Ruprecht von der Pfalz                          Erzbischof von Köln (1463-1480)
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27.2.1427-26.7.1480
Heidelberg Blankenstein

Begraben: Bonn, Münster
 

Jüngster Sohn des Kurfürsten Ludwig III. der Bärtige von der Pfalz aus seiner 2.Ehe mit der Mechthild von Savoyen, Tochter von Fürst Amadeus I.
 

Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 1111
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Ruprecht von der Pfalz, Erzbischof von Köln
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* 27. Februar 1427, + 26. Juli 1480

Begraben: Bonn, Münster

3. Sohn des Pfalzgrafen Ludwig III., wurde am 31. März 1463 vom Kölner Domkapitel zum Erzbischof gewählt in der Hoffnung, dass er als Angehöriger der Dynastie der WITTELSBACHER dem durch die Regierung Dietrichs II. von Moers darniederliegende Kurfürstentum Köln politisch und finanziell wieder aufhelfe und als wenig profilierte Persönlichkeit sich den Mitbestimmungsansprüchen des Domkapitels nicht widersetze. Die zunächst erfolgreiche Zusammenarbeit endete, als Ruprecht, militärisch unterstützt von seinem Bruder, Pfalzgraf Friedrich dem Siegreichen, bei der gewaltsamen Rückgewinnung des verpfändeten Stiftsbesitzes die Interessen des Domkapitels verletzte. Domkapitel und Teile der kölnischen Landstände kündigten Ruprecht von der Pfalz den Gehorsam auf und wählten den Domkanoniker Hermann von Hessen zum Stiftsadministrator (1473). In der anschließenden 'Kölner Stiftsfehde' rief Ruprecht Herzog Karl den Kühnen von Burgund zu Hilfe. Der burgundische Einfall in das Kölner Erzstift provozierte einen Reichskrieg und scheiterte an der erfloglsoen Belagerung von Neuss (1474/75). Die Stiftsfehde endete 1478 mit der Gefangennahme Ruprechts von der Pfalz durch die Hessen. Während der langwierigen Verhandlungen über seine Resignation ist Ruprecht als Gefangener gestorben.

Literatur:
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ADB XXIX, 729f. - W. Janssen, Der Verzicht des Erzbischofs Ruprecht von der Pfalz auf das Erzbistum Köln u die Jahreswende 1478/79 (Köln, Stadt und Bistum... [Festschrift Odilo Engels, hg. H. Vollrath-St. Weinfurter, 1993]) , 699f.
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