CARMARTHEN
Lexikon des Mittelalters:
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Carmarthen (Caerfyrddin)
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Stadt im südwestlichen Wales,
Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft; ursprüngliche Siedlung
die römische Stadt Moridunum, die, aus einem Castrum des 1. Jh. n.
Chr. hervorgegangen, wohl Hauptstadt der civitas Demetarum war.
Sie ist in
Quellen des Früh-Mittelalter nicht erwähnt, obwohl die Reste
der römischen Befestigungsanlagen Bewunderung bei Autoren des 12.
Jh. fanden und im 11. Jh. das Kloster Llandeulyddog im Osten des
römisch besiedelten Terrains bezeugt ist.
1109 ließ der englische
König Heinrich I. im Zuge
seiner Eroberungstätigkeit in Wales im Westen des römischen
Areals eine Burg erbauen. In ihrer Nähe entstand rasch eine
Siedlung (New Carmarthen), die im späten 12. Jh., als König Heinrich II. ihren
Bürgern Handelsprivilegien verlieh, schon eine prosperierende
Marktstadt war. Diese Stadt bestand als borough fort und war einer der
Brennpunkte der englischen Königsmacht in Wales während des
Spät-Mittelalters; vom 13. Jh. an bildete sie das
Verwaltungszentrum der englischen Grafschaft Carmathen.
W. Davies