Ältester Sohn des Königs Demetrios
I. Soter von Syrien aus dem Hause der SELEUKIDEN
und der Laodike
V., Tochter von König Seleukos
IV.
Illustriertes Lexikon des Altertums: Seite 122
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Demetrios II. Nikator von Syrien
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Um 161 v. Chr. als Sohn des Demetrios
I. Soter geboren. Wie sein Vater so war auch Demetrios
II. Nikator in seiner Jugend Geisel in Rom. 147 begann
er den Kampf gegen Alexander Balas,
der 145 starb. Er wurde in Antiochia mit Unterstützung des Ptolemaios
VI. gekrönt, dessen Tochter Demetrios
II. heiratete. Demetrios
II. Nikator konnte die steigende Macht der Juden nicht eindämmern,
und sein General Tryphon setzte den Sohn des Balas
als Gegen-König ein. 139 geriet Demetrios
II. im Kampf gegen die Parther in 10-jährige Gefangenschaft.
Nach seiner Freilassung wollte er sein Königreich wiederherstellen,
wurde aber 125 v. Chr. hingerichtet.
Sohn Demetrios I. Soter
Besiegte 146 Alexander Balas
und wurde von Ptolemaios VI. 145 zum
König erhoben. Innere Schwierigkeiten (der Sohn Alexanders
wurde
145 als Gegen-König aufgestellt) zwangen ihn zu gemäßigter
Politik (142 Anerkennung des jüdischen Staates). 140-126 in parthischer
Gefangenschaft, wurde Demetrios II. Nikator
von Phraates II. gegen Antiochos
VII. gesandt. Nach dessen Tod (129) unterlag Demetrios II.
126 dem von Ptolemaios VIII. aufgestellten Gegen-König
Alexander
Zabinas und wurde bald darauf ermordet.
DEMETRIUS II. "NIKATOR"
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† 125 v.u.Z. ermordet
Demetrios II. kämpfte ab 147 v.u.Z. gegen Alexander I. Balas, gewann 145 v.u.Z. gegen ihn die Schlacht am Oinoparas und wurde König von Babylon. Danach kam es zu jahrelangen Thronkriegen gegen seinen Neffen Antiochos VI. und den Usurpator Diodotos Tryphon. Er wurde von seinem Schwiegervater Ptolemaios VI. aus dem südlichen Palästina und Jerusalem verdrängt und dieser ließ sich zum "König von Asien" krönen. Demetrios II. begann den Krieg gegen das stark aufstrebende Parthien und war dort 140 v.u.Z.-129 v.u.Z. inhaftiert; zwei Fluchtversuche scheiterten. Er übte 145 v.u.Z. ein wüstes Terrorregime gegen alle Gegner aus, was sein Bruder Antiochos VII. ausnutzte. Er wurde 129 v.u.Z. gegen den Bruder freigelassen, besiegte ihn und wurde wieder König. Babylon und Mesopotamien mußte endgültig an die Parther aufgegeben werden, die SELEUKIDEN herrschten nur noch in Kilikien, Syrien und Palästina. Demetrios II. wurde durch seine Schwiegermutter zum Krieg gegen Ägypten aufgestachelt, unterlag dem von Ägypten geförderten Alexander II. in der Schlacht und wurde von seiner ersten Frau Kleopatra Thea, die er verstoßen hatte, aus Rache ermordet.
1. oo 145 v.u.Z.
KLEOPATRA
THEA VON ÄGYPTEN
† 121 v.u.Z. ermordet
Tochter des Königs Ptolemäus
VI. und Witwe des Königs Alexander
I. "Balas"
Sie hielt 140 jahrelang Seleukia, 125-121 Königin
von Syrien, von der Cousine ermordet
2. oo um 139 v.u.Z.
RHODOGUNE VON PARTHIEN
†
Tochter des Königs Mithridates I. von Parthien
Hölbl Günther: Seite 170-171,178,322
A 102
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"Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie
und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen
Eroberung."
Im Jahre 147 v.u.Z. nahm der damals etwa 15-jährige
Demetrios
II., der älteste Sohn von Demetrios
I., den Kampf um sein Erbe gegen Alexander
Balas auf. Dies veranlaßte Ptolemaios
VI. Philometor, mit einem starken Heer und einer Flotte nach
Phönikien zu kommen, zunächst als Bundesgenosse seines Schwiegersohnes,
aber offensichtlich von Anfang mit dem Ziel, Koilesyrien wiederzugewinnen.
In Ptolemais wurde 146 v.u.Z. auf Ptolemaios VI.
Philometor ein Attentat verübt, was zum Bruch mit Alexander
Balas führte. Vermutlich hoffte der PTOLEMÄER,
auf den kaum dem Kindesalter entwachsenen Demetrios
mehr Einfluß ausüben zu können, vor allem über seine
älteste Tochter, die er nun vom Hofe des Alexander
Balas zurückrief. Er schloß sich offiziell Demetrios
II. an und gab ihm eben diese Kleopatra
zur Frau; im Sinne eines dynastischen Handelsobjektes wurde sie unter dem
Namen
Kleopatra
Thea zum zweiten Mal syrische Königin.
Zwei seleukidische
Minister, die beide SELEUKIDEN-Könige
ablehnten, riefen Ptolemaios VI. Philometor nach
Antiocheia und boten ihm die Krone Asiens an. Mit Rücksicht auf die
Römer lehnte er ab und überredete die Antiochener in einer zweiten
Volksversammlung, Demetrios II. aufzunehmen.
Mit diesem Schwiegersohn schloß er einen Vertrag, in dem er sich
nur das einst ptolemäische Koilesyrien
zusprechen ließ, Demetrios aber
als Herrscher des übrigen Syrien anerkannte. Alexander
Balas rückte mit einem Heer gegen Antiocheia vor. Nicht
weit von der Stadt am Fluß Oinoparas wurde er von den Truppen des
Ptolemaios
und des Demetrios II. geschlagen, doch
erlitt der PTOLEMÄER tödliche
Verwundungen. Alexander Balas flüchtete
zu einem Araberscheich und wurde von diesem ermordet. Demetrios
II. war jedoch so mit einem Schlag seinen königlichen Konkurrenten
Alexander
Balas sowie seines jüngst gewonnenen Protektors entledigt.
Die ptolemäische Armee kehrte
nach Ägypten zurück und Koilesyrien blieb seleukidisch.
Dagegen ergab sich nun für den SELEUKIDEN-König
Demetrios II. eine Gelegenheit, in Ägypten einzugreifen.
Er hatte während der letzten Kämpfe Ptolemaios'
VI. Kleopatra Thea geheiratet und war dadurch der Schwiegersohn
von Kleopatra II. Demetrios II. war zwar
139 v.u.Z. vom Parther-König Mithridates
gefangen worden, gewann aber sein Königtum wieder, als sein Bruder
und Rivale Antiochos VII. Sidites 129
v.u.Z. im Kampf gegen die Parther fiel. Kleopatra
II. war damals in Alexandria völlig isoliert. Sie bot
daher (129 v.u.Z.) ihrem seleukidischen
Schwiegersohn als Lohn für eine militärische Intervention die
Herrschaft
über Ägypten an. Damit wurde DemetriosII.
ein alter seleukidischer Traum vorgespielt.
Jedoch kam er mit seinem Expeditionsheer nur bis zur ägyptischen Grenzfestung
Pelusion, wo ihm Ptolemaios VIII. Euergetes
entgegentrat. Infolge einer Meuterei seiner Truppen mußte er seine
Pläne aufgeben (Frühling 128 v.u.Z.). Der brutale und schlaue
Politiker Ptolemaios VIII. Euergetes
versuchte nun, die Mißstimmung gegen den unbeliebten
Demetrios
II. zu nützen. Schon als dieser gegen Ägypten gezogen
war, hatte er offenbar einen Aufstand der Stadt Antiocheia gegen den SELEUKIDEN-König
mit betrieben: Diesem Aufstand schlossen sich bald andere syrische Städte
an. Bereits 129/28 v.u.Z. stellte Ptolemaios VIII.
Euergetes II. einen Mann niederer Herkunft namens Alexander
Zabinas als Gegen-König gegen Demetrios
II. auf und legitimierte ihn dadurch, dass er ihn als Adoptivsohn
von Antiochos VII. Sidites ausgab.
Dieser Alexander Zabinas wurde von
Ptolemaios
VIII. Euergetes II. mit beträchtlichen Truppen nach Syrien
geschickt, wo er 126 v.u.Z. Demetrios II. bei Damaskus besiegte.
Bald darauf wurde Demetrios II. ermordet;
eines der verschiedenen Gerüchte gab Kleopatra
Thea die Schuld.
145 v.u.Z.
1. oo 2. Kleopatra Thea
um 165 v.u.Z. † 121 v.u.Z.
140 v.u.Z.
2. oo Rhodogune von Parthien, Tochter des Königs
Mithridates I.
†
Kinder:
1. Ehe
Selekos V.
142 v.u.Z. † 124 v.u.Z.
Antiochos VIII. Grypos
141 v.u.Z. † 95 v.u.Z.
Laodike
†
Sie wurde 129 v.u.Z. in Parthien inhaftiert.
oo Phraates II. König von Parthien
† 127 v.u.Z. gefallen
Literatur:
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Brambach Joachim: Kleopatra. Herrscherin und Geliebte.
Eugen Diederichs Verlag München 1995 Seite 37 - FISCHER WELTGESCHICHTE.
Band 6 Der Hellenismus und der Aufstieg Roms. Die Mittelmeerwelt im Altertum
II. Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main 1965 Seite 149,153,160,170,
278,333,336 - Grant, Michael: Von Alexander bis Kleopatra. Die hellenistische
Welt. Gondrom Verlag GmbH & Co KG, Bindlach 1984 Seite 92,229 - Hölbl
Günther: Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie
und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen
Eroberung. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1994 Seite 170-171,178,322
A 102 - KLEINES LEXIKON DES HELLENISMUS. Harrassowitz Verlag Wiesbaden
1993 Seite 95,369,387,474,496, 498,538,624,717 - Thiele, Andreas:
Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte
Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 252 -