al-Said Baraka Khan
5. Mameluken-Sultan
(1277-1279)
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1258 †
1280
Begraben: Damaskus
Sohn des Sultans Baibars I. von Äypten
Brandes
Jörg-Dieter: Seite 111
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"Die Mameluken. Aufstieg und Fall einer
Sklavendespotie."
Wie waren nun die Verhältnisse nach dem Tode Beybars' beschaffen? Er hatte drei
legitime Söhne hinterlassen. Den ältesten, welcher der Ehe
mit der mongolischen Prinzessin,
der Tochter von Baraka Khan von der
Goldenen Horde, entstammte, hatte er beizeitzen zu seinem Erben
auserkoren. Im Jahre 1264 hatte er ihn offiziell zum Thronfolger ernannt und es
durchgesetzt, daß er als "Sultan" bezeichnet wurde - eine
Maßnahme, die offenbar darauf abzielte, die Erbfolge abzusichern.
Unter dem Namen "Der glückhafte König Behüter der
Religion, Baraka Khan, Sohn von Beybars" trat
dieser Prinz im Jahre 1277 die Herrschaft an. Der neue Herrscher wies
indessen nicht die hervorragenden Führereigenschaften seines
Vaters auf. Said
war ein weichlicher, vergnügungssüchtiger
Jüngling von 19 Jahren, der ganz unter dem Einfluß
seiner machtbewußten mongolischen Mutter und einiger junger
Höflinge stand, denen er die einflußreichsten Posten gab.
Die alten Emire und kriegsbewährten Haudegen seines Vaters
schaltete er aus, einige wurden eingesperrt oder von der Sultans-Mutter
vergiftet. All dies führte bald zu Unzufriedenheit und
schließlich zum Aufruhr der meisten Emire, die sich gegen den
neuen Sultan verschworen. Said wurde
in der Zitadelle von Kairo von den Aufständischen belagert. Er
mußte schließlich aufgeben, wurde zur Abdankung gezwungen und
mußte letztlich froh sein, mit dem Leben davongekommen zu sein.
Als Prinz von Kerak wurde ihm die alte Kreuzritter- und AIYUBIDEN-Festung
als Aufenthaltsort zugewiesen. Dort starb er 1280. Er wurde an der Seite seines
Vaters in Damaskus beerdigt.
Runciman, Steven: Seite
1166
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"Geschichte der
Kreuzzüge"
In Outremer herrschten Freude und Jubel, als man von Baibars' Tod vernahm. Sein Nachfolger
war sein ältester Sohn Baraqa, ein schwacher
Jüngling, der vollauf damit zu tun hatte, die mameluckischen Emire
in der Gewalt zu behalten. Die Aufgabe überstieg seine
Kräfte. Im August 1279 erhob sich Qalawun, der
Emir der syrischen Truppen, gegen ihn und marschierte auf Kairo. Baraqa dankte
zugunsten seines siebzehnjährigen Bruders ab, und Qalawun
übernahm die Regierung. Vier Monate später verdrängte Qalawun den
Knaben und rief sich selbst zum Sultan aus.
Literatur:
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Brandes
Jörg-Dieter: Die Mameluken. Aufstieg und Fall einer
Sklavendespotie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996 Seite 111 - Runciman, Steven: Geschichte der
Kreuzzüge,
Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978 Seite 1166 -