Älteste Tochter des Königs
Konrad von Burgund aus dem Hause der RUDOLFINGER
aus seiner 2. Ehe mit der Mathilde von Frankreich,
Tochter von König Ludwig IV.
Nichte der Kaiserin
Adelheid und König Lothars von
Frankreich und Großnichte Kaiser
OTTOS I. DES GROSSEN
Diener, Ernst: Seite 80
***********
"Könige von Burgund aus dem Hause der Welfen"
in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte
I. Band: Hoher Adel Zürich 1900-1908
18. GERBERGA
----------------------
Tochter Konrads und
der Mathilde (Tab. ex cod. Steynvelt.
SS III 215: Gepa; Chron. Epternac.
breve SS 15, 1307: Cilpa; Monum. Epternac.
SS 23, 25; Chron. Albrici monachi Trium Fontium SS 23, 773, 782: (Gepa)
vermählt in 1. Ehe mit Graf Hermann von Werle, + 995 VII 13.
(Krüger in Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 46 p. 519FF.
und Stammtafel III; Baumann, Forschungen zur schwäbischen Geschichte
p. 289ff.), in 2. Ehe mit Herzog Hermann II. von Schwaben (Hermannus
de
egregia Francorum natus prosapia, regis Cunradi
filiam de Burgundia nomine Gebirgam,
regis
Lotharii sororis filiam, de regno et de stirpe Magni
Karoli, legittimo siscepit coniugio: Walteri hist. monast.
Marchtelanensis SS 24, 664; vgl. auch Miracula s. Verenae SS IV 460; Herm.
Contract. SS V 118).
Aus ihrer 1. Ehe stammen Gisela,
in 3. Ehe Gemahlin
Kaiser KONRADS II.
und Mutter HEINRICHS III., sowie Mathilde,
die mütterliche Großmutter der gleichnamigen berühmten
Markgräfin Mathilde von Tuscien.
VIII. 61. GERBERGE
-----------------------------
*ca. 965/70, + wohl nach 1016
Gemahl:
----------
a) Hermann Graf von Werl
+ nach 985
b) ca. 988 Hermann II. Herzog von Schwaben (siehe VIII,
13)
+ 1003 4. V.
Anmerkungen: Seite 128
------------------
VIII. 61. Gerberge
vgl. Brandenburg, Probleme um die Kaiserin Gisela Seite
8ff., Bollnow, Grafen von Werl 8f. und 28f., 44f.
Die Geburtszeit läßt sich nur ungefähr
bestimmen; es ist auch nicht ganz sicher, ob Bertha
oder Gerberge die ältere Schwester
war. Die Zeit der Vermählung mit Hermann von Schwaben ergibt
sich ungefähr aus der Geburtszeit der Kinder und Enkel. Ob sie vorher
mit einem Grafen von Werl vermählt war, muß zweifelhaft bleiben;
mir scheint nach wie vor (trotz der Ausführungen Bollnows) diese Annahme
wahrscheinlich, da sich die zweifellos vorhandene Verwandtschaft der Grafen
von Werl mit dem salischen Kaiserhause
nicht anders erklären läßt. Gerberge
kommt zuletzt 1016 vor (Thietmar 9, 26), doch läßt sich aus
der Stelle nicht mit Sicherheit schließen, ob sie damals noch lebte.
Urkundlich erscheint sie zuletzt 1000 18. V., Diplomata
2, 2 n. 363. Ich bringen die Nachkommen aus der nicht völlig gesicherten
ersten Ehe im Teil II [VIII 86].
Ergänzungen (Wolf): zu 61 a: Kinder siehe IX 80
zu 61 b: Kinder siehe IX 16-20
H 22
Me: 7.7. Gerbirh ductrix Germahlin Herzog Hermanns II. von Schwaben
(Es.) Gerberga ist
zum 7. Juli auch im Necrolog des schwäbischen Herzogsklosters
Marchtal (MGH Necrol. 1, S. 201) verzeichnet. Sie war die Tochter Konrads
I. von Burgund (K 38) und Nichte der Kaiserin
Adelheid (K 49). Zu den Einträgen von Verwandten
dieser Kaiserin im Merseburger Necrolog siehe ausführlich oben Seite
163f.
Zu den Problemen um Gerbergas
Ehe mit einem Grafen von Werl vgl. Leidinger, Die Grafen von Werl, S. 83ff.
mit weiteren Hinweisen.
Allg. siehe NDB 8, Seite 641f.
VI. 22 GERBERGA (GUEPA)
---------------------------------------
* c 965/66- 1019 (eventuell 1018) am VII 7
c 980
1. oo Hermann Graf ("von Werl")
+ 985/c 988
c 988
2. oo Hermann II. Herzog von Schwaben
- 1003 V 4
Gerberga, die zuerst
mit Graf Hermann von Werl und dann mit Herzog Hermann II. von
Schwaben vermählt war, ist als Tochter der
Mathilde,
Gemahlin Konrads von Burgund, in der
genealogischen Tafel der OTTONEN aus
dem Codex Steinfeldensis (gedruckt: SS III 215), in der Vita Adalberonis
II. Mettensis ep. c. 17, SS IV 664, sowie in der späten Vita S. Willibrordi
c. 22, SS XXIII 25, bei dem ebenfalls sehr späten Alberich von Trois-Fontains
in dessen Chronica a. 996, SS XXIII 773, und in dem Brief Abt Siegfrieds
von Gorze betreffs der Heirat Kaiser
HEINRICHS III. mit Agnes von Poitou
(Druck
bei Giesebrecht, Kaiserzeit Bd. 2, S. 714-718) bezeugt.
Alle Belege für die Filiation unserer Gerberga
von
König Konrad von Burgund hat
Bollnow, Grafen S. 28, Anm. 1, zusammengestellt.
Der angegebene Geburtstermin ergibt sich aus dem Heiratsdatum
ihrer Eltern als dem frühest möglichen Zeitpunkt und aus dem
ungefähren Datum ihrer eigenen Eheschließung, wie dies Hömberg,
Geschichte S. 13, Anm. 13, ermittelt hat.
Letztmals ist Gerberga
bei Thietmar VIII c. 26, S. 522 lebend bezeugt.
Ihren Sterbetag nennt das Marchtaler Nekrolog; das von
Leidinger, Untersuchungen S. 83, mit ca 1020 nur ungefähr ermittelte
Sterbejahr konnte von Hilsch, Regenbach S. 59, Anm. 18, wie angegeben präzisiert
werden. Wir folgen Leidinger a.a.O. bei der Reihung der beiden Töchter
der Mathilde: er setzt Gerberga
als
die ältere und Bertha als die
jüngere an, da Mathilde den Namen
ihrer Großmutter trage, und sie dann auch selbst der eigenen älteren
Tochter den Namen von deren Großmutter mütterlicherseits gegeben
habe.
Müller, Heribert S. 234 f., bes. Anm. 156, und ebd.
äußert Zweifel an der sonst allgemein anerkannten Identifikation
der mit Namen
Gerberga bekannten Gemahlin
Graf
Hermanns von Werl mit der Tochter
König
Konrads von Burgund des gleichen Namens. Er weist darauf hin,
dass die Identifizierung nur aus dem Rückschluß zweier indirekter
Bezeugungen des erst um die Mitte des 12. Jahrhunderts arbeitenden Annalista
Saxo (a. 1026 und a. 1082, SS VI 676 und 720) basiert und gerade dem Annalista
bei den Werler Nachrichten Fehler unterlaufen sind; so behauptet er, Gerberga
sei in Werl geboren.
Müller S. 238 kann es sich insbesondere nicht vorstellen,
dass eine burgundische Königs-Tochter einen kleinen westfälischen
Grafen geheiratet haben soll. Doch ist Müller zu entgegnen, dass er
die Nachricht der Annales Quedlenburgenses a. 1019, SS III 84, vernachlässigt
hat, in der die WERLER zweifelsfrei als "consobrini imperatoris"
(d. i. HEINRICHS II.) erwiesen sind,
was wohl kaum anders erklärbar ist als über die Herkunft ihrer
Mutter (bezeugt in D O III. 363) Gerberga
aus dem burgundischen Königshaus, dem auch Gisela,
die Mutter HEINRICHS II. (vgl. oben
V, 23), entstammte.
Im gleichen Jahre verwüsteten Bischof Dietrich [175
von
Münster] und Graf Herrmann [176 Hermann II. von Werl.
Seine Mutter Gerberga von Burgund,
in 2. Ehe vermählt mit Herzog Hermann II. von Schwaben, ist
die Mutter der späteren Kaiserin Gisela.],
der Sohn der Gerberga, im Streit um
eine unbedeutende Sache gegenseitig ihre Besitzungen. Schließlich
gaben beide auf den Rat von Freunden und ebsonders auf kaiserliches Gebot
hin Ruhe und warteten auf das Eintreffen des Caesars.
Sein Nachfolger Dietrich, der Sohn meiner Mutterschwester,
mußte von Graf Hermanns Sohn Heinrich [83 von
Werl, vgl. ], wie berichtet, viel Schmach hinnehmen. In diesem Jahre
nun lebte der zeitweise beigelegte Streit wieder auf. Erzbischof
Heribert von Köln mußte lange viele Belästigungen
durch den Grafen hinnehmen. Kein Wunder, hielt er doch dessen Mutter [84
Hermanns Mutter Gerberga, vgl.
VII, 49] eine ganze Weile in Haft.
Annalista Saxo:
************
"Reichschronik"
Das Jahr 1026.
[Der König feierte Weihnachten in Lüttich]
und machte Heinrich, seinen Sohn von
der Gisla, zum Könige. Diese Gisla
und ihre Schwester Machtild und ihre Brüder Rodulf
und Bernhard waren in Westfalen geboren, aus einem Orte, der
Werla heißt. Gisla heirathete
zuerst den Sohn des Markgrafen Liuppald, Ernest, und gebar ihm den Schwabenherzog
Herimann. Als Herzog Ernest todt war, nahm sie Graf Bruno von Bruneswik
zur Gemahlin und sie gebar ihm den Grafen Liudolf. Als auch Bruno gestorben
war, führte sein Anverwandter Konrad
sie gewaltsam heim und zeugte mit ihr den Heinrich,
von dem wir reden. Die Machtild heirathete Graf Esic von Ballenstide
und zeugte mit ihr den Grafen Adalbert den Aelteren, des Grafen Otto Vater.
Ihr Bruder Rodolf zeugte den Grafen Herimann, den Vater der
Frau Oda, welche Graf Udo von Stathen heirathete, der die Nordmark
als der Erste aus diesem Geschlechte erwarb. Graf Bernhard, der
zweite Bruder derselben Königin, hatte Töchter, von denen die
eine, Namens Ida, Heinrich von dem Schlosse, welches Loufe heißt,
heimführte, der Bruder des Trierer Bischofs Bruno und des Grafen Popo.
Als diesen die Mäuse so angefressen hatten, daß er starb, nahm
seine Witwe Ida ein Edler aus Sachsen zur Gemahlin und bekam von
ihr den Grafen Sifrid von Ertiniburch. Eine Tochter derselben Ida
von jenem Grafen Heinrich, Namens Adelheid, nahm Adulf von Huvili und zeugte
den jungem Adulf und dessen Brüder. Nach seinem Tode verband sich
mit ihr der Pfalzgraf Friderich von Sumersenburg und zeugte den Pfalzgrafen
Friderich den Jüngeren. König Konrad
also machte, wie gesagt worden ist, seinen Sohn zum Könige. - - Der
Abt Wal von Corbeja starb am 13. Februar. Er hat vier Jahre regiert und
ihm folgte Druhtmar.
Das Jahr 1082.
In diesem Jahre wurde das Münster des heiligen Johannes
des Täufers in der Vorstadt der Stadt Magedaburg vom Erzbischofe
Hartwig und den Bischöfen Godescalc und Gifrod geweiht. Der sächsische
Markgraf Udo der Aeltere starb am 4. Mai. Seine Gattin hieß Oda
und ihre Herkunft war folgende. Graf Rodolf, gebürtig aus einem
Orte Westfalens, der Werla heißt, der Kaiserin
Gisla Bruder, zeugte einen Sohn Namens Herimann, welcher
eine Frau Namens Richenza heirathete und mit ihr die erwähnte
Oda zeugte. Diese gebar dem genannten Udo Heinrich, Udo, Sigifrid,
Rodulf und eine Tochter, die Adelheid geheißen wurde und welche der
Pfalzgraf Friderich von Putelenthorp heirathete und, als er starb, Graf
Lodowich der Aeltere von Thüringen. Die Mutter der eben genannten
Oda aber hatte nach dem Tode des Grafen Herimann der vormalige Herzog
von Northeim zur Frau genommen und er zeugte mit ihr treffliche Männer,
den Grafen Heinrich den Dicken, den Vater der Kaiserin
Richinza und der Pfalzgräfin Gertrud, ferner den Grafen
Sifrid von Boumeneburg, den Grafen Kono von Bichlinge und drei Töchter,
von denen eine Namens Ethilinde der Herzog Welph von Baiern heimführte
und als er sie verstieß, heirathete sie Graf Herimann von Kalverla
und sie gebar ihm den Grafen Herimann. Die dritte aber führte Graf
Konrad von Arnesberg heim und zeugte mit ihr den Grafen Friderich. Als
nun der ältere Udo gestorben war, folgte ihm sein Sohn Markgraf Heinrich.
Dieser hatte eine Frau Eupraccia, des
Königs von Ruscien Tochter, die in unserer Sprache Adelheid
genannt wurde und welche nachher Kaiser Heinrich
heirathete.
Annalen von Quedlinburg:
*********************
Das Jahr 1019.
Nachdem der Kaiser Weihnachten in der Stadt Pathelburg
gefeiert, brachte er die Fastenzeit in Gosleri zu. Von dort zog er in Begleitung
der Kaiserin und seiner Base, der ehrwürdigen Aebtissin von Quedelingaburg
Adelheid, nach Walbiki, wo er mit den
Bischöfen und dem versammelten Gesinde Gottes von beiden Geschlechtern,
welche eifrig im Lobe Gottes mit einander abwechselten, den Palmentag froh
und festlich feierte. Dann kam er nach Mersburg um die Osterfreude zu feiern,
wo die kundgewordene Nichtswürdigkeit Vieler mit der verdienten Strafe
belegt wurde. In diesem selben
Jahre starb Friderich, der Kaiserin
Kunigunde Bruder. Der obengenannte Bolizlav
unterwarf mit Hülfe der Sachsen Ruzien.
In demselben Jahre begannen die Söhne des Grafen
Hermann, des Kaisers Vettern, mit dem Sohne des Herzogs Bernhard Thiatmar
sich zu empören; sie wurden jedoch ergriffen und zur Haft gebracht.
Inzwischen suchte Thiatmar, welcher entflohen war, wieder seine Heimat
auf; aber wenige Tage später werden alle zusammen mit der Gnade des
Kaisers beschenkt. Diese Wirren also waren für den Augenblick beigelegt.
Frommer Hansjörg: Seite 26
***************
"Die Salier"
Gerberga war eine Urenkelin der Herzogin Reginlindis, eine Enkelin der schwäbischen Herzogs-Tochter Bertha, die den burgundischen König Rudolf geheiratet hatte. Diese familiäre Beziehung zur ältesten schwäbischen Herzogsfamilie war sicher für Hermanns Stellung in Schwaben nicht unwichtig. Von größerer Bedeutung aber war, dass Gerbergas Mutter Mathilde eine Enkelin HEINRICHS I. und seiner Frau Mathilde war, die Tochter ihrer Tochter Gerberga, die mit dem französischen König Ludwig IV., einem KAROLINGER, vermählt gewesen war. Hermann gehörte also über seine Frau Gerberga zur sächsischen Königsfamilie, und seine Ernennung zum Herzog von Schwaben bedeutete auch eine Anerkennung dieses herausragenden Ranges durch den Kaiser.
Weinfurter Stefan (Hg.): Band I Seite 226,232
********************
"Die Salier und das Reich"
Die Vermutung, in dieser Schlacht des Sohnes der Mathilde und der Gatte der Gisela gegen den Gatten der Beatrix seien Auseinandersetzungen um das Erbe dieser drei Schwestern, der Töchter Herzog Hermanns II. und der Gerberga, gewaltsam ausgetragen worden, ist sehr wahrscheinlich und zudem neuerdings mit dem Hinweis gestützt worden, daß der Zeitpunkt der Auseinandersetzungen durch den Tod der Gerberga bestimmt sein dürfte. Ihr Todestag (7.7.) ist aus Nekrologeinträgen bekannt, als Todesjahr wurde "nach 1016" bzw. "um 1020" angenommen. Eine Präzisierung des Todesjahres auf 1018 oder 1019 erscheint daher plausibel [Hilsch, Regenbach (wie Anmerkung 35) Seite 58f.]
Ennen, Edith: Seite 67-68
*************
"Frauen im Mittelalter"
Gisela ist wohl um 990 geboren, war eine Tochter des Herzogs Hermann II. von Schwaben und der Gerberga, Tochter des Königs Konrad von Burgund, des Bruders der Kaiserin Adelheid. Geboren ist Gisela in Schwaben, vorausgesetzt, daß ihre Mutter Gerberga erst in zweiter Ehe den Grafen Hermann von Werl in Westfalen geheiratet hat.
Erkens, Franz-Reiner: Seite 32
******************
"Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers."
Als KONRADINERIN stammte Gisela aus einer der vornehmsten Familien des Reiches, über ihre Mutter Gerberga aber, eine Tochter des burgundischen Königs Konrad (+ 993) und eine Enkelin des westfränkischen Herrschers Ludwig IV. (+ 954), eines KAROLINGERS, war, ging ihre Ahenreihe direkt auf KARL DEN GROSSEN zurück, auf die alles überragende Herrschergestalt also, in deren Tradition sowohl die ostfränkisch-deutschen als auch die westfränkisch-französischen Könige standen. Daß der Kaplan Wipo diese verwandtschaftlichen Beziehungen ausdrücklich hervorhebt, während er die ottonische Abstammung KONRADS unerwähnt läßt, zeigt, wie sehr das Ansehen eines Adelsgeschlechtes wuchs, wenn in den Adern seiner Mitglieder karolingisches Blut floß.
Hlawitschka, Eduard: Seite 47-57,136-140
*****************
"Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte
des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands"
Hermann II. war, wie auf der Tafel weiterhin ersichtlich
ist, mit Gerberga, einer Tochter des
Königs
Konrad von Burgund, verheiratet. Da Gerbergas
Mutter, des
König Konrads Gemahlin
Mathilde, ihrerseits eine Tochter König
Ludwigs IV. von Frankreich und Gerbergas,
einer Tochter König HEINRICHS I.,
war, hatte Hermanns Gemahlin Anteil am OTTONEN-Blut.
Die Geburtszeiten der Geschwister Giselas
fügen sich auch bestens zu den erkennbaren Lebensdaten ihrer Mutter
Gerberga,
die ja vor der ca. 986 mit
Hermann II. von Schwaben geschlossenen
Ehe schon einmal mit dem Grafen Hermann von Werl verheiratet war
und diesem drei Söhne geboren hatte. Und dabei scheint diese erste
Ehe Gerbergas von ca. 978/80-985 gewährt
zu haben (vgl. P. Leidinger, Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von
Werl Seite 49f. und Tafel II am Bandende), was den für unseren Zusammenhang
wichtigen Schluß zuläßt, daß Gerberga
spätestens
um 965 geboren sein wird. Wenn man aber - mit der Speyerer Bleitafel
-
Gisela erst am 11.XI.999 geboren
sein läßt und danach - wegen der Bemerkungen in den Miracula
S. Verenae über die Geburt der Töchter Hermanns II. vor
dem erhofften Knaben - die Geburt Hermanns III. erst frühestens
ins Jahr 1000 (eventuell auch erst noch später) setzen kann, so führt
das schon wieder nahe an die Fruchtbarkeitsgrenze
Gerbergas
heran. Wahrscheinlich hat
Gerberga
ihre drei Töchter 986/87-990, ihren Sohn Hermann III. eventuell
991 oder erst 994 - nach dem 992 geborenen und nach einem Jahr verstorbenen
Berthold - zur Welt gebracht.
Schnith Karl: Seite 95,99
***********
"Frauen des Mittelalters in Lebensbildern"
Giselas Mutter
Gerberga war von noch höherer
Abkunft. Sie war die Tochter König Konrads
von Burgund und Mathildes,
der Tochter des KAROLINGERS Ludwig d'Outremer,
über den ihr Stammbaum bis zu KARL DEM GROSSEN
zurückzuführen war; sie war außerdem eine Nichte der Kaiserin
Adelheid. Die Ehe ihrer Eltern bestand seit mindestens 989/90.
Ebensowenig klar ist die möglicherweise vermittelnde
Rolle der Ehe von Giselas Mutter Gerberga
mit einem Grafen Hermann von Werl in Sachsen. War es ihre erste
Ehe - wie meist angenommen wird [Leidinger; Seite 31-52; Huschner, in Uitz/Pätzold/Beyreuther,
Seite 110, Hlawitschka, Untersuchungen Seite 152/53; anders: Klocke, F.
v., Die Grafen von Werl und die Kaiserin Gisela, in: Westfälische
Zeitschrift 98/99 (1949), Seite 67-167; Wunder Seite 2.] -, so könnten
davon Beziehungen zu sächsischen Fürsten herrühren; sollte
es die zweite gewesen sein, so könnte Gerberga
nach 1003 ihre Tochter nach Sachsen mitgenommen haben - woraus sich die
Angabe von Werl als Geburtsort Giselas
beim Annalista Saxo erklären ließe - und sie dann mit Brun
verheiratet haben.
Hilsch, Peter: Seite 58
************
"Regenbach und die Schenkung der Kaiserin Gisela"
Der Ehemann der Beatrix, Adalbero, der von Kaiser HEINRICH II. gegen den Sohn seines Vorgängers zum Kärntner Herzog erhoben worden war, kämpfte gegen den in Kärnten "enterbten" jüngeren Konrad (Sohn der Mathilde und Konrads von Kärnten) und dem älteren Konrad (den späteren König und 1019 bereits Ehemann unserer Gisela) vermutlich um ihre schwäbisch-fränkischen Güter, wurde jedoch in einer regelrechten Schlacht bei Ulm geschlagen. Für den Zeitpunkt des Kampfes könnte der Tod der Mutter Gerberga entscheidend gewesen sein [Leidinger (wie Anmerkung 13) Seite 87 nimmt ihren Tod vage "um 1020" an. Der Todestag ist aus dem Marchtaler Nekrolog (MGH Necrologiae Band 1, Seite 201) bekannt: der 7. Juli. Im Licht unserer Überlegungen wäre an den 7. Juli 1019, eher noch 1018 zu denken.].
Uitz, Erika/Pätzold, Barbara/Beyreuther,
Gerald: Seite 110
***************************************
"Herrscherinnen und Nonnen. Frauengestalten von der Ottonenzeit
bis zu den Staufern"
Giselas Mutter, Gerberga
von Burgund, die um 965 geboren wurde, vor ihrer Heirat
mit
Hermann II. von Schwaben schon eine Ehe mit dem westfälischen
Grafen Hermann I. von Werl geführt und die Söhne Hermann
II., Rudolf und Bernhard zur Welt gebracht. Gerbergas
Gemahl starb etwa 985/986. Die Verbindung mit dem der konradinischen
Familie angehörenden Hermann von Schwaben währte wahrscheinlich
von 987 oder 988 bis zu dessen Todestag am 4. Mai 1003. Gisela
wurde demnach in Schwaben geboren, verbrachte hier ihre Kindheit
und erhielt eine sorgfältige und gediegene Erziehung.
um 980
1. oo Hermann I. Graf von Werl
- um 985/88
988
2. oo Hermann II. Herzog von Schwaben
945/50-4.5.1003
Kinder:
1. Ehe
Hermann II.
ca 980-14.5. nach 1024
Rudolf-Ludolf
ca 982/86-12.7. um 1044
Bernhard II. Graf von Hoevel
ca 982/86- um 1059
2. Ehe
Mathilde
ca 988-29.7.1031/32
1003
1. oo Konrad I. Herzog von Kärnten
um 975-12.12.1011
1014
2. oo Friedrich II. Herzog von Lothringen
-13.5.1026/27
nach 1026/27
3. oo Esiko Graf von Ballenstedt
- um 1059/60
Gisela
13.11.989-15.2.1043
vor 1002
1. oo Bruno Graf von Braunschweig
ca 975/80- ca 1010 ermordet
um 1010
2. oo Ernst I. Herzog von Schwaben
970-31.5.1015
1016
3. oo KONRAD II.
12.7.990-4.6.1039
Berthold
Anfang 992- Anfang 993
Beatrix
ca 990/1000-12.5. nach 1025
1019
oo Adalbero I. Herzog von Kärnten
um 980-28.11.1039
Hermann III.
ca 994/vor 1.995-1.4.1012
oder 991/92 (Hlawitschka)
Literatur:
-----------
Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 380
H 22 - Annalen von Quedlinburg a. 1019 - Annalista Saxo:
Reichschronik a. 1026,1082 - Bollnow, Hermann: Die Grafen von Werl.
Genealogische Untersuchungen zur Geschichte des 10. bis 12. Jahrhunderts.
Dissertation Stettin 1930 Seite 8,28,44 - Boshof, Egon: Die Salier.
Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 26,28,67 -
Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag
Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 5 Seite 10,128 - Die
Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991,
Band I Seite 226,232,248 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter.
Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 67-68 -
Erkens, Franz-Reiner:
Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich
Puset Regensburg 1998, Seite 32 - Fried, Johannes: Prolepsis oder
Tod? Methodische und andere Bemerkungen zur Konradiner-Genealogie im 10.
und frühen 11. Jahrhundert - Hilsch, Peter: Regenbach und die
Schenkung der Kaiserin Gisela, in: Zeitschrift für württembergische
Landesgeschichte 42 1983 Seite 52-81 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. bis 3. Band, Verlag von Duncker
& Humblot Berlin 1864 - Hlawitschka, Eduard: Die Königsherrschaft
der burgundischen Rudolfinger. Zum Erscheinen eines neuen MGH-Diplomata-Bandes.
In: Historisches Jahrbuch der Görresgesellschaft 100 1980 Seite 444-456
- Hlawitschka, Eduard: Die verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen
dem hochburgundischen und dem niederburgundischen Königshaus. Zugleich
ein Beitrag zur Geschichte Burgunds in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts,
in: Schlögl, Waldemar und Peter Herde: Grundwissenschaften und Geschichte,
Festschrift für Peter Acht; Kallmünz 1976 (Münchener historische
Studien: Abteilung geschichtliche Hilfswissenschaften Band 15) Seite 28-57
- Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen.
Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10.
und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969 Seite 65 - Hlawitschka,
Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des
11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke
Verlag Sigmaringen 1987 Seite 47-57,68,73, 103,119,136-140,152,169 - Hlawitschka,
Eduard: Wer waren Kuno und Richlind von Öhningen? Kritische Überlegungen
zu einem neuen Identifizierungsvorschlag. In: Zeitschrift für Geschichte
des Oberrheins 128 1980 Seite 1-49 - Holtzmann Robert: Geschichte
der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München
1971 Seite 367 -
Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge
von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar
1992, Seite 66, 321 A 35 - Leidinger, Paul: Untersuchungen zur Geschichte
der Grafen von Werl. Ein Beitrag zur Geschichte des Hochmittelalters. Verein
für Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abteilung Paderborn 1965
Seite 83 - Maurer, Helmut: Der Herzog von Schwaben. Grundlagen,
Wirkungen und Wesen seiner Herrschaft in ottonischer, salischer und staufischer
Zeit, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1978 - Schneidmüller
Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart
Berlin Köln 2000 Seite 90 - Schnith Karl: Frauen des
Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite
91,95,99,125,156 - Schölkopf
Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum
Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 -
SCHWABEN UND ITALIEN IM HOCHMITTELALTER. Vorträge
und Forschungen Band LII Jan Thorbecke Verlag Stuttgart 2001 - Thietmar
von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite
408,468 - Uitz, Erika/Pätzold, Barbara/Beyreuther,
Gerald: Herrscherinnen und Nonnen. Frauengestalten von der Ottonenzeit
bis zu den Staufern, Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1990 Seite
109,114,123 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches
unter Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot
Berlin 1967 -
Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher
am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 63,220
- Weller, Karl: Geschichte des schwäbischen Stammes bis zum
Untergang der Staufer. München und Berlin 1944 - Wolf Armin:
Wer war Kuno von Öhningen? Überlegungen zum Herzogtum Konrads
von Schwaben (+ 997) und zur Königswahl vom Jahre 1002. in Deutsches
Archiv für Erforschung des Mittelalters Band 36, 1980 Seite 25-83
- Wolf Armin: Zur Königswahl Heinrichs II. im Jahre 1002. Verwandtschaftliche
Bedingungen des Königswahlrechts. in: Genealogisches Jahrbuch Band
42 Verlag Degener & Co. Neustadt a.d.Aisch 2002, Seite 5-88 - Zettler,
Alfons: Geschichte des Herzogtums Schwaben. Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart
2003 - Zotz, Thomas: Der Breisgau und das alemannische Herzogtum
(Vorträge und Forschungen, Sonderband 15), Sigmaringen 1974 -