Jüngerer Sohn des Markgrafen
Theodald von Canossa und der Willa
von Bologna, Tochter von Markgraf Teubaldus
Golinelli Paolo: Seite 57-59
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"Mathilde und der Gang nach Canossa "
Konrad, den Donizo
einen "Kriegsmann, stark wie ein Löwe" nennt, der aber in jungen Jahren
starb.
Donizo zufolge versprachen die Vasallen, um Eintracht
und Frieden zwischen den Brüdern zu stören, Konrad
eine
ihrer Töchter als Braut, um ihn für sich zu gewinnen. Im ersten
Augenblick sei er in jugendlichem Leichtsinn darauf eingegangen, habe aber
dann das Komplott durchschaut und zu seiner früheren Loyalität
gegenüber dem Bruder zurückgefunden. Es kam sogar zu einem bewaffneten
Zusammenstoß zwischen den Brüdern in Coviolo, etwa 3 km südwestlich
von Reggio Emilia. Diesen Kampf datiert eine andere Quelle, die Abtliste
von Nonantola auf das Jahr 1021. Es war ein "magnum bellum", ein großer
Krieg, sagt Donizo, eine Feldschlacht, in der nicht nur die beiden Brüder
ihre Kräfte maßen, sondern auch Bonifaz'
Fähigkeit, mit der ihm übertragenen Herrschaft umzugehen, auf
die Probe gestellt wurde. Aus der Schlacht von Coviolo ging
Bonifaz als Sieger hervor. Sein Bruder starb hingegen einige
Zeit danach an den Spätfolgen einer schweren Verwundung:
"... die Stadt Reggio gab Konrad
ärztliche Hilfe.
Hier weilte der edle Krieger, bis er beinahe gesund war,
stand wieder auf, gab sich dem Spiel und übermäßigen
Essen hin.
deshalb riß die Wunde durch einen heftigen Stoß
wieder auf...
...in dieser Stadt ließ dieser schöne Jüngling
sein Leben."
Goez Elke: Seite 13,14
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"Beatrix von Canossa"
Bonifaz wurde vermutlich
zu Beginn des Jahre 985 in Mantua geboren. Von seinen beiden Brüdern
verstarb Konrad im frühen Mannesalter.
Zunächst aber bedeutete die Verbindung der CANOSSA
mit den Bergamasker GISELBERTINERN, die sich zum Zeitpunkt der Eheschließung
Richildes
auf dem Zenit ihrer Macht befanden, eine wesentliche Stärkung der
prokaiserlichen Kräfte Italiens, die deren Gegner aufs äußerste
beunruhigte und schließlich zu offenen Feindseligkeiten führte,
in die anfänglich auch, bestochen durch ein vorteilhaftes Eheangebot,
Bonifaz'
jüngerer Bruder Konrad
involviert war, der sich allerdings rasch wieder der canusinischen
Partei
anschloß.
Hlawitschka, Eduard: Seite 153
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"Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien
(774-962)"
Nach einer von Falce, Documenti inediti Seite 258, nr.
2 veröffentlichten Urkunde verprachen die Brüder Markgraf
Bonifaz und Konrad am 26. März 1017 dem Abt Rudolf von Nonantola,
daß sie sich an verschiedenen genannten Besitzungen des Klosters
nicht vergreifen würden. Wie aus einer anderen Urkunde vom gleichen
Tage ersichtlich ist (Tiraboschi, Nonantola II Seite 146, nr. 112), hatte
Markgraf Bonifaz diese
genannten Besitzungen zum größten Teil vom Markgrafen Anselm
(ALEDRAMIDE, vgl. H. Bresslau, Konrad II., Band I Seite 390ff., 396, 419)
erworben, zum gereingeren Teil von seinem Vater Teudald
geerbt. Über einen Zwischenträger
gingen diese Güter an jenem Tage in das spezielle Besitzrecht der
Frau des Bonifaz,
Richilda, über, die diese dann an
das Kloster Nonantola - mit Vorbehaltsrechten? Urkunde fehlt als einzige
aus einem Komplex! - übertragen zu haben scheint.
Literatur:
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Bresslau Harry: Jahrbücher des Deutschen
Reiches unter Konrad II. Verlag von Duncker&Humblot Leipzig 1879 Band
I Seite 431-436 - Fumagalli Vito: Mathilde von Canossa. Verlag Klaus
Wagenbach Berlin 1998 - Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien.
Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1995, Seite 13,14 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen,
Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen
Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau
1960 Seite 153 -