Sohn des Alexandros
Illustriertes Lexikon des Altertums: Seite 227
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Krateros
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Feldherr Alexanders des Großen
In den Schlachten am Granikos und bei Issos war er Taxiarch, das heißt Brigadekommandant, und bei Gaugamela befehligte er den linken Flügel der Phalanx. Als 330 v. Chr. Parmenion ermordet wurde, wurde Krateros Alexanders wichtigster Offizier, der sich bei Sogdiana und Baktrien auszeichnete. Er kämpfte auch am Hydaspes und führte den Lastzug zurück nach Babylonien. 324 heiratete Krateros in Susa eine persische Prinzessin und kehrte mit den Veteranen zurück, um Antipatros als Statthalter Makedoniens und Griechenlands abzulösen. Nach Alexanders Tod verbündete sich Krateros mit Antipatros, dessen Tochter er heiratete, gegen Perdikkas. 321 v. Chr. fiel Krateros in der ersten Schlacht gegen Eumenes von Kardia.
Literatur:
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Berve, Alexander 2, 220 f.
Bewährte sich besonders in Baktrien (328) und am
Hydaspes (326); leitete den einen Teil des Heeres auf dem Rückzug
über Arachosien; wurde 324 mit 10.000 Veteranen zur Ablösung
Antipaters
nach Makedonien geschickt. Er trug im Lamischen Krieg zum Sieg über
die aufständischen Griechen bei Krannon bei; Gegenspieler des Perdikkas;
er fiel im Kampf gegen Eumenes von Kardia.
PHILA
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† 287 v.u.Z. Selbstmord
1. oo AMASTRIS, persischer Fürst
†
2. oo KRATEROS
†
Krateros war makedonischer Kanzler und Feldherrund sollte gemeinsam mit Polyperchon Antipatros ablösen. Er half ihm gegen die Griechen und fiel gegen Eumenes von Kardia.
3. oo DEMETRIUS
I., König von Makedonien
† 283 v.u.Z.
Bengtson Hermann: Seite 17-18,25,32,33
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"Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des Großen."
Nach dem Tode Alexanders des
Großen wurde Krateros neben Leonnatos, Antipater
und Perdikkas zum Vormund des zukünftigen Königs Alexander
IV. bestimmt. Welchen Sinn sollte die Einsetzung des Antipater
und des Krateros zu Vormündern haben? Antipater lebte
in Makedonien, und Krateros befand sich auf dem Wege dorthin, um
die Veteranen nach Hause zu führen. Und es war nicht einmal sicher,
ob sie sich mit der Nachfolgeregelung einverstanden erklären würden.
Nach einem Aufstand des makedonischen Fußvolkes wurde auch Philipp
III. zum König ausgerufen und unter Regentschhaft gestellt.
Krateros,
der in den letzten Jahren Alexanders
als ein besonders fähiger General hervorgetreten war, wurde
zum "Vorsteher der königlichen Belange" ernannt, das heißt,
er sollte die Obliegenheiten wahrnehmen, denen Philipp
III. Arrhidaios auf Grund seiner geistigen Behinderung nicht
gewachsen war. Über die Stellung des Krateros ist in der Forschung
mit großer Ausdauer gestritten worden. Man übertrug ihm in Abwesenheit
ein hohes Amt, das es vorher in Makedonien nicht gegeben hatte. "Reichsverweser"
oder etwas Ähnliches ist er aber nicht geworden. Und wenn Justin
sagt, dem Krateros sei die Sorge für das königliche Vermögen
übertragen worden, so ist dies natürlich nicht die einzige Funktion
des hohen Offiziers gewesen. Krateros war es beschieden, von den
ihm übertragenen Vollmachten gegenüber den Königen niemals
Gebrauch machen zu können.
Mit der Hilfe, die Krateros und Leonnatos aus
Kleinasien heranführten, gelang Antipater letztlich in der
Schlacht bei Krannon der Sieg über die Griechen. Der Ausgang des Lamischen
Krieges festigte die Stellung Antipaters, der sich inzwischen mit
Krateros
verbunden hatte. Diesem wurde Phila,
eine Tochter Antipaters, zur Frau gegeben.
In Kleinasien hatte Eumenes von Kardia, der Freund
und Waffenbruder des Perdikkas, wenige Wochen zuvor einen Sieg über
Krateros
und Neoptolemos davongetragen. Krateros, der Abgott des
makedonischen Heeres, hatte in der Schlacht den Tod gefunden und Neoptolemos
war
von Eumenes mit eigener Hand erschlagen worden. Dies alles geschah
im Mai des Jahres 321 v.u.Z.
Mit Krateros war in Kleinasien ein prominenter
Mitkämpfer Alexanders gefallen.
Er war nicht dazu gekommen, die ihm von der Heeresversammlung in Babylon
übertragene Würde eines prostates der Könige
zu übernehmen. Durch seinen Weggang nach Makedonien hatte er Asien
dem Perdikkas überlassen. Dies war eine Entwicklung, die man
nicht hatte voraussehen können.
Bengtson Hermann: Seite 15,44
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"Herrschergestalten des Hellenismus."
Nach dem Tode Alexanders am 10. Juni 323 v.u.Z. wurde dessen Vertrauter Krateros zum "Vorsteher des makedonischen Königtums" ernannt. Krateros, der Abgott des makedonischen Heeres fiel im Jahre 321 v.u.Z. im Kampf gegen Eumenes von Kardia.
Fox Robin Lane: Seite 201,280,281,313
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"Die Suche nach Alexander."
Philotas soll danach bereits in Ägypten einmal
unter Verdacht gestanden haben. Es wird behauptet, daß ihn Krateros
über seine Mätresse beobachten ließ. Dabei kam jedoch nicht
viel heraus.
Die Veteranen, die zu alt waren oder von denen man glaubte,
sie seien nicht mehr zum Kriegsdienst in der Lage sollten von Polyperchon
und Krateros nach Hause geführt werden. Zu den 10.000 Männern
gehörten die ehemaligen Schildträger, die Elite der Veteranen,
die seit Philipps Tagen gedient hatten.
Krateros
hatte den Befehl, sich um Makedonien und um die "Freiheit der Griechen"
zu kümmern: die vorgebliche Aufgabe des von
Philipp geschlossenen Bündnisses. Bisher hatten diese Aufgaben
in der Hand des Antipatros gelegen. Dieser sollte jetzt "junge Makedonen
als Verstärkung heranführen". Krateros fiel die Aufgabe
zu, die Rückkehr der griechischen Vertriebenen voranzutreiben. Mit
Krateros'
Gesundheit stand es nicht zum Besten. Auch Krateros war bekannt
dafür, daß er die makedonischen Vorstellungen hartnäckig
unterstützte. Man sagte, Krateros sei ein Freund des Königs;
Hephaistion
dagegen war der Freund Alexanders.
Die Nichte des Königs Dareios
wurde
mit Krateros, einem Makedonen mit Leib und Seele, verheiratet. Er
und seine Braut Amastris wurden bald geschieden, aber sie sollte
noch die Frau eines Fürsten am Schwarzen Meer werden. Dort förderte
sie die Zusammenführung verschiedener Ortschaften zu einer griechischen
Stadt, die ihren Namen tragen und in den Traditionen des ionischen Griechenlands
verwaltet haben sollte.
324 v.u.Z.
1. oo 1. Amastris, Tochter des Oxathres; Nichte
von Dareios III.
†
322 v.u.Z.
2. oo Phila, Tochter des Antipatros
um 352 v.u.Z. † 287 v.u.Z.
Kinder:
2. Ehe
Krateros
um 321 v.u.Z. † um 263 v.u.Z.
Literatur:
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Bamm Peter: Alexander der Große. Ein königliches
Leben. Droemersche Verlagsanstalt AG Zürich 1968 Seite 20,36,38/39,197,198,247,271,276,285
- Bengtson Hermann: Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des
Großen. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München 1987
Seite 17-18,21, 25,30,32,33,,36,76,79,203 - Bengtson Hermann: Herrschergestalten
des Hellenismus. Verlag C.H. Beck München 1975 Seite 15,44 - Bengtson
Hermann: Philipp und Alexander der Große. Die Begründer der
hellenistischen Welt. Eugen Diederichs Verlag München 1997 Seite
9,174,178,182, 190,193,199, 204,252 - Droysen Johann Gustav: Geschichte
Alexanders des Großen. Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion
Kettwig 1990 - Droysen Johann Gustav: Geschichte des Hellenismus.
Primus Verlag 1998 Band I Seite 111-419/Band II Seite 6,8,18,21,31,42,45,50,51,52,61,68,72,74,82
- Errington Malcolm: Geschichte Makedoniens. C.H. Beck Verlag München
1986 Seite 47,94,102,104, 107,109,111,112,117,214 - FISCHER WELTGESCHICHTE.
Band 6 Der Hellenismus und der Aufstieg Roms. Die Mittelmeerwelt im Altertum
II. Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main 1965 Seite 32,35,39,42,44
- Fox Robin Lane: Die Suche nach Alexander. Georg Westermann Verlag
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DES HELLENISMUS. Otto Harrossowitz Verlag Wiesbanden 1993 Seite 48,51,56,201,382,609
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Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 239 -