Freundschaft pflegen und wohl auch Isabeaus politische Aktivitäten etwas im Auge behalten.
Eilkuriere bringen Isabeaus dringende Bitte um militärischen Schutz zu Herzog Philipp und zu der in Dijon weilenden Witwe Johanns, Margarete von Bayern, die ihrerseits in Botschaften an die Städte, die Vasallen und den Papst Mordanklage erhebt.
Im burgundischen Lager ruft die Witwe Johanns Ohnefurcht, Margarete von Bayern, wie ein Racheengel nach Vergeltung, und der Sohn empfindet mit ihr, so besonnen er auch abwägen mag.
Am 23. Dezember wird Karl VI. abermals gebraucht. Herzog Philipp und seine Mutter, Margarete von Bayern, erhalten Genugtuung für den Mord von Monterau.
Margarete, die WITTELSBACHER Gemahlin des Herzogs Johann Ohnefurcht, war ihr dann tzrotz aller Wechselfälle eine liebe Vertraute gewesen und Jakobäa hatte sie als Schwiegertochter in die Arme geschlossen.
 
 
 
 

12.4.1385
  oo Johann Ohnefurcht Herzog von Burgund
      28.5.1371-16.9.1419
 
 
 
 

Kinder:

  Philipp der Gute
  13.6.1396-15.6.1467

  Margarete
  1393-2.2.1441

    1412
  1. oo Dauphin Ludwig von Guyenne
          22.1.1396-18.12.1415

 10.10.1423
  2. oo Arthur III. Herzog von Bretagne
          24.8.1393-26.12.1458

  Agnes
  1407-1.12.1476

17.9.1425
    oo Karl I. Herzog von Bourbon
         1401-4.12.1456

  Isabella
        -   1412

1406
  oo Olivier Graf von Penthievre
            -28.9.1433

  Katharina
        -   1414

  Anna
  1404-14.11.1432

 17.4.1423
    oo 1. John Lancaster Herzog von Bedford
            1389-14.9.1435

  Maria
  1394-30.10.1463

 1406
  oo 2. Adolf IV. Herzog von Kleve
          2.8.1373-23.9.1448
 
 
 
 

Literatur:
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Adalbert Prinz von Bayern: Die Wittelsbacher. Geschichte unserer Familie. Prestel Verlag München 1979 Seite 94 - Calmette, Joseph: Die großen Herzöge von Burgund. Eugen Diederichs Verlag München 1996 Seite 67,172,174,240,252,258 - Ehlers Joachim: Geschichte Frankreichs im Mittelalter. W. Kohlhammer GmbH 1987 Seite 304 - Leo Heinrich Dr.: Zwölf Bücher niederländischer Geschichten. Eduard Anton Verlag Halle 1832 Band I Seite 353 - Saller Martin: Königin Isabeau. Die Wittelsbacherin auf dem Lilienthron. Nymphenburger Verlagshandlung GmbH, München 1979 Seite 31,70,178,182,202,222,264,272, 276,283,303 - Schelle, Klaus: Karl der Kühne. Burgund zwischen Lilienbanner und Reichsadler. Magnus Verlag Essen Seite 20 -
 
 
 
 
 
 
 
 
 


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