Ernst I.                                                     Herzog von Schwaben (1012-1015)
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970-31.5.1015

Begraben: Würzburg
 
2. Sohn des Markgrafen Leopold I. (Liutpold) von Österreich und der Richwara von Sualafeldgau, Tochter von Graf Erenfried II.
 

Lexikon des Mittelalters: Band III Seite 2179
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Ernst I.,  Herzog von Schwaben aus dem Hause BABENBERGER
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* vor 984, + 31. März 1015

Begraben: Würzburg

Der Sohn des Markgrafen Liutpold kämpfte 1002 im Dienste HEINRICHS II. in Italien gegen Arduin von Ivrea, stellte sich aber im Mai 1003 auf die Seite seines aufständischen Vetters, des Markgrafen Heinrich "von Schweinfurt". Durch die Heirat mit Gisela, der Tochter Herzog Hermanns II., erlangte er 1012 die schwäbische Herzogswürde. Damit begann eine 26 Jahre dauernde Bindung des Herzogtums an die BABENBERGER. Ernsts früher Tod bei einem Jagdunfall ließ freilich bereits nach 3 Jahren die Herzogsherrschaft auf seinen noch minderjährigen Sohn Ernst II. übergehen.

Literatur:
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NDB IV, 623f. - H. Maurer, Der Herzog von Schwaben, 1978.
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HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Dr. J.P.J. Gewin: Seite 122
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8. Ernst

Herzog von Schwaben 1012-1015 (+) heiratete Gisela, Tochter Herzog Hermanns II. von Schwaben. - Seine Witwe vermählte sich wieder mit Konrad, Graf von Worms, dem späteren König KONRAD II.

Note:
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Als Ernsts Schwiegervater Herzog Hermann II. von Schwaben 1003 starb, war dessen Sohn Hermann III. noch unmündig. Er starb kinderlos im Alter von etwa 23 Jahre. Nach seinem Tod im Jahre 1012 wurde das Amt Hermanns Schwager Ernst verliehen, der 1015 im mittleren Alter verschied.
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Andreas Thiele:
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"Erzählende genealogische Stammtafeln"

Ernst I. trat 1002 als Begleiter Ottos von Kärnten bei dessen erfolgloser Bekämpfung des italienischen Gegenkönigs Arduin von Ivrea hervor. 1003 schloss er sich der Empörung seines Schweinfurter Vetters Heinrich gegen Kaiser HEINRICH II. wegen ungünstig entschiedener Erb- und Regentschaftsansprüchen in Bayern und Schwaben an. Er wurde inhaftiert und danach treue kaiserliche Stütze. Er bekam alle Allode zurück, wurde 1004 Pfalzgraf von Schwaben und erhielt 1012 das Herzogtum Schwaben. Ernst begleitet 1014 Kaiser HEINRICH II. auf seinem Italienfeldzug und starb an den Folgen eines Jagdunfalls.
 
Karl Lechner: Seite 55
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"Die Babenberger"

Es findet sich im Verbrüderungsbuch des Klosters Reichenau aus dem Ende des 11. Jahrhunderts eine, zweifellos auf ältere Vorlagen zurückgehende Eintragung über die Familie des 1. babenbergischen Markgrafen. Nach Heinrich folgt Ernst, nach seinem mütterlichen Großvater genannt. Er wird in der Chronik seines Verwandten, des Bischofs Thietmar von Merseburg, zuerst zum Jahre 1002 erwähnt. Er heiratete Gisela, die Tochter des Herzogs Hermann II. von Schwaben und Schwester Herzogs Hermann III. Nach dem Tode seines Schwagers, Hermann III., wurde Ernst Herzog von Schwaben, wohin er schon von seiner Mutter her Beziehungen hatte. Doch schon 1015, noch in Jünglingsjahren, ereilte ihn auf der Jagd der Tod. Er wurde in Würzburg neben seinem Vater beigesetzt. Herzog Ernst hatte 2 Söhne hinterlassen, von denen der ältere, Ernst, seinem Vater in der schwäbischen Herzogswürde folgte.

Paul Friedrich Stälin: Seite 195-196
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"Geschichte Württenbergs"

Der König übertrug nunmehr das Herzogtum an Ernst I. (1012-1025), 2. Sohn Liutpolds, des 1. Markgrafen der bayerischen Ostmark (Österreichs)  und Gemahl von Gisela, Herzog Hermanns III. Schwester, seiner eigenen Base. In der ostfränkischen Heimat seiner Familie, besonders in der Gegend von Schweinfurt, besaß Ernst ein bedeutendes Hausgut, den Herzogstitel jedoch verdankte er nur dieser neuen Stellung . Im Beginn des Jahres 1003 hatte er zugleich mit Herzog Otto von Kärnten durch den italienischen Gegenkönig Arduin im Brantatale eine Niederlage erlitten, war jedoch in König HEINRICHS Gunst verblieben. Trotzdem hatte er sich noch im gleichen Jahre der Empörung des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt angeschlossen und hatte dadurch nach dem Spruch eines Fürstengerichtes sein Leben verwirkt, so dass er nur der eindringlichen Verwendung des Erzbischofs Willigis von Mainz die Umänderung des Urteils in eine hohe Geldbuße zu danken hatte. Von da an aber blieb der dem Könige treu ergeben. Nur 3 Jahre bekleidete der Begründer dieses neuen schwäbischen Herzogshauses seine Würde. In der Blüte der Jahre traf ihn den 31. Mai 1015 der für eine Hirschkuh bestimmte Pfeil eines Lehensmannes, vielleicht eines Blutsverwandten, Adalberos. Im Gefühl des herannahenden Todes hieß er seine Jagdgefährten näher treten, empfahl ihnen Schonung für den Urheber seines Todes, bekannte bußfertig seine Sünden und bat alle Gläubigen um ihre Fürbitte. Seiner Gemahlin ließ er ans Herz legen, dass sie ihre Ehre und Keuschheit wahre und seiner eingedenk bleibe. Zu Würzburg an der Seite seines Vaters fand er seinem Wunsche gemäß seine Ruhestätte. Schmerzliche Klage widmet der St. Galler Chronist dem früh dahingerafften, wegen seiner Trefflichkeit allgemein gerühmten Fürsten.
 
 
 

um 1010
  oo 2. Gisela von Schwaben, Tochter des Herzogs Hermann II.
          13.11.989-15.2.1043
 
 
 
 

Kinder:

  Ernst II.
  um 1012-17.8.1030

  Hermann IV.
  1014-28.7.1038
 
 
 
 

Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 222,230,258/Band III Seite 171 – Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 45,54, 55,65,317 A 23-25;321 A 35;396 A 42 - Walter Pohl: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 82,86,93, 180 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 218,226,230,368,424 - Eduard Hlawitschka: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 127,130,132-135,138-140,169,173 - Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 200,378 H 15 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 28,67 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 68-69 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998, Seite 32,70 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 63 -