Krateros I.                                      Makedonischer Feldherr
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um 365 v.u.Z. Mai 321 v.u.Z.
 

Sohn des Alexandros
 

Illustriertes Lexikon des Altertums: Seite 227
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Krateros
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Feldherr Alexanders des Großen

In den Schlachten am Granikos und bei Issos war er Taxiarch, das heißt Brigadekommandant, und bei Gaugamela befehligte er den linken Flügel der Phalanx. Als 330 v. Chr. Parmenion ermordet wurde, wurde Krateros Alexanders wichtigster Offizier, der sich bei Sogdiana und Baktrien auszeichnete. Er kämpfte auch am Hydaspes und führte den Lastzug zurück nach Babylonien. 324 heiratete Krateros in Susa eine persische Prinzessin und kehrte mit den Veteranen zurück, um Antipatros als Statthalter Makedoniens und Griechenlands abzulösen. Nach Alexanders Tod verbündete sich Krateros mit Antipatros, dessen Tochter er heiratete, gegen Perdikkas. 321 v. Chr. fiel Krateros in der ersten Schlacht gegen Eumenes von Kardia.

Literatur:
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Berve, Alexander 2, 220 f.



Lexikon Alte Kulturen: Band II Seite 499
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Krateros, bedeutender Feldherr Alexanders des Großen
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     321 v. Chr. gefallen
        in Kappadokien

Bewährte sich besonders in Baktrien (328) und am Hydaspes (326); leitete den einen Teil des Heeres auf dem Rückzug über Arachosien; wurde 324 mit 10.000 Veteranen zur Ablösung Antipaters nach Makedonien geschickt. Er trug im Lamischen Krieg zum Sieg über die aufständischen Griechen bei Krannon bei; Gegenspieler des Perdikkas; er fiel im Kampf gegen Eumenes von Kardia.



Thiele, Andreas: Tafel 239
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

PHILA
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    287 v.u.Z. Selbstmord

  1. oo  AMASTRIS, persischer Fürst
                  

  2. oo KRATEROS
                 

Krateros war makedonischer Kanzler und Feldherrund sollte gemeinsam mit Polyperchon Antipatros ablösen. Er half ihm gegen die Griechen und fiel gegen Eumenes von Kardia.

  3. oo DEMETRIUS I., König von Makedonien
                  283 v.u.Z.



Krateros eroberte 328 v.u.Z. Baktrien und zeichnete sich im Indienfeldzug sowie auf dem Rückmarsch besonders aus. 324 v.u.Z. führte er die Veteranen des Heeres nach Makedonien zurück. Nach Alexanders Tode wurde Krateros "Hüter der königlichen Belange" und Führer des Reichsheeres in Asien. 322 v.u.Z. besiegte er mit Antipatros die Griechen bei Krannon in Thessalien. Er fiel 321 v.u.Z. im Kampf gegen Eumenes von Kardia.

Bengtson Hermann: Seite 17-18,25,32,33
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"Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des Großen."

Nach dem Tode Alexanders des Großen wurde Krateros neben Leonnatos, Antipater und Perdikkas zum Vormund des zukünftigen Königs Alexander IV. bestimmt. Welchen Sinn sollte die Einsetzung des Antipater und des Krateros zu Vormündern haben? Antipater lebte in Makedonien, und Krateros befand sich auf dem Wege dorthin, um die Veteranen nach Hause zu führen. Und es war nicht einmal sicher, ob sie sich mit der Nachfolgeregelung einverstanden erklären würden. Nach einem Aufstand des makedonischen Fußvolkes wurde auch Philipp III. zum König ausgerufen und unter Regentschhaft gestellt. Krateros, der in den letzten Jahren Alexanders als ein besonders fähiger General hervorgetreten war, wurde zum "Vorsteher der königlichen Belange" ernannt, das heißt, er sollte die Obliegenheiten wahrnehmen, denen Philipp III. Arrhidaios auf Grund seiner geistigen Behinderung nicht gewachsen war. Über die Stellung des Krateros ist in der Forschung mit großer Ausdauer gestritten worden. Man übertrug ihm in Abwesenheit ein hohes Amt, das es vorher in Makedonien nicht gegeben hatte. "Reichsverweser" oder etwas Ähnliches ist er aber nicht geworden. Und wenn Justin sagt, dem Krateros sei die Sorge für das königliche Vermögen übertragen worden, so ist dies natürlich nicht die einzige Funktion des hohen Offiziers gewesen. Krateros war es beschieden, von den ihm übertragenen Vollmachten gegenüber den Königen niemals Gebrauch machen zu können.
Mit der Hilfe, die Krateros und Leonnatos aus Kleinasien heranführten, gelang Antipater letztlich in der Schlacht bei Krannon der Sieg über die Griechen. Der Ausgang des Lamischen Krieges festigte die Stellung Antipaters, der sich inzwischen mit Krateros verbunden hatte. Diesem wurde Phila, eine Tochter Antipaters, zur Frau gegeben.
In Kleinasien hatte Eumenes von Kardia, der Freund und Waffenbruder des Perdikkas, wenige Wochen zuvor einen Sieg über Krateros und Neoptolemos davongetragen. Krateros, der Abgott des makedonischen Heeres, hatte in der Schlacht den Tod gefunden und Neoptolemos war von Eumenes mit eigener Hand erschlagen worden. Dies alles geschah im Mai des Jahres 321 v.u.Z.
Mit Krateros war in Kleinasien ein prominenter Mitkämpfer Alexanders gefallen. Er war nicht dazu gekommen, die ihm von der Heeresversammlung in Babylon übertragene Würde eines prostates der Könige zu übernehmen. Durch seinen Weggang nach Makedonien hatte er Asien dem Perdikkas überlassen. Dies war eine Entwicklung, die man nicht hatte voraussehen können.

Bengtson Hermann: Seite 15,44
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"Herrschergestalten des Hellenismus."

Nach dem Tode Alexanders am 10. Juni 323 v.u.Z. wurde dessen Vertrauter Krateros zum "Vorsteher des makedonischen Königtums" ernannt. Krateros, der Abgott des makedonischen Heeres fiel im Jahre 321 v.u.Z. im Kampf gegen Eumenes von Kardia.

Fox Robin Lane: Seite 201,280,281,313
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"Die Suche nach Alexander."

Philotas soll danach bereits in Ägypten einmal unter Verdacht gestanden haben. Es wird behauptet, daß ihn Krateros über seine Mätresse beobachten ließ. Dabei kam jedoch nicht viel heraus.
Die Veteranen, die zu alt waren oder von denen man glaubte, sie seien nicht mehr zum Kriegsdienst in der Lage sollten von Polyperchon und Krateros nach Hause geführt werden. Zu den 10.000 Männern gehörten die ehemaligen Schildträger, die Elite der Veteranen, die seit Philipps Tagen gedient hatten. Krateros hatte den Befehl, sich um Makedonien und um die "Freiheit der Griechen" zu kümmern: die vorgebliche Aufgabe des von Philipp geschlossenen Bündnisses. Bisher hatten diese Aufgaben in der Hand des Antipatros gelegen. Dieser sollte jetzt "junge Makedonen als Verstärkung heranführen". Krateros fiel die Aufgabe zu, die Rückkehr der griechischen Vertriebenen voranzutreiben. Mit Krateros' Gesundheit stand es nicht zum Besten. Auch Krateros war bekannt dafür, daß er die makedonischen Vorstellungen hartnäckig unterstützte. Man sagte, Krateros sei ein Freund des Königs; Hephaistion dagegen war der Freund Alexanders.
Die Nichte des Königs Dareios wurde mit Krateros, einem Makedonen mit Leib und Seele, verheiratet. Er und seine Braut Amastris wurden bald geschieden, aber sie sollte noch die Frau eines Fürsten am Schwarzen Meer werden. Dort förderte sie die Zusammenführung verschiedener Ortschaften zu einer griechischen Stadt, die ihren Namen tragen und in den Traditionen des ionischen Griechenlands verwaltet haben sollte.
 
 
 
 

    324 v.u.Z.
  1. oo 1. Amastris, Tochter des Oxathres; Nichte von Dareios III.
                     

    322 v.u.Z.
  2. oo Phila, Tochter des Antipatros
            um 352 v.u.Z. 287 v.u.Z.
 
 
 
 

Kinder:
2. Ehe

  Krateros
  um 321 v.u.Z. um 263 v.u.Z.
 
 
 
 

Literatur:
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Bamm Peter: Alexander der Große. Ein königliches Leben. Droemersche Verlagsanstalt AG Zürich 1968 Seite 20,36,38/39,197,198,247,271,276,285 - Bengtson Hermann: Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des Großen. C.  H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München 1987 Seite 17-18,21, 25,30,32,33,,36,76,79,203 - Bengtson Hermann: Herrschergestalten des Hellenismus. Verlag C.H. Beck München 1975 Seite 15,44 - Bengtson Hermann: Philipp und Alexander der Große. Die Begründer der hellenistischen Welt. Eugen Diederichs  Verlag München 1997 Seite 9,174,178,182, 190,193,199, 204,252 - Droysen Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Großen. Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Kettwig 1990 - Droysen Johann Gustav: Geschichte des Hellenismus. Primus Verlag 1998 Band I Seite 111-419/Band II Seite 6,8,18,21,31,42,45,50,51,52,61,68,72,74,82 - Errington Malcolm: Geschichte Makedoniens. C.H. Beck Verlag München 1986 Seite 47,94,102,104, 107,109,111,112,117,214 - FISCHER WELTGESCHICHTE. Band 6 Der Hellenismus und der Aufstieg Roms. Die Mittelmeerwelt im Altertum II. Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main 1965 Seite 32,35,39,42,44 - Fox Robin Lane: Die Suche nach Alexander. Georg Westermann Verlag GmbH Braunschweig 1990 Seite 201,280,281,313 - Geyer, Fritz: Alexander der Große und die Diadochen. Verlag von Quelle & Meyer in Leipzig 1925 Seite 59,72, 74-76,78,83,87,109,112,116-124 - Grant, Michael: Von Alexander bis Kleopatra. Die hellenistische Welt. Gondrom Verlag GmbH & Co KG, Bindlach 1984 Seite 16,17,227,237 - KLEINES LEXIKON DES HELLENISMUS. Otto Harrossowitz Verlag Wiesbanden 1993 Seite 48,51,56,201,382,609 - Lauffer Siegfried: Alexander der Große. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG München 1993 Seite 103,115,117,120,125,128,130, 135,143,144,148,150,154,160,162,165,169,176,187,191,210 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 239 -