Christoph der Kämpfer                            Herzog von Bayern-München
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6.1.1449-8.8.1493
München  Rhodos auf Rhodos

Begraben: St.-Antons-Kapelle in Rhodos
 

6. Sohn des Herzogs Albrecht III. der Fromme von Bayern-München aus seiner 2. Ehe mit der Anna von Braunschweig-Grubenhagen, Tochter von Herzog Erich I.
 

Bosl's Bayerische Biographie: Seite 115
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Christoph, "der Kämpfer", bayerischer Herzog
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* 5.6.1450, + 15.8.1493
München     auf Rhodos

Vater:
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Herzog Albrecht III. (1401-1460)

Mutter:
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Anna von Braunschweig (+ 1474)

Da er sich mit den opponierenden Rittern vom Bayerischen Wald verbündete und Herrschaftsansprüche stellen konnte, ließ ihn sein Bruder Albrecht IV. verhaften und einkerkern.
Nach 19 Monaten Haft 1472 frei.
Verzicht auf die Herrschaft, bekannt wegen seiner Kräfte, starb auf der Rückkehr von einer Pilgerreise ins Heilige Land auf Rhodos.
Sein Schwert diente als Zeremonienschwert beim Ritterfest des Georgiritterordens.

Literatur:
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ADB 4; Alckens, Herzog Christoph, 1975.
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Rall, Hans und Marga: Seite 107
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"Die Wittelsbacher. Von Otto I. bis Elisabeth I."

8. CHRISTOPH
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   * 6.1.1449, + 8.8.1493
    München     Rhodos auf Rhodos

Grabstätte: St.-Antons-Kapelle in Rhodos

Der sagenberühmte Herzog Christoph gewann in der Welt der bayerischen Ritter und bei der Bevölkerung überhaupt durch seine Schlagfertigkeit in Wort und Tat, seine Auffassung der Ritterehre, seine Sittenreinheit und seinen Mut, sichtbar in seinen Siegen bei Turnieren auch 1475 auf der Landshuter Hochzeit gegen einen polnischen Ritter, viele Herzen. Heute noch erinnert an ihn in der Münchner Residenz ein schwerer Stein, den er werfen konnte. Seine Leistung als Hochspringer gewann ihm Bewunderer. Sein Lebensweg zwischen Müchen, Rom und Rhodos erklärt sich daraus, daß er an dem Miteigentum an den Regierungsrechten festhielt, das ihm und seinen Brüdern in die Wiege gelegt war, bevor sein Vater bestimmte, daß jeweils nur die beiden ältesten Brüder regieren sollten. Nach dem Tode des ältesten Bruders Johann 1463 hatte auch der noch nicht volljährige dritte Bruder Albrecht gefordert mitzuregieren, es aber erst bei seiner Volljährigkeit 1465 erreicht. Albrecht, Christoph und Wolfgang studierten in Italien, Christoph war nach seiner Volljährigkeit noch einmal in Rom. Doch verstrickte er sich schon 1466 in die Umtriebe der Ritter der "Gesellschaft von Eingehürn" (der Böckler), die sich zum Teil Reichsunmittelbarkeit erkämpfen wollten. Albrecht, seit 1465 Mitregent, 1467 durch den Verzicht des sich auf musische Lebensfreuden beschränkenden Sigmund Alleinregent, wollte den 1468 volljährig gewordenen Christoph nicht nachrücken lassen, sondern mit Nutzungsrechten an Schloß Pähl, an Weilheim und an Stadt und Schloß Landsberg am Lech ohne Regierungsrechte abfinden. Denn er glaubte an die Notwendigkeit der Alleinregierung. Die Landstände unterstützten ihn dabei. Albrecht steuerte auf eine Erbfolge nach dem nicht mehr allgemein durchgeführten Prinzip der Primogenitur zu. Da er 1471 glaubte, Christoph habe wirklich geäußert, er werde ihn überfallen, ließ er seinen Bruder im Bade durch den Grafen von Abensberg in einem Turm der Neuen Feste (Residenz) gefangensetzen. Christoph rief nun den Kaiser, den Papst und verschiedene Fürsten, darunter den Pfälzer Kurfürsten Friedrich den Siegreichen und Pfalzgraf Otto von Neumarkt, um Hilfe zu seiner Befreiung an. Wieder in Freiheit gesetzt, tötete er im Krieg 1485 den Abensberger, dessen Grafschaft nun an Albrecht fiel, und verzichtete auf den Rat der Landstände hin auf Mitregierung, hielt sich daran aber nicht genau und trat 1488 dem Ritterbund der Löwler bei, der gegen Anwendung unrechter Gewalt kämpfen wollte. Aufgrund eines kaiserlichen Mandats mußten die Landstände 1492 Christoph und Wolfgang huldigen. Auf dem Landtag 1493 wurde zwischen allen Brüdern Friede geschlossen. Christoph setzte darauf Albrecht und dessen eheliche Erben als Haupterben ein, als er bereits in Venedig eine Pilgerfahrt ins Heilige Land antrat. Er starb auf der Rückreise im Johanniterspital auf der Insel Rhodos.
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Christoph der Kämpfer studierte gemeinsam mit seinen Brüdern Albrecht und Wolfgang in Italien. Sein Bruder Albrecht wollte den 1468 volljährig gewordenen Christoph nicht nachrücken lassen, sondern mit Nutzungsrechten an Schloß Pähl, an Weilheim und an Stadt und Schloß Lansdsberg am Lech ohne Regierungsrechte abfinden, wobei er die Unterstützung der Landstände fand. Da Albrecht 1471 glaubte, Christoph habe wirklich geäußert, er werde ihn überfallen, ließ er seinen Bruder im Bade durch den Grafen von Abensberg in einem Turm der Neuen Feste gefangensetzen. Er rebellierte nach 1475 noch mehrmals und war dabei das Haupt etlicher Adelsbünde, wie "Löwen"-Adelsbund und "Böckler"-Adelsbund. Er begab sich zuletzt in Militärdienste des Königs Matthias Corvinus von Ungarn und von Kaiser MAXIMILIAN I. und zog 1488/89 mit gegen Brügge zur Befreiung MAXIMILIANS. Er half ihm 1490 gegen Ungarn zur Rückgewinnung von Österreich, war ein berühmter Haudegen und von der bayerischen Volkssage verklärt. Aufgrund eines kaiserlichen Mandats mußten 1492 die Landstände Christoph und Wolfgang huldigen. Auf dem Landtag 1493 wurde zwischen allen Brüdern Friede geschlossen, Christoph setzte darauf Albrecht und dessen eheliche Erben als Haupterben ein, als er bereits in Venedig eine Pilgerfahrt ins Heilige Land antrat. Er war der letzte große wittelsbachische Rittertyp und starb auf der Rückreise im Johanniterspital auf der Insel Rhodos.
 
 
 
 

Literatur:
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Rall, Hans und Marga: Die Wittelsbacher. Von Otto I. bis Elisabeth I., Verlag Styria Graz/Wien/Köln 1986 Seite 107-108 -