Berengar                                          Graf von Toulouse
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um 800-   835(837) gefallen
 

Sohn des Grafen Unruoch von Ternois
 

Thiele, Andreas: Tafel 391
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

BERENGAR
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    + 837 gefallen

Berengar war Graf von Toulouse, Herzog und Markgraf von Septimanien und fiel im Bürgerkrieg.



Das Leben Kaiser Ludwigs vom sogenannten Astronomus: Seite 308
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in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V

32. Um dieselbe Zeit empörte sich ein gewisser Waskone, Lupus, des Centullus Sohn, und griff in einer Schlacht den Grafen Werin der Auvergne und den Grafen Berengar von Toulouse an, verlor jedoch außer vielen anderen seinen Bruder Gersanus; er selbst entkam damals durch die Flucht.

Thegan: Seite 248,250
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"Das Leben Kaiser Ludwigs." in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V

54. Als Lothar mit den genannten Gesandten sprach, nahm er ihre Botschaft unwillig und zornig auf und erging sich in Drohungen gegen sie, wovon aber bis jetzt nichts erfüllt ist, noch künftig erfüllt werden wird. Jene aber kehrten zum Kaiser zurück und berichteten ihm alles, was sie gehört hatten. Darüber war sein Vater betrübt, sammelte eine große Menge Volks und zog gegen ihn dahin, wo er gehört hatte, daß der Sohn wäre. Seine Söhne aber stießen zu ihm, Pippin von Westen und Ludwig von Osten, beide mit großer Menge zum Dienste des Vaters. Und als sie sich der Stadt Orleans nahten, wo Lothar mit seinem gottlosen Verführern, von denen früher die Rede gewesen ist, in der Nähe war, wollte er sich nicht in die Ermahnungen des Vaters fügen, sondern benutzte eine Nacht, um sich von ihm durch Flucht zu entfernen. Der Kaiser aber schickte Gesandte hinter ihm her, Bischof Badarad von Sachsen, den edlen und treuen Herzog Gebhard und den weisen Berengar, seinen Verwandten. Als diese zu ihm kamen, befahl ihm der Bischof sogleich im Namen Gottes des Allmächtigen und aller seiner Heiligen, daß er sich von der Gemeinschaft und seinen gottlosen Verführern lossage, damit die Getreuen des Kaisers sicher nachweisen könnten, ob es Gottes Wille wäre, daß ihre Zwietracht fortdauere oder nicht. Nach der Botschaft des Bischofs trugen die genannten Herzoge vor, was ihnen aufgetragen war. Darauf bat er sie sogleich, auf kurze Zeit hinauszugehen, und rief sie alsbald wieder herein und bat sie, ihm doch für alle Handlungen ihren Rat zu geben. Sie aber unterwiesen ihn, indem sie ihm Frieden versprachen, daß er mit den übrigen Verführern sich der Barmherzigkeit seines Vaters zu unterwerfen käme. Und er versprach mit jenen zu kommen. Die Gesandten aber kehrten zum Fürsten zurück und meldeten ihm, was geschehen war.

Das Jahr 835
58. In demselben Jahre starb auf der Reise Berengar, der treue und weise Herzog, den der Kaiser und seine Söhne lange betrauerten. Dies ist das 22. Jahr der Regierung des frommen Kaiser Ludwigs, den in dieser Welt lange glücklich erhalten und beschützen und nach Ablauf dieser Zeit zur Gemeinschaft aller seiner Heiligen führen wolle der, welcher gepriesen ist in alle Ewigkeit. Amen.

Werner Karl Ferdinand: Seite 133-137
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"Bedeutende Adelsfamilien im Reich Karls des Großen." in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben.

So war Unruochs Sohn Berengar, der Bruder Eberhards, dux und Präfekt in der gotisch-spanischen Mark [Berengar begegnet zu 819 in den Reichsannalen als Graf von Toulouse, verband aber später mit diesem alten und wichtigen Dukat den von Septimanien/Narbonne, vgl. J. Dhondt, Etudes sur la naissance des principautes territoriales en France, IX-X siecle, Brügge, 1948, Seite 176f. Und zwar erhielt er letzteren, als Bernhard von Septimanien beim Kaiser in Ungnade fiel. Als Bernhard dann seines honores wiedererhielt, verweigerte Berengar die Herausgabe Septimaniens und fiel im Kampf gegen Bernhard 837, vgl. Dhondt Seite 182f.].
 
 
 
 

Literatur:
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Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 271 - Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 752/53,762,1031,1033 - Das Leben Kaiser Ludwigs vom sogenannten Astronomus. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 308 - Die Reichsannalen mit Zusätzen aus den sogenannten Einhardsannalen. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 118 - Thegan: Das Leben Kaiser Ludwigs. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 248,250 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 391 - Werner Karl Ferdinand: Bedeutende Adelsfamilien im Reich Karls des Großen. in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 133-137 -