Einziger Sohn des Grafen
Heinrich I. von Ortenburg aus seiner 1. Ehe mit der Bogislawa
von Böhmen, Tochter von König
Ottokar I.
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 280
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34. HEINRICH I.
F. u. eV.
1218 2/11 siehe 27
1224 27/3 Straubing Landtag siehe 23
1236 19/5 Vilshofen,
1237 (vor 15/5) Murach siehe 27
1241 17/4 Ortenburg Heinricus
dei gratia comes de O. gibt nach St. Nikola ein Seelgerät
für seinen verstorbenen Vater Heinrich MB 4, 343
1241 (statt 40) Herzog Otto besetzt Vilshofen Annal.
Scheftl. maior. SS 17, 341
1242 22/7 Passau Graf
Heinrich von O. versetzt dem Bischof
von Passau unter anderem die Vogtei über Mondsee MB 28 b, 347 f n
101
1242 25/8 derselbe gibt gegen jährliche Reichnisse
seine Stadt Vilshofen Passau zurück MB 28 b, 345 f n 100
c 1245 Heinricus comes de O.versetzt
Passau die domkapitelsche Vogtei jenseits des Inns MB 28 b, 370 f n 108
1249 Febr. Burg Wolfsberg (Kärnten)Heinricus
comes de O.bei Bischof Heinrich von Bamberg Looshorn 2, 701
1249 (Frühjahr) Friedberg Graf
Heinrich von O. übergibt Bischof
Heinrich von Bamberg gegen eine Leibrente die Vogtei über Mondsee
und dazu unter Verschreibung von O. und Murach seinen ganzen Besitz Looshorn
2, 701 f
1249 5/5 Bamberg comes Heinricus
de O. Looshorn 2, 702
1251 11/4 Prag (bei dem Stiefbruder seiner Mutter, Wenzel
I.) Heinricus dei gratia comes de O.
übergibt
Bischof Berthold von Passau sein erbeigenes Schloss O. samt Zubehör
MB 28 b, 272 f n 110
1251 15/11 Radstatt Heinricus
comes de O.
verpfändet dem Erwählten Philipp von Salzburg
seine Vogtei über Mondsee Salzb. UB 4, 17 f n 18
1254 Graf Heinrich von O. Huschberg
94
1255 Otto von Attnang, Lehnsmann des Grafen
(Heinrich) von O. OÖ UB 3,
222 n 229
1256 175 Mondsee Hainricus d.
g. comes de O. urkundet für Mondsee OÖ UB 3, 227 f
n 236
IV. 1256 9/10 comes Heinricus
de O. MB 5, 345
+ (1256/57) MB 29 b, 223; 108 (zu 1257 4/5), RB
3, 94 (zu 1257 9/3), kein Nekrolog.
Der jüngere Sohn, Heinrich
I., beherrschte dank einer ähnlichen Besitzanhäufung
als Nachbar der ANDECHSER den nach Westen geöffneten Winkel zwischen
der Donau und dem unteren Inn mit der Ortenburg und dem bedeutenden passauischen
Lehen Vilshofen. Dazu besaß er die nordgauische Position seines Hauses.
Sein Tod im Jahre 1241, dem Jahr des Kurswechsels am Herzogshof,
leitete den Niedergang des Geschlechtes ein. Die Erbstreitigkeiten zwischen
seinem Sohn aus 1. Ehe, Heinrich II.,
und den Söhnen aus zweiter Ehe versetzte ganz Nieder-Bayern in Aufruhr,
weckten die Begehrlichkeit der Nachbarn und veranlassten den Herzog, auch
mit Rücksicht auf das in Aussicht stehende Bogensche Erbe und auf
die damit von Böhmen her drohende Gefahr, einzugreifen und sich zum
Anwalt der unmündigen Stiefbrüder Heinrichs
II. zu machen. Gedeckt durch den mit ihm befreundeten und verwandten
Rapoto
III., den Sohn Rapotos II., rückte er in Nieder-Bayern
ein und besetzte die ortenburgische Schlüsselstellung
Vilshofen, wahrscheinlich auch die Ortenburg selbst, dazu den festen, aus
der Donauebene nahe der Isarmündung aufsteigenden Natternberg.Heinrich
II.musste außer Landes gehen. Er warb bei der Kirche um
Hilfe, zu welcher der Herzog damals in Gegensatz stand, beim Bischof von
Passau, später bei dem von Bamberg, er vergabte und verpfändete
Besitzungen, die längst nicht mehr sein waren, und schloss vergeblich
Vertrag auf Vertrag. Schließlich begab er sich nach Böhmen,
das seit dem Tod Ludmillas im Jahre
1240 und besonders seit dem Beginn des Ringens um das 1246 freigewordene
Erbe der BABENBERGER zu einem für Bayern gefährlichen Nachbarn
geworden war, an den Hof seiner Mutter, wo er 1256 starb. Gleich
Heinrich II. wurden auch seine Stiefbrüder,
zu deren Schutz Herzog Otto eingegriffen hatte, aus ihrem Besitz im Donauraum
verdrängt. Die passauischen Lehen gingen 1262 an Herzog Heinrich XIII.
von Nieder-Bayern über, die nordgauischen Herrschaften Murach und
Viechtach kamen durch Kauf 1268/72 an Ludwig II. von Bayern. Vom einstigen
Reichtum ihres Hauses blieb den jüngeren
ORTENBURGERN am Ende nur das
kleine Gebiet unmittelbar um Ortenburg, das sie als Grafschaft vom Reich
zu Lehen trugen.