Einziger Sohn des Grafen
Raimund IV. von Saint-Gilles aus seiner 1. Ehe mit der N.N.
von Provence, Tochter von Graf
Gottfried I.
Brandenburg Erich: Tafel 15 Seite 30
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
XII. 125. BERTRAM, Graf von
Toulouse1105
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* ca. 1070, † 1112 21. IV.
Gemahlin:
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a)
N., angeblich Nichte der Gräfin Mathilde von
Tuscien
†
b) 1095
Adelheid, Tochter des Herzogs Odo I. von Burgund (siehe
XII.132.)
† ...
Anmerkungen: Seite 142
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XII. 125.
Bertram war, wie Vaissete, Languedoc 4, mit
Recht
betont, aus der ersten Ehe des Vaters und wurde von der Kirche als
Bastard
betrachtet, weil diese Ehe wegen zu naher Verwandtschaft aufgelöst
werden mußte. Auch der aus dem Hause PROVENCE stammende
Name
Bertram
zeugt
dafür. - Zweifelhaft ist, ob aus dieser Ehe auch eine dem Namem
nach
unbekannte Tochter stammt, die den Fürsten
Richard I. von Capua heiratete.
BERTRAM
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† 1112
Bertram war seit 1096 Regent für den Vater und folgte ihm 1105 als Graf in Toulouse, Rouergue und Provence. Er stritt viel mit dem Kloster St.- Gilles, dessen Vogt er war und wurde zeitweise gebannt. Er nannte sich auch Graf von Rode, von Viviers und Avignon und nahm 1108 das Kreuz, um das väterliche Erbe anzutreten. Dabei geriet er mit dem berüchtigten Streithahn Tankred von Tiberias in Konflikt, der ihm Tripolis vorenthielt. Bertram eroberte 1109 die Stadt Tripolis und den südlichen Teil der Grafschaft und bekriegte ständig Mohammedaner und Byzanz.
1095
oo ADELHEID
VON BURGUND, Tochter des Herzogs Eudo I.
† 1142
2. Ehe vgl. Montgomery II
Der alte Graf Raimund von Toulouse war am
28. Februar
1105 vor dem belagerten Tripolis gestorben. Die Erbfolge war
kompliziert,
weil Raimund im Osten nur einen sehr jungen Sohn namens Alfons-Jordan
hinterließ. Seine Truppen wählten deshalb seinen Verwandten
Wilhelm-Jordan zum Führer.
Die Barone von Toulouse aber, die seit
Raimunds
Abreise unter der Herrschaft seines
ältesten Sohnes
Bertrand
gestanden hatten, erkannten diesen nun nicht mehr an, sondern holten Alfons-Jordan
nach Hause. Das bewog Bertrand, seinerseits sein Glück im
Osten
zu versuchen. Er kam 1108 nach dem Pilgerberg, wo er sofort mit Wilhelm-Jordan
in Erbstreitigkeiten geriet. Während sich Wilhelm dem Antiochener
Tankred als Vasall unterstellte, rief Bertrand
König
Balduin I. von Jerusalem zum Schiedsrichter an. Dieser zog
von
Süden herauf, und im Juni 1109 kam es zu einem großen
Fürstentreffen
vor Tripolis. Tankred und Wilhelm sahen sich der geschlossenen
Front
Balduins I., Balduins von Bourcq,
Joscelins von Courtenay und Bertrands
gegenüber und mußten
mit einem Kompromiß zufrieden sein. Die Erbschaft Raimunds
wurde zwischen den beiden Prätendenten geteilt, die jeweils
Vasallen
ihres Verbündeten wurden. Nach dieser Übereinkunft, die die
dringend
notwendige Einheit der Christen wiederherstellte, machte man sich mit
Unterstützung
genuesischer und provenzalischer Schiffe energisch an die Belagerung
von
Tripolis, das am 12. Juli 1109 kapitulierte. Die Gründung des
letzten
Kreuzfahrerstaates war vollendet, und er sollte seine Einheit bald
dadurch
gewinnen, daß Wilhelm-Jordan kurz nach der Eroberung einem
Pfeilschuß
erlag, wodurch die Grafschaft ungeteilt in Bertrands Hand
vereinigt
und ein Lehen des Königsreiches Jerusalem wurde. Im Jahre 1112
starb Bertrand von Tripolis, dem dort sein junger Sohn Pontius
nachfolgte.
1095
oo 1. Adelheid von Burgund, Tochter des Herzogs
Odo I.
um 1080 † 1142
Kinder:
Pons Graf von Tripolis
1098 † 1137
Agnes
† um
1183
oo Rainald Herr von Margat
† 1186
Literatur:
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Berg Dieter: Die Anjou-Plantagenets. Die
englischen
Könige im Europa des Mittelalters. Verlag W. Kohlhammer 2003 Seite
15 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag
Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 15 Seite 30 -
Kienast
Walter: Der Herzogstitel in Deutschland und Frankreich (9. bis 12.
Jahrhundert).
R. Oldenbourg Verlag München - Wien 1968 Seite 275-312 - Lehmann
Johannes: Die Kreuzfahrer. Abenteurer Gottes. Gondrom Verlag Bindlach
1991
Seite 173, 210 - Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der
Kreuzzüge,
Verlag W. Kohlhammer GmbH 1995 Seite 45,68-70 - Runciman,
Steven:
Geschichte der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck
München 1978, Seite
154,372,375-380,423-424,430,432-433,445,492-493,584,608,613
- Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur
europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische
Kaiser-,
Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer
Verlag
1993 Tafel 130 - Zöllner Walter: Geschichte der
Kreuzzüge.
VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1977 Seite 58,93 -