Katharina                                                 Erb-Prinzessin von Ungarn und Polen
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1368- nach 1.1.1377
(1370-   1378) Hoensch
 

Älteste Tochter des Königs Ludwig I. von Ungarn-Polen und der Elisabeth von Bosnien, Tochter von Fürst Stefan II.
 

Hoensch Jörg: Seite 40,41,45,54
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"Kaiser Sigismund"

Nach 17-jähriger kinderloser Ehe gebar Elisabeth Kotromanic, zweite  Gemahlin Ludwigs I., im Jahre 1370 eine Tochter, die den Namen Katharina erhielt, der bald die beiden Mädchen Maria und Hedwig folgten. Bereits am 17. September 1374 hatte in Kaschau Ludwig I. seiner Tochter Katharina von Vertretern des polnischen Adels und der Stände huldigen lassen und die somit offensichtlich für die Nachfolge in Polen bestimmte Erstgeborene Ludwig von Orleans, dem zweiten Sohn Karls V. von Frankreich, zur Ehe versprochen. In dem Kontrakt wurde nicht nur eine Huldigung der Verlobten durch die ungarischen Stände vereinbart, sondern ihnen war auch französische Unterstützung bei der Nachfolgeregelung in Neapel nach dem Tode der Königin Johanna zugesichert worden.

Veldtrup Dieter: Seite 396,402,403
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"Zwischen Eherecht und Familienpolitik"

Da trat ein, womit wohl niemand mehr gerechnet hatte: Elisabeth von Ungarn gebar ihrem Mann im Juli 1370 eine Tochter (Catharina), der in den nächsten Jahren noch zwei weitere (Maria und Hedwig) folgten. Am 14. April 1375 konnte nun der Ehevertrag über die Beziehung von SIGMUND und Maria von Ungarn abgeschlossen werden. Aber noch immer hatte Ludwig keine Erbfolgeanordnung getroffen. Er hoffte ganz offensichtlich immer noch auf einen männlichen Erben, dem er vermutlich das ungarische Königreich vorbehalten wollte. Das kann man daraus schließen, dass er im Jahre 1374 in Kaschau den Adel und die Städte seiner Tochter Catharina hatte huldigen lassen, die somit als Erbin des polnischen Teilkönigreiches anerkannt schien. Aber sein Verhalten blieb undurchschaubar. Denn als Catharina 1374 Ludwig, dem zweiten Sohn Karls V. von Frankreich, zur Ehe versprochen wurde, war in der entsprechenden Urkunde davon die Rede, dass die ungarischen Stände ihr und ihrem künftigen Mann huldigen sollten. Das schien auf ihr Erbrecht in Ungarn hinzudeuten oder darauf, dass die Franzosen auf ihrer Gesamterbschaft bestanden.
Denn Catharina starb 1378, und wegen der ungemein schwierigen Verhältnisse, die durch das Schisma dieses Jahres ausgelöst wurden, unterließ man es wohl, an ihre Stelle eine ihrer beiden jüngeren Schwestern zu setzen.

Catharina von Ungarn
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* 7.1370, + (nach 8.5.; wohl Ende) 1378
 

10.8.1374
  oo Ludwig Herzog von Orleans
      13.3.1372-23.11.1407
 
 
 
 

Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer 2000 Seite 172 - Hoensch, Jörg K.: Kaiser Sigismund. Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit 1368-1437. Verlag C.H. Beck München 1996 Seite 40,45,54 - Seibt Ferdinand: Karl IV. Ein Kaiser in Europa 1346 bis 1378 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1994 Seite 354 - Veldtrup, Dieter: Zwischen Eherecht und Familienpolitik. Studien zu den dynastischen Heiratsprojekten Karls IV., Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit. Verlag Fahlbusch/ Hölscher/Rieger Warendorf 1988 Seite 396, 402,403 -
 
 
 
 
 
 
 
 


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