Sohn des Herzogs Theodo
I. von Bayern aus dem Hause der AGILOLFINGER
und der Gleisnot
Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 462
************************
Landbert, AGILOLFINGER-Prinz
7. Jh.
-----------
†
Vater:
--------
Herzog Theodo I.
Nach der „Vita Haimhrammi“ des Freisinger Bischofs Arbeo ist er der Mörder des heiligen Emmeram. Als sich Emmeram auf einer Romreise befand, ritt er ihm nach und marterte ihn mit seinen Gefolgsleuten grausam bei Helfendorf. Der Mörder wurde daraufhin verbannt.
Literatur:
-----------
R. Reiser, Agilolf od. d. Herkunft d. Bayern, 1977.
Umgekehrt aber trug kein einziger fränkischer oder bayerischer AGILOLFINGER einen solchen Namen, sieht man von Theotpert und dem nur undeutlich bezeugten Sohn Herzog Theodos, Lantpert, einmal ab.
Spindler Max: Seite 121,147
************
"Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das
alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts."
Allerdings muß man annehmen, daß dann zwei
Kinder des Herzogs im Ordo nicht augfeführt worden sind, Uta
und Lantpert, das Geschwisterpaar, das mittelbar und unmittelbar
Ursache für die Tötung Emmerams (siehe unten 147f.) war;
aber es ist denkbar, daß die beiden auf Grund ihrer Untat hier nicht
genannt worden sind [3 Klebel, Theodo 177 und 187 vermutet eine
zweite Ehe; Paulus Diac. IV 46, Seite 171 erwähnt ein "gefangen gehaltenes
aber dennoch adliges Mädchen, dessen Name Ita war", die Grimoald
(663-672) heiratete und Widemann, Kleine
Beiträge (siehe oben 101), setzt sie mit Uta gleich, vgl. Riezler
I, 1, 184 Anm. 1.].
Als Uta, die Tochter des Herzogs, vom Sohn eines
Richters verführt worden sei, habe Emmeram freiwillig die Schuld
auf sich genommen und sei wegen dieser angeblichen Schuld vom Bruder
Utas,
Lantpert, in Kleinhelfendorf grausam gemartert worden,
als er sich auf eine Reise nach Rom begeben habe. Der historische Hintergrund
dieses Berichtes bleibt ganz im Dunkel. Die Regensburger Tradition verlegt
das Martyrium in das Jahr 652; das würde bedeuten, daß der hier
erwähnte Herzog Theodo nicht mit dem aus dem Anfang des achten
Jahrhunderts bekannten identisch sein kann.
Auch alle anderen Versuche historischer Deutung können
so nur mit allem Vorbehalt angeführt werden: daß die im Anschluß
an den Mord verbannte Uta eine historisch bekannte Ita captiva
puella ist [8 "Dieser (sc. Grimoald, 662-671 König der
Langobarden) hatte von einem gefangengehaltenen, aber dennoch adligen Mädchen
mit Namen Ita, einen Sohn Romuald
und zwei Töchter." (Paulus Diac., Hist. lang. IV 46 Seite 171) 7 und
Riezler I 1, 184 Anm. 1.], daß noch nach Jahrhunderten angebliche
Nachkommen Lantperts lebten [1
Nach Arnold I 11 Seite 552
lebten noch im 11. Jh. Nachkomen Lantperts.], daß die Romfahrt
Herzog Theodos eine Bußfahrt, daß die exorbitante Strafe
für Bischofsmord in der Lex Baiuvariorum eine Lex Emmeram gewesen
sei. Die ganzen Begleitumstände von Emmmerams Tod sind romanhaft aufgebauscht
und in den Einzelheiten so unglaubwürdig, daß man wohl nur das
mit Bestimmtheit sagen kann, daß ein aus dem Franken-Reich kommender
Missionsbischof Emmeram im ausgehenden siebten Jahrhundert in Bayern das
Martyrium erlitt.
Literatur:
-----------
Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag
Friedrich Pustet Regensburg 1983 Seite 462 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien.
Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 8,117 - Spindler Max: Handbuch
der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum
bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung
München Seite 121,147 -