Hartwig                                                    Erzbischof von Magdeburg (1079-1102)
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    -17.6.1102
 

Jüngerer Sohn des Grafen Siegfried I. von Spanheim und der Richardis, Erbtochter von Graf Engelbert IV. im Pustertal
 

Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1948
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Hartwig, Erzbischof von Magdeburg seit 1079
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     + 17. Juni 1102

Aus dem Hause SPANHEIM, gründete gemeinsam mit seinen Brüdern das Hauskloster St. Paul im Lavanttal. Zunächst Kanoniker in Mainz, dann Propst in Goslar und Erfurt, wurde Hartwig als Anhänger Gregors VII. vom Gegen-König RUDOLF VON RHEINFELDEEN als Bischof eingesetzt. Er unterstützte auch HERMANN VON SALM und wurde 1085 von einer Synode kaisertreuer Bischöfe gebannt. Hartwig floh nach Dänemark. Der von HEINRICH IV. auf den Magdeburger Stuhl erhobene Abt Hartwig von Hersfeld konnte sich nach HEINRICHS Abzug nicht halten. Hartwig kehrte zurück und brachte mit sächsischen Truppen dem Kaiser 1086 eine empfindliche Niederlage bei. 1088 mußte Hartwig jedoch wegen völliger Isolierung mit dem Kaiser Frieden schließen. Der Erzbischof verpflichtete sich, die sächsischen Fürsten mit dem Herrscher auszusöhnen, als dessen Stellvertreter in Sachsen er nun fungierte. Die besondere Nähe zum Hof (1089 Krönung der Adelheid-Praxedis durch Hartwig) endete etwa 1090, vielleicht weil seine Bemühungen um eine Aussöhnung des Kaisers mit Urban II. keinen unmittelbaren Erfolg hatten. Hartwig setzte die Hirsauer Reform in Berge durch.

Literatur:
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D. Claude, Gesch. des Ebm.s Magdeburg bis in das 12. Jh., I, (Mitteldt. Forsch. 67, I, 1972), 349ff.


GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 265
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4. HARTWIG (I.)

Erzbischof von Magdeburg 1079-1102. F. siehe 2 zu 1086 (27/1-5/4)
1079 7/8 Hartwig, Chorherr zu Mainz und Propst zu Erfurt, vir de principibus Francorum nobilitate clarissimus, wird zum Erzbischof von Magdeburg instituente RODOLFE rege erhoben Gesta archiep. Magdeburg. SS 14, 403 f
1099 26/3 Lateran siehe 5
c 1100 (1096/ 1102) der Bruder des Grafen Engelbert, Erzbischof Hartwig von Magdeburg, überführt die Gebeine seiner zu Spanheim bestatteten Mutter (Richgard) nach St. Paul zum Grabe ihres Gatten Siegfried; sie hatte den auf der Heimkehr von Jerusalem Gestorbenen und in Bulgarien Begrabenen dort erheben und propriis laribus bestatten lassen. Sie selbst war auf einer Pilgerfahrt zum heiligen Jakob (in Spanien) vom Tode ereilt und in Spanheim begraben worden. Beim Begräbnis in St. Paul beschenkt der Erzbischof das dortige Kloster, Zeugen Hermann frater episcopi et E(ngelbertus), Sigifrit et Pernhart et Hainrich nepotes (Enkel) sui Kärnt. UB 3, 195 f n 499
+ 17/6 1102 Meyer von Knonau, Jahrbücher Heinrichs IV., 5, 157.


HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER

Gewin Dr. J.P.J.: Seite 67
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36. HARTWIG

Erzbischof von Magdeburg 1079-1102 (+).

Note:
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Hartwig könnte nach dem Oheim seines Vaters Pfalzgraf Hartwig C. 14. genannt sein. Da aber in den folgenden Generationen dieser Linie die Namensträger auch Geistliche waren, ist es wahrscheinlicher, daß er nach dem Oheim seiner Mutter Bischof Hartwig von Brixen D. 31. genannt ist.



Thiele Andreas: Tafel 495
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II

HARTWICH
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    + 1102

Andreas Thiele:
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"Erzählende genealogische Stammtafeln"

War Domherr zu Mainz, Probst in Erfurt und Magdeburg und wurde 1079 Erzbischof von Magdeburg. Er war zuerst päpstlicher Parteigänger, wurde 1085-1088 verjagt und war seitdem treue kaiserliche Stütze. 1089 segnete er HEINRICHS IV. zweite Ehe ein und versuchte bis zuletzt immer wieder vergeblich, für länger zwischen den sächsischen Großen und dem Kaiser zu vermitteln. Er verstärkte die erzbischöflichen Positionen.



Literatur:
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Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis in das 12. Jahrhundert. Böhlau Verlag Köln Wien 1972, Seite 349-379 -
Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 298,300/Band II Seite 19,204,337,340-342, 452 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 173,178,181 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 41,44,77,82,208,110,112-117,138,142,145,153 A. 310,177 A. 409,197 A. 8,199-210,218,237,264,266,290,291, 329,331,335 - Klaar, Karl-Engelhard: Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, Klagenfurt 1966 Seite 51,119 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 495 -