Prokopia                                         Kaiserin von Byzanz
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     nach 800
 

Tochter des Kaisers Nikephoros I. von Byzanz und der Prokopia
 

Thiele, Andreas: Tafel 195
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

PROKOPIA
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  oo MICHAEL I. "RHANGABE"
             840



Norwich John Julius: Band II Seite 21,25,27
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"Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches."

Gäbe es den Friedensvertrag mit KARL DEN GROSSEN nicht, bei dem ihm zu seinem Glück die Federführung zufiel, müßte man die Herrschaft dieses glücklosen Monarchen als die reine Katastrophe bezeichnen. In auffallendem Gegensatz zu seinem Vorgänger waren er und seine Frau Prokopia, deren Krönung nur zehn Tage nach seiner eigenen stattgefunden hatte, entsetzlich verschwenderisch. Sie verschenkten Unsummen an Kirchen und Klöster und - so machte es zuweilen den Anschein - an alle, die darum baten.
Und diesmal mußte er gewinnen. Den Winter verbrachte er damit, Truppen aus allen Winkeln des Reiches zusammenzuziehen. Im Mai 813 brach er von der Hauptstadt auf. Prokopia begleitete ihn bis nach Heraklea am Marmarameer, wo sie ihm vom Aquädukt aus zum Abschied zuwinkte.
Doch zu diesem Zeitpunkt war Michael Rangabe bereits nicht mehr Kaiser. Noch einmal einer Schlacht unverletzt entronnen, war er so schnell wie möglich in die Hauptstadt zurückgeeilt und hatte den Patriarchen sogleich in Kenntnis gesetzt, dass er abdanken werde. Er erklärte, er könne sich dem Willen des Allmächtigen nicht länger widersetzen, der seine Abneigung gegen Nikephoros' Familie nun endgültig bewiesen habe. Ob der Patriarch mit dieser Begründung einverstanden war oder nicht, billigte er doch ganz bestimmt Michaels Entschluß - lag darin doch, so befürchtete er, die einzige Hoffnung auf das Überleben der kaiserlichen Familie. Kaiserin Prokopia war anderer Ansicht. Sie verspürte nicht den geringsten Wunsch, den Thron aufzugeben. Sie gefiel sich in ihrer Rolle und sah sich ganz als neue Theodora, die ihren Mann zum Durchhalten ermutigte. Ihre Argumente stießen jedoch auf taube Ohren. Sie, der Ex-Kaiser und ihre fünf Kinder suchten, unter Mönchskutten verborgen, Zuflucht in der Kirche der pharischen Jungfrau, wo sie warteten, bis man ihnen sichers Geleit garantierte. Ihr Leben wurde geschont, die drei Söhne jedoch wurden entmannt, um eine künftige Machtergreifung von vornherein auszuschließen. Prokopia und die Töchter steckte man ins Kloster. Michael nahm als Mönch den Namen Athanasios an und verbrachte die restlichen dreiunddreißig Jahren seines Lebens in einem Kloster auf einer der Prinzeninseln im Marmarameer, wo er am Todestag seines Vorgängers Staurakios, am 11. Januar 845, starb.
 
 
 
 

  oo Michael I. Rhangabe Kaiser von Byzanz
       782 11.1. 844
 
 
 

Kinder:

  Ignatius Patriarch
  um 800 878

  Theophylaktos
      
 
 
 
 

Literatur:
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Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München 1993 Band II Seite 21,25,27 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 195 -