Jüngerer Sohn des Grafen
Rapoto I. von Spanheim-Ortenburg und der Elisabeth von Sulzbach,
Tochter von Graf Gebhard III.
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 275
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27. HEINRICH I.
F. siehe unten zu 1190; eV.
1184 Ende Mai Mainz siehe 23
selbständig 1187 19/2 Regensburg siehe 23
1188 siehe 19 unter Elisabeth
1190 siehe 19 unter Elisabeth; 1192 und 1193 und 10/1
Regensburg siehe 23
1194 Graf Heinrich (v. O.)Vogt
des Domkapitels Passau nQ 6, 261 n 725
1195 22/8 Heinricus comes de
O. MB 12, 357
c 1195 Burg Kraiburg siehe 23
1199 14/9 Mainz comes Heinricus
de O. MB 29 a, 489 n 563, B.-F. 31
1199 siehe 23
1205 24/5 Nürnberg Heinricus
et Rapoto comites de O. MB 4, 427 n 26, B.-F. 111
1206 Vilshoven construitur a comite Heinrico
de O. Contin. Admont. SS 9, 591
1207 3/8 Worms,
1209 (Febr.) Nürnberg
1212 20/3 Frankfurt,
1217 15/6 Passau siehe 23;
1218 2/11 Warberg (bei Neunburg vorm Wald)Heinricus
dei gratia comes de O., zurückgekehrt von Übersee,
Heinricus filius meus Hund, Stammenbuch 2, 26
1218 derselbe Vogt von Aldersbach, udZ. sein Sohn Heinrich
MB 5, 369 f; derselbe Vogt von St. Nikola OÖ UB 1, 608 n 278
1220 7/8 Augsburg Henricus comes
de O. MB 30 a, 103 n 652, B.-F. 1151
(1222) 25/11 Lateran siehe 23 c
1223 comes Heinricus de Murachverbündet
sich mit dem Landgrafen Dietpold von Leuchtenberg Lünigs Reichsarchiv
pars. special. eccles. 2, 1836
1224 27/3 Straubing Landtag siehe 23
1225 2/7 Nürnberg Heinricus
comes de O. MB 31 a, 519 ff n 273, B.-F. 3972
1227 25/4 Worms comes Heinricus
de O. MB 30 a, 145 f n 681, B.-F.
4056
1230 April Foggia siehe 23
(1231 nach 19/3) siehe 23 unter Udilhild
1232 8/3 Nabburg Heinrich illustris
comes de O. ist consanguineus des Grafen Heinrich
IV. von Altendorf (von Sulzbach her) RB 2, 208
1232 27/4 Cividale H. comes
de O. Salzb. UB 3, 426 n 881, B.-F. 1962
1232 19/10 Nürnberg comes
Heinricus de O. MB 30 a, 193 n
708, B.-F. 1965
1233 2/9 Heinricus comes de
O. RB 2, 220
1235 Heinricus dei gratia comes
de O. MB 4, 335
1236 19/5 Vilshofen Heinricus
d. g. comes de O. und sein Sohn Heinrich beschenken Reichersberg
MB 4, 445 f
1237 März Wien comes
Hainricus de O.,Rapoto palatinus de O. MB 3, 135, B.-F.
2231
1237 (vor 15/5) Murach Heinricus
d. g. comes de O. schenkt zum Seelenheil seiner Eltern, Gattinnen
und Kinder (filii) den Kreuzschwestern in Regensburg die Kirche zu Schwarzhofen
AG Neunburg v. W., Zeugen Ricza uxor ipsius comitis, Heinricus
filius ipsius comitis, Rapoto comes palatinus Ried 1, 381 f
n 396;
1238 Murach Heinricus comes
de O. schenkt seiner Gattin Reiza und den von ihr zu
erlangenden Söhnen das Schloß Murach, udZ. Rapoto palatinusfilius
fratris predicti comitis RB 2, 280
1240 1272 Ortenburg Heinricus
comes de O. verpfändet seiner Gattin Reiza
Besitzungen
RB 2, 296
IV.1241 14/2 Heinricus d. g.
comes de O. bedenkt sterbend Aldersbach, Asbach, Reichersberg,
St. Nikola, udZ. jeweils Graf Konrad von Wasserburg, Reizas Oheim,
doch nicht Heinrichs Sohn Heinrich
MB 5, 347 f, 373 f; MB 5, 145 f; MB 4, 435; MB 4, 340 f; RB 2, 440
+ 1241 15/2 Jahr Hist. Notizen von Seligenthal
MB 15, 555
Tag Baumburg: Heinricus comes
de O. Necr. 2, 238
Aldersbach: Heinricus comes
de O.
Asbach: Henericus comes de O.
Necr. 4, 10, 76, 135
Gemahlin:
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1. Bozislawa
(Name nach Wegener), Tochter des Königs Otaker
Premysl I. von Böhmen SS 24, 78
2. Richiza, Tochter des Markgrafen Dietpold VII.
von Hohenburg und der Mathilde, Schwester Konrads von Wasserburg siehe
oben zu 1237, 1238, 1240 1272
1251 20/11 Gräfin Richeza von Murach Ried,
Hohenburg 94 n 54
+ 1166 10/8 siehe Ratpotonen-Dietpoldinger n 39.
HEINRICH I.
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+ 1241
Wurde Graf von Ortenburg und Murach, Vogt von Passau, St. Nikola und Mondsee und Graf von Kraiburg. Er erbaute Vilshofen, trat immer gemeinsam mit seinem Bruder Rapoto II. agierend auf und machte 1217/18 den Kreuzzug nach Ägypten mit.
1. oo BOGISLAWA VON BÖHMEN, Tochter König
Ottokars I.
+
2. oo RICHZA VON VOHBURG, Tochter Markgraf Diepolds
VII.
+
Der jüngere Sohn, Heinrich
I., beherrschte dank einer ähnlichen
Besitzanhäufung als Nachbar der ANDECHSER den nach Westen geöffneten
Winkel zwischen der Donau und dem unteren Inn mit der Ortenburg und dem
bedeutenden passauischen Lehen Vilshofen. Dazu besaß er die nordgauische
Position seines Hauses. Sein Tod im Jahre 1241, dem Jahr des Kurswechsels
am Herzogshof, leitete den Niedergang des Geschlechtes ein. Die Erbstreitigkeiten
zwischen seinem Sohn aus 1. Ehe, Heinrich II., und den Söhnen
aus 2. Ehe versetzte ganz Nieder-Bayern in Aufruhr, weckten die Begehrlichkeit
der Nachbarn und veranlassten den Herzog, auch mit Rücksicht auf das
in Aussicht stehende Bogensche Erbe und auf die damit von Böhmen her
drohende Gefahr, einzugreifen und sich zum Anwalt der unmündigen Stiefbrüder
Heinrichs
II. zu machen. Gedeckt durch den mit ihm befreundeten und verwandten
Rapoto
III., den Sohn Rapotos II., rückte er in Nieder-Bayern
ein und besetzte die ortenburgische Schlüsselstellung
Vilshofen, wahrscheinlich auch die Ortenburg selbst, dazu den festen, aus
der Donauebene nahe der Isarmündung aufsteigenden Natternberg. Heinrich
II. musste außer Landes gehen. Er warb bei der Kirche um Hilfe,
zu welcher der Herzog damals in Gegensatz stand, beim Bischof von Passau,
später bei dem von Bamberg, er vergabte und verpfändete Besitzungen,
die längst nicht mehr sein waren, und schloss vergeblich Vertrag auf
Vertrag. Schließlich begab er sich nach Böhmen, das seit dem
Tod Ludmillas im Jahre 1240 und besonders
seit dem Beginn des Ringens um das 1246 freigewordene Erbe der BABENBERGER
zu einem für Bayern gefährlichen Nachbarn geworden war, an den
Hof seiner Mutter, wo er 1256 starb. Gleich
Heinrich II. wurden
auch seine Stiefbrüder, zu deren Schutz Herzog Otto eingegriffen hatte,
aus ihrem Besitz im Donauraum verdrängt. Die passauischen Lehen gingen
1262 an Herzog Heinrich XIII. von Nieder-Bayern über, die nordgauischen
Herrschaften Murach und Viechtach kamen durch Kauf 1268/72 an Ludwig II.
von Bayern. Vom einstigen Reichtum ihres Hauses blieb den
jüngeren ORTENBURGERN am Ende nur das kleine Gebiet unmittelbar
um Ortenburg, das sie als Grafschaft vom Reich zu Lehen trugen.
1. oo Bogislawa von Böhmen, Tochter des Königs
Ottokar I.
-
2. oo Richza von Vohburg, Tochter des Markgrafen
Diepold VII.
-10.8.1266
Kinder:
1. Ehe
Heinrich II.
- 1256/57
Elisabeth
- 1272
oo Gebhard IV. Graf von Leuchtenberg
-
Tochter
-
oo Friedrich IV. Graf von Truhendingen
- 1275
2. Ehe
Rapoto IV. Graf von Ortenburg-Murach
-19.11.1297
Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Premysl Otakar II. von
Böhmen. Der goldene König. Verlag Styria Graz Wien Köln
1989 Seite 16 - Lechner, Karl: Die Babenberger Markgrafen und Herzoge
von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 378
A. 113 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte Erster
Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts.
C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München - Thiele, Andreas:
Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte
Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser
II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 495 -