Begraben: Petershausen
Jüngerer Sohn des Grafen
Udalrich VI. von Bregenz und der Dietburg
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1162
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Gebhard II. Bischof von Konstanz seit 979
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+ 27. August 995
Konstanz
Begraben: Petershausen
Sohn des Grafen Udalrich und der Dietburg, gehörte der alemannischen Hochadelsfamilie der sogenannten UDALRICHINGER an. Schüler der Konstanzer Domschule und bereits von Bischof Konrad für das Bischofsamt designiert, empfing er nach seiner Wahl 979 von OTTO II. Ring und Stab und wurde durch Erzbischof Willigis von Mainz und Bischof Erchanbald von Straßburg zum Bischof geweiht. Seine "Königsnähe" kommt darin zum Ausdruck, dass er als "familiarissimus" und "compater" OTTOS II. sowie "nepos" der Herzogin Hadwig von Schwaben bezeichnet wird, in Konstanz 980 OTTO II. und 988 und 994 OTTO III. empfing, 981 am Romzug OTTOS II. teilnahm, 998 zu den engsten Beratern der Kaiserin Theophanu gehörte und 990 in königlichem Auftrag die Bistümer Padua und Pavia verwaltete. 983 gründete er das bischöfliche Eigenkloster St. Gregor zu Petershausen (Kirche 991 geweiht), nachdem Gebhard II. 989 anläßlich eines Romaufenthalts von Papst Johannes XV. ein Privileg für Petershausen und Reliquien des heiligen Gregor mit nach Hause gebracht hatte. - Bischof Ulrich II. hat am 27. August 1134 eine feierliche Elevation von Gebhards Gebeinen veranlaßt, die einer öffentlichen Kanonisation gleichkam.
Quellen und Literatur:
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St. G., Bewahren und Bewähren (Fschr. zur St. G.-Tausendjahrfeier,
1949) - O. Feger, Die Chronik des Kl. Petershausen, 1956 - H. Maurer, Konstanz
als otton. Bf.ssitz (Veröff. des Max-Planck-Inst. für Gesch.
39, 1973), bes. 28ff., 64ff. - H.G. Walther, Gründungsgesch. und Tradition
im Kl. Petershausen vor Konstanz (Schr. des Vereins für Gesch. des
Bodensees und seiner Umgebung 96, 1978), 311-67 - "St. G. und sein Kl.
Petershausen" (Fschr. zur 1000. Wiederkehr der Inthronisation des Bf.s
G. II. v. Konstanz, 1970), bes. 1-9, 11-34.
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Gerd Althoff: Seite 319
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
B 110
Me: 26.8. Gebehardus
eps + 995 Konstanz
Gebhard gehörte auf Grund
verwandtschaftlicher Bindungen zu den engsten Vertrauten der ottonischen
Familie. Er war nepos der Herzogin Hathwig, der Nichte
OTTOS DES GROSSEN, und Taufpate eines der Kinder OTTOS
II.; vgl. dazu im einzelnen Keller, Kloster Einsiedeln, Seite
109f; Maurer, Konstanz als ottonischer Bischofssitz, Seite 28ff.
Allg. vgl. NDB 6, Seite 114; Ladewig-Müller, Regesten der Bischöfe
von Konstanz, Nr. 384-404; Miscoll-Reckert; Petershausen als bischöflich-konstanzisches
Eigenkloster, Seite 40ff. sowie FW B 83.
Zum Todesdatum: Ladewig-Müller, Nr. 404.
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Winfrid Glocker: VI, 74; Seite 314
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"
Gebhard II.
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+ 995 VIII 27
979 Bischof von Konstanz
Für Bischof Gebhard II. von Konstanz
sind die Belege von Ladewig-Müller, Regesta episcoporum Constantiensium
Bd. 1, Nrn. 384-404, zusammengestellt.
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Gebhard gründete 983 das Kloster
Petershausen.
Der Alemanne Gebhard II. war ein
Schüler des Bischofs Konrad, der sich schon nach seines Lehrers Tod
vergeblich um die Nachfolge beworben hatte. Er gehörte auf Grund verwandtschaftlicher
Bindungen zu den engsten Vertrauten der ottonischen
Familie. Er war nepos der Herzogin Hadwig, der Nichte OTTOS
DES GROSSEN und Taufpate eines der Kinder OTTOS
II. und wurde in dem von ihm gegründeten Kloster Petershausen
bestattet.
Literatur:
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Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart
1996, Seite 374,451,489 - Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien
im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken
der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite
319 B 110 -