Pantinus
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   um 700
 

Sohn des N.N.
 

Hlawitschka Eduard: Seite 73
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"Die Vorfahren Karls des Großen."

5 Pantinus

Irmina von Oeren schenkt 699 an ihre Gründung Echternach unter anderem auch die villa Berg im Zülpichgau, quam de dulcissima consobrina mea Erminitrude, filia Pantini, dato precio comparavi; C. Wampach, Echternach 1,2 Nr. 6 Seite 25, vgl. dort  auch Nr. 19 Seite 50. Ob die Verwandtschaft über den Vater oder die Mutter Irminas lief, ist unbekannt. Falls sie jedoch über die väterliche Seite gelaufen sein sollte, dürfte Pantinus allerdings nicht ein Bruder, sondern nur ein Schwager des dux Theotarius und des unbekannten Vaters Irminas gewesen sein, da er ja keine Erbanteile an Echternach hatte, welches in zwei medietates zerlegt worden war.



Werner, Matthias: Seite 27,122-125
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"Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet"

Sie beschränkten ihre Untersuchung allerdings nicht auf die wenigen direkten Filiationsbelege - diese nennen als Familienangehörige Irminas lediglich eine Irmintrud und deren Vater Pantin sowie für Adela allein ihre Schwester Regentrud und ihren Sohn Alberich -, sondern nahmen eine Reihe von weiteren genealogischen Verknüpfungen an.
Die einzigen Familienangehörigen, die namentlich als solche erwähnt werden, sind die 699 genannte consobrina mea Erminitrude und deren Vater Pantin [386 Ebd. Nr. 6 Seite 25.].
In ihrer Urkunde vom 1. Juli 699 erwähnt Irmina eine consobrina mea Erminitrudefilia Pantini. Irmintrud hatte die villa Berg bei Floisdorf an Irmina verkauft, die den Ort an Willibrord für das Kloster Echternach übertrug.
Die Verwandtschaftangabe consobrina kann vor allem die Bedeutrung "Nichte" und "Base" haben. Irmintruds Verwandtschaftsverhältnis zu Irmina ist somit nicht näher zu bestimmen [397 Irmintrud wird im allgemeinen als Cousine Irminas angesehen, so etwa von Wampach 1, 1 Seite 12 Anm. 1, Ewig, Trier Seite 171 und Hlawitschka, Vorfahren Seite 72 (Stemma), 73 Anm. 5.]. Die Verwandtschaft kann sowohl über einen Oheim oder eine Tante als auch über einen Bruder [398
Zu der Frage inwieweit diese Möglichkeit aufgrund ebrechtlicher Überlegungen auszuschließen ist vgl. unten Anm. 430.] oder eine Schwester Irminas gelaufen sein. Noch mehr Möglichkeiten einer genealogischen Einordnung bestehen für Irmintruds Vater Pantin. Sie reichen von der Annahme, Pantin sei ein Oheim oder Bruder Irminas gewesen, bis hin zu der Möglichkeit, daß er der Gemahl einer Nichte ersten Grades der Irmina war [399 Hllawitschka, Vorfahren Seite 73 Anm. 5 nimmt für den Fall, daß Irmintruds Verwandtschaft mit Irmina über die väterliche Seite lief, aufgrund der von ihm für Echternach erschlossenen Erbteilungen an, daß Pantin der Gemahl einer Tante Irminas gewesen war. Zu den Lebensdaten Pantins läßt sich lediglich vermuten, daß er, da er 710 im Unterschied zu 699 als quondam bezeichnet wird, zu Beginn des 8. Jh. gestorben war. Rückschlüsse darauf, welcher Generation er angehörte, sind hieraus nicht zu gewinnen.]. Entsprechend unsicher bleibt auch die Herkunft der bekannten Besitzungen Irmintruds. Sie können ebensogut Erbgüter von seiten der Großeltern oder Eltern Irminas wie auch Neuerwerbungen Irmintruds gewesen sein.
Irmintrud wird in dem Regest der Tauschurkunde Willbrords als illustris femina bezeichnet. Irmintrud ist durch diesen Rangtitel, der allein hochgestellten Persönlichkeiten zustand [402 Vgl. die Bemerkungen zum Gebrauch dieses Titels bei H. Wolfram, Intitulatio 1, Lateinische Königs- und Fürstentitel bis zum Ende des 8. Jahrhunderts (= MIÖG Ergänzungsband 21, 1967) Seite 116 und Heidrich Seite 136f. mit Anm. 295.], als eine Angehörige der vornehmsten Führungsschicht ausgewiesen. Die besitzgeschichtlichen Angaben bestätigen den für sie vorauszusetzenden hohen sozialen Rang. Irmintruds Güter in Berg und Rheinbay lagen nahezu 90 km (Luftlinie) von einander  entfernt und lassen auf eine breite Streuung auch ihrer übrigen Besitzungen schließen.
Mit Irmintrud und Pantin werden zwei Angehörige aus dem Verwandtschaftskreis der Irminna von Oeren sicher faßbar. Für weiterführende Hinweise auf noch andere Familienmitglieder Irminas reichen die sie betreffenden Nachrichten nicht aus. Wohl wird deutlich, daß das Namenglied Irmin- in der Familie Irminas variiert wurde, doch läßt dies bei der Häufigkeit mit dem Stamm Irmin- gebildeter Personennamen keine weiteren Schlüsse zu [404 Vgl. etwa die zahlreichen Belege für Namen wie Ermandrud/Ermindrudis, Ermingard, Erminhilt und Erminsind bei Förstermann Sp. 473ff. Zu Recht weist deshalb Wampach 1, 1 Seite 120 Anm. 1 Vermutungen über Beziehungen der Familie Irminas zu der durch ihr reiches Testamment aus dem Ende des 7. Jhs. bekannten, bei Paris begüterten Ermenthrudis zurück, vgl. Pardessus 2 Nr. 452 Seite 255ff. Auch die Gleichsetzung Irmintruds mit einer gleichnamigen (?) Grundbesitzerin Ermengrudo/Ederinentrudi im oberen Mosel-Gebiet, vgl. Lesort Nr. 1 Seite 45, durch Halbedel Seite 20 Anm. 17 läßt sich nicht näher begründen.]. Der äußerst seltene Name Pantanius bietet gleichfalls keine Anknüpfungspunkte.
 
 
 
 

  oo N.N.
        
 
 
 
 

Kinder:

  Ermintrud
       
 
 
 
 

Literatur:
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Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 73 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 27,122-125,173 -