Tochter des Burgunder-Königs
Jarnut Jörg: Seite 39
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„Agilolfingerstudien“
Diese Beobachtung wird aber dadurch relativiert, daß damals auch der mit der Burgunder-Prinzessin Guntheuca vermählte Chlodomer, ein Neffe Theudeberts, seine Söhne Theudobald und Chlodoald nannte.
Schneider, Reinhard: Seite 74
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"Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter"
In einem Feldzug gegen die Burgunder fällt 523/24 König Chlodomer. Die Nachfolgefrage klärt sich überraschend, und zum ersten Mal begegnet hier ein Phänomen in der fränkischen Herrschergeschichte, von dem man noch später und ebenfalls bei anderen Stämmen wiederholt erfahren wird. König Chlothar, der als jüngster Sohn Chlodwigs 511 den relativ kleinsten Gebietsanteil erhalten hatte, nimmt ohne Zögern seines verstorbenen Bruders Witwe Guntheuka zur Frau. Nach Ablauf der Trauerzeit kommen Chlodomers drei minderjährige Söhne zur Großmutter Chrodechilde und bleiben bei ihr. Es ist ganz offensichtlich, daß Chlothars Heirat mit der Königin-Witwe machtpolitisch motiviert ist. Mit einer Einheirat will er sich einen Rechtsanspruch auf des Bruders Reich verschaffen und gleichzeitig das Eintrittsrecht der Brudersögne überspielen. Glückt der letztere Versuch wegen deutlichen Widerstandes der Königin-Witwe Chrodechilde, Chlothars eigener Mutter, einstweilen noch nicht ganz, so schafft Chlothar durch die grausame Ermordung der Söhne Chlodomers später klare Verhältnisse in seinem Sinne.
Zöllner Erich: Seite 81
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"Geschichte der Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts."
Mit dem Ende Chlodomers
war eine Tragödie seiner Söhne verknüpft. Der gefallene
König hinterließ eine Witwe Guntheuka,
mit der sich alsbald Chlotachar vermählte,
ferner drei unmündige Söhne Theudebald,
Gunthar und Chlodowald,
die zunächst von ihrer Großmutter Chrodechilde
erzogen werden sollten.
1. oo Chlodomer König der Franken
495-21.6.524
524
2. oo 1. Chlothar I. König der Franken
x
um 500- Nov./Dez. 561
Kinder:
1. Ehe
Gunthar
-
531 ermordet
Theodobald
-
531 ermordet
Chlodowald
- um
560 ermordet
Er war Geistlicher.
Literatur:
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Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899
- Ewig Eugen: Die fränkischen Teilungen und Teilreiche (511-613).
Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz 1952
- Jarnut, Jörg: Agilolfingerstudien, Seite 39,126 - Schneider,
Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter.
Anton Hirsemann Stuttgart 1972, Seite 74 - Zöllner Erich: Geschichte
der Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts. Verlag C. H. Beck München
1970, Seite 81,107 -