Heinrich I.                                                Graf von Ortenburg und Murach
--------------                                              Vogt von Passau
um 1170-15.2.1241
 

Jüngerer Sohn des Grafen Rapoto I. von Spanheim-Ortenburg und der Elisabeth von Sulzbach, Tochter von Graf Gebhard III.
 

GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 275
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27. HEINRICH I.

F. siehe unten zu 1190; eV.
1184 Ende Mai Mainz siehe 23
selbständig 1187 19/2 Regensburg siehe 23
1188 siehe 19 unter Elisabeth
1190 siehe 19 unter Elisabeth; 1192 und 1193 und 10/1 Regensburg siehe 23
1194 Graf Heinrich (v. O.)Vogt des Domkapitels Passau nQ 6, 261 n 725
1195 22/8 Heinricus comes de O. MB 12, 357
c 1195 Burg Kraiburg siehe 23
1199 14/9 Mainz comes Heinricus de O. MB 29 a, 489 n 563, B.-F. 31
1199 siehe 23
1205 24/5 Nürnberg Heinricus et Rapoto comites de O. MB 4, 427 n 26, B.-F. 111
1206 Vilshoven construitur a comite Heinrico de O. Contin. Admont. SS 9, 591
1207 3/8 Worms,
1209 (Febr.) Nürnberg
1212 20/3 Frankfurt,
1217 15/6 Passau siehe 23;
1218 2/11 Warberg (bei Neunburg vorm Wald)Heinricus dei gratia comes de O., zurückgekehrt von Übersee, Heinricus filius meus Hund, Stammenbuch 2, 26
1218 derselbe Vogt von Aldersbach, udZ. sein Sohn Heinrich MB 5, 369 f; derselbe Vogt von St. Nikola OÖ UB 1, 608 n 278
1220 7/8 Augsburg Henricus comes de O. MB 30 a, 103 n 652, B.-F. 1151
(1222) 25/11 Lateran siehe 23 c
1223 comes Heinricus de Murachverbündet sich mit dem Landgrafen Dietpold von Leuchtenberg Lünigs Reichsarchiv pars. special. eccles. 2, 1836
1224 27/3 Straubing Landtag siehe 23
1225 2/7 Nürnberg Heinricus comes de O. MB 31 a, 519 ff n 273, B.-F. 3972
1227 25/4 Worms comes Heinricus de O. MB 30 a, 145 f n 681, B.-F. 4056
1230 April Foggia siehe 23
(1231 nach 19/3) siehe 23 unter Udilhild
1232 8/3 Nabburg Heinrich illustris comes de O. ist consanguineus des Grafen Heinrich IV. von Altendorf (von Sulzbach her) RB 2, 208
1232 27/4 Cividale H. comes de O. Salzb. UB 3, 426 n 881, B.-F. 1962
1232 19/10 Nürnberg comes Heinricus de O. MB 30 a, 193 n 708, B.-F. 1965
1233 2/9 Heinricus comes de O. RB 2, 220
1235 Heinricus dei gratia comes de O. MB 4, 335
1236 19/5 Vilshofen Heinricus d. g. comes de O. und sein Sohn Heinrich beschenken Reichersberg MB 4, 445 f
1237 März Wien comes Hainricus de O.,Rapoto palatinus de O. MB 3, 135, B.-F. 2231
1237 (vor 15/5) Murach Heinricus d. g. comes de O. schenkt zum Seelenheil seiner Eltern, Gattinnen und Kinder (filii) den Kreuzschwestern in Regensburg die Kirche zu Schwarzhofen AG Neunburg v. W., Zeugen Ricza uxor ipsius comitis, Heinricus filius ipsius comitis, Rapoto comes palatinus Ried 1, 381 f n 396;
1238 Murach Heinricus comes de O. schenkt seiner Gattin Reiza und den von ihr zu erlangenden Söhnen das Schloß Murach, udZ. Rapoto palatinusfilius fratris predicti comitis RB 2, 280
1240 1272 Ortenburg Heinricus comes de O. verpfändet seiner Gattin Reiza Besitzungen RB 2, 296
IV.1241 14/2 Heinricus d. g. comes de O. bedenkt sterbend Aldersbach, Asbach, Reichersberg, St. Nikola, udZ. jeweils Graf Konrad von Wasserburg, Reizas Oheim, doch nicht Heinrichs Sohn Heinrich MB 5, 347 f, 373 f; MB 5, 145 f; MB 4, 435; MB 4, 340 f; RB 2, 440
+ 1241 15/2 Jahr Hist. Notizen von Seligenthal MB 15, 555
Tag Baumburg: Heinricus comes de O. Necr. 2, 238
Aldersbach: Heinricus comes de O.
Asbach: Henericus comes de O. Necr. 4, 10, 76, 135

Gemahlin:
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1. Bozislawa (Name nach Wegener), Tochter des Königs Otaker Premysl I. von Böhmen SS 24, 78
2. Richiza, Tochter des Markgrafen Dietpold VII. von Hohenburg und der Mathilde, Schwester Konrads von Wasserburg siehe oben zu 1237, 1238, 1240 1272
1251 20/11 Gräfin Richeza von Murach Ried, Hohenburg 94 n 54
+ 1166 10/8 siehe Ratpotonen-Dietpoldinger n 39.



Thiele Andreas: Tafel 495
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II

HEINRICH I.
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    + 1241

Wurde Graf von Ortenburg und Murach, Vogt von Passau, St. Nikola und Mondsee und Graf von Kraiburg. Er erbaute Vilshofen, trat immer gemeinsam mit seinem Bruder Rapoto II. agierend auf und machte 1217/18 den Kreuzzug nach Ägypten mit.

  1. oo BOGISLAWA VON BÖHMEN, Tochter König Ottokars I.
                   +

  2. oo RICHZA VON VOHBURG, Tochter Markgraf Diepolds VII.
                  +



Spindler Max:
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"Handbuch der bayerischen Geschichte Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts."

Der jüngere Sohn, Heinrich I., beherrschte dank einer ähnlichen Besitzanhäufung als Nachbar der ANDECHSER den nach Westen geöffneten Winkel zwischen der Donau und dem unteren Inn mit der Ortenburg und dem bedeutenden passauischen Lehen Vilshofen. Dazu besaß er die nordgauische Position seines Hauses. Sein Tod im Jahre 1241, dem Jahr des Kurswechsels am Herzogshof, leitete den Niedergang des Geschlechtes ein. Die Erbstreitigkeiten zwischen seinem Sohn aus 1. Ehe, Heinrich II., und den Söhnen aus 2. Ehe versetzte ganz Nieder-Bayern in Aufruhr, weckten die Begehrlichkeit der Nachbarn und veranlassten den Herzog, auch mit Rücksicht auf das in Aussicht stehende Bogensche Erbe und auf die damit von Böhmen her drohende Gefahr, einzugreifen und sich zum Anwalt der unmündigen Stiefbrüder Heinrichs II. zu machen. Gedeckt durch den mit ihm befreundeten und verwandten Rapoto III., den Sohn Rapotos II., rückte er in Nieder-Bayern ein und besetzte die ortenburgische Schlüsselstellung Vilshofen, wahrscheinlich auch die Ortenburg selbst, dazu den festen, aus der Donauebene nahe der Isarmündung aufsteigenden Natternberg. Heinrich II. musste außer Landes gehen. Er warb bei der Kirche um Hilfe, zu welcher der Herzog damals in Gegensatz stand, beim Bischof von Passau, später bei dem von Bamberg, er vergabte und verpfändete Besitzungen, die längst nicht mehr sein waren, und schloss vergeblich Vertrag auf Vertrag. Schließlich begab er sich nach Böhmen, das seit dem Tod Ludmillas im Jahre 1240 und besonders seit dem Beginn des Ringens um das 1246 freigewordene Erbe der BABENBERGER zu einem für Bayern gefährlichen Nachbarn geworden war, an den Hof seiner Mutter, wo er 1256 starb. Gleich Heinrich II. wurden auch seine Stiefbrüder, zu deren Schutz Herzog Otto eingegriffen hatte, aus ihrem Besitz im Donauraum verdrängt. Die passauischen Lehen gingen 1262 an Herzog Heinrich XIII. von Nieder-Bayern über, die nordgauischen Herrschaften Murach und Viechtach kamen durch Kauf 1268/72 an Ludwig II. von Bayern. Vom einstigen Reichtum ihres Hauses blieb den jüngeren ORTENBURGERN am Ende nur das kleine Gebiet unmittelbar um Ortenburg, das sie als Grafschaft vom Reich zu Lehen trugen.
 
 
 
 

  1. oo Bogislawa von Böhmen, Tochter des Königs Ottokar I.
                    -

  2. oo Richza von Vohburg, Tochter des Markgrafen Diepold VII.
                  -10.8.1266
 
 
 

Kinder:
1. Ehe

  Heinrich II.
       -   1256/57

  Elisabeth
       -   1272

  oo Gebhard IV. Graf von Leuchtenberg
              -

  Tochter
        -

  oo Friedrich IV. Graf von Truhendingen
              -   1275

2. Ehe

  Rapoto IV. Graf von Ortenburg-Murach
          -19.11.1297
 
 
 

Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Premysl Otakar II. von Böhmen. Der goldene König. Verlag Styria Graz Wien Köln 1989 Seite 16 - Lechner, Karl: Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 378 A. 113 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 495 -