Ältester Sohn des Grafen
Siegfried I. von Spanheim und der Richardis
von Lavant, Erbtochter von Graf Engelbert IV.
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
---------------------------------------------------------------------------------------------------
Wegener Dr. Wilhelm: Seite 264
*******************
2. ENGELBERT I.
F. siehe unten zu (1090); eV.
1070 Rasen (Pustertal) Bischof Ellenhard von Freising
gibt dem Bischof Altwin von Brixen Besitz in Reischach südlich Bruneck
in der (Pustertal-)Grafschaft des Engilbert
Kärnt. UB 3, 154 n 387
c 1075 Besitz im Gaue Taufers liegt in der (Pustertal-)
Grafschaft des Grafen Engilbert Acta
Tirol. 1, 95 n 265
Wielenberg östlich Bruneck liegt in der (Pustertal-)
Grafschaft des Grafen Engilbert Acta
Tirol. 1, 95 f n 266
Grundstücke am Teistener Berg liegen in der (Pustertal-)Grafschaft
des Engilpert Acta Tirol. 1, 99 n 276
c 1080 Rasen (Pustertal) und Eck (im Prager Tal) liegt
in der (Pustertal-)Grafschaft des Grafen Engilpert
Acta Tirol. 1, 102 n 284
1085 (Sommer bis November) Graf
Engilpreht hat dem eingedrungenen Erzbischof Berthold von Salzburg
früher einen Bruder getötet und Berthold gefangen gehalten. Dann
aber verwüstete Berthold die Güter des Grafen in Kärnten,
dafür erobert
Engelbert Salzburg
mit Ausnahme der starken Veste. Der König sucht zu vermitteln, doch
vergebens. Schließlich wirbt er bei Engelbert
durch Lehen um die Teilnahme am Feldzug gegen die Sachsen, was ihm endlich
auch gelingt Annalium Ratisbon. Maiorum fragm. SS 13, 49 f;
1086 (27/1-5/4) Feldzug HEINRICHS
IV. gegen die Sachsen: cumque illuc pervenisset ... presesEngilpreht,
quoniam frater Magdapurgensis episcopi scilicet adversarii cesaris fuit,
omnes principes (bricht ab) ebenda 50
1086 (Sommer) Erzbischof Gebhard von Salzburg wird im
9. Jahre seiner Verbannung (seit 1077) von dem Grafen
Engilbert
und anderen Vasallen seiner Kirche in seine Bischofsstadt
zurückgeführt Vita Gebehardi SS 11, 26
(1086) Engilpreht
comes de Spanheim, Perinhart von Sachsenkam und Sigiboto von
Weyarn bei Erzbischof Gebhard von Salzburg unter Vogt Chuno Salzb. UB 1,
287 f n 72 (zu c 1077)
(1090) comes Engelbertus,
ex patre Sigfride Francorum civis, ex matreRichkarda
maiorum Karinthie primus, virtute nulli secundus,
will für seine Sünden durch eine Stiftung Sühne leisten
und schickt seinen Sohn Engelbert zu dem Abte Wilhelm von Hirsau,
um Benediktinermönche zu gewinnen, die er dann in St. Paul einsetzt.
Diese Kirche hatte seine Mutter patre in peregrinatione defuncte
am Ufer des Lavantflusses erbaut; die schon von ihr geplante klösterliche
Niederlassung wird nun von dem Grafen Engelbert,
unter anderem auch zum Seelenheil seiner Eltern, besonders auch domini
Hermanni, ausgeführt Traditionskodex von St. Paul SS 15, 1058
1091 c 1/5 Graf Engelbert
schenkt dem Kloster St. Paul in die Hand des 1. Abtes Wecelin mit Zustimmung
seine Gattin Hadewig und seiner Söhne den Hof St. Paul und
viele andere genannte Güter, Spitzenzeuge Hainricus ipsius comitis
filius Kärnt. UB 3, 192 ff n 496
1091 2/9 Verona Kaiser HEINRICH
IV. schenkt Brixen die Grafschaft im Pustertal (Absetzung Engelberts
als
Grafen) DD 6, 569 f n 424
1093 Anfang Dezember nach der Weihe der Kirche St. Paul
schenkt Erzbischof Thiemo von Salzburg auf Verwendung des Grafen
Engelbert, seines Vogtes, dorthin genannten Zehnten, udZ. Markgraf
Poppo von Istrien, Schwiegersohn des Grafen Kärnt. UB 3, 194 f n 498
(1093/96) Markgraf Ulrich (II. von Istrien, Bruder und
Nachfolger Poppos), Graf Hengelpretus, der Bischof und Magnaten Istriens
verbinden sich eidlich zum Schutz der bestehenden Verhältnisse des
Landes (gegen die Partei
HEINRICHS IV.)
Const. 1, 610 f n 428
+ 1096 1/4 Graf Engelbert,
der Gründer von St. Paul, wird dort Mönch und stirbt Kärnt.
UB 3, 195 f n 499
Seckau: Engelbertus
fundator S. Pauli in Lavant Necr. 2, 409.
Gemahlin:
------------
Hadwig siehe oben zu 1091 c 1/5; Tochter des Herzogs
Bernhard II. von Sachsen, vgl. Metzer Genealogie der Nachkommen des hl.
Arnulf SS 25, 384 (aus der 2. Hälfte des 12. Jh.): hec (Bezug nicht
ersichtlich) genuit Bernhardum, hic genuit Idam Namucensem et reginam Francorum,
uxorem Angelberti marchionis (sic statt comitis) et Gertrudem comitissam
Flandrensem et reginam Nacorum (sic statt Dacorum). Da Bernhard II. von
Sachsen (+ 1059) mit Heilika, Tochter Heinrichs von Schweinfurt, verheiratet
war (siehe Liutpoldinger n 26), erklären sich aus der Herkunft der
Hadwig
die
Namen Bernhard und Heinrich bei ihrer Nachkommenschaft. Herzog Bernhard
II. von Sachsen war dem Bewusstsein der späteren SPANHEIMER
noch so gegenwärtig, dass in zweien ihrer Zweige, bei den Herzogen
von Kärnten und den Grafen von Lebenau, der Name dieses Ahnherrn ohne
Einwirkung aus unmittelbarer Verwandtschaft Sprösslingen gegeben wurde
1099 26/3 Lateran siehe 5
+ c 1112 1/6 Schloss Mossa westlich Görz
Gräfin Haduwich, die Witwe des Grafen
Engelbert, beschenkt auf dem Sterbebett das Kloster St. Paul,
Zeugen ihre Söhne
Engelbert, Bernhard und Heinrich
Kärnt.
UB 3, 222 f n 547 (zum 17/7),
siehe aber zum 1/6 Rosazz: Haduwich comitissa
Wiesflecker n 153
St. Emmeran: Hadewich comitissa Necr. 3, 315 (ihr
Sohn Hartwig war damals Bischof von Regensburg).
Graf von Spanheim .
1075-1096 (+), Markgraf von Istrien.
Vor 1077 Oktober 14. Engilperht
comes de Spanheim erster Zeuge
bei einer Salzburger Tradition: S. U. I. 287, 71.
1091. Graf Engelbertund
seine Gemahlin Hedwig gründeten das Kloster St. Paul in Salzburg,
das 1101 geweiht wurde: S. U. II. 183, 115. Note.
Note:
------
Seine Mutter war Richgard D. 36., eine Tochter
des Grafen Engelbert D. 30. und Liutgards, die eine Tochter des Grafen
von Istrien und Friaul Weriant war. Diese Abstammung wird EngelbertsErwerbung
des Markgrafenamtes nicht fern stehen. Er war der erste in seinem Geschlecht
mit dem Namen Engelbert, der dann als Leitname in folgenden Generationen
wiederkehrt.
Engelberts Gemahlin
Hedwig
ist eine Tochter Markwards, Herzogs von Kärnten aus dem Hause EPPENSTEIN
(1072-1076).
ENGELBERT I.
---------------------
+
als Mönch 1096
Folgte 1065 als Graf im Kraichgau und von Spanheim, Graf im Pustertal und Lavantthal, gründete in letzterem St. Paul und war Vogt von Salzburg und Gurk. Er stritt mit den Erzbischöfen beziehungsweise Bischöfen, verwüstete 1085/86 Salzburg und setzte Erzbischof Berthold gefangen. Er verlor 1091 die Pustertalgrafschaft an den Bischof von Brixen, unterwarf sich 1086 und half dem Kaiser gegen Sachsen. Er stand im Bunde mit den Markgrafen von Istrien-Krain und dem Herzog von Kärnten und war zuletzt Mönch in St. Paul.
oo HADWIG VON SACHSEN (?) (unsicher) Tochter Herzog
Bernhards II.
+ 1112
Aus der Ehe Siegfrieds
mit Richgarda gingen
drei Söhne hervor: Graf Engelbert I.,
der zur Zeit Erzbischof Gebhards Hochstiftsvogt von Salzburg war, Hermann,
der spätere Burggraf von Magdeburg und Hartwig. Die drei SPANHEIMER
Brüder zählten zu den Gegnern HEINRICHS
IV. [Anm. 27 Die wertvollsten Nachrichten zur Geschichte
der SPANHEIMER an der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert enthält
der Traditionskodex des Klosters St. Paul, der von Abt Ulrich (1192-1222)
angelegt wurde und auf einen älteren Kodex zurückgeht. Vgl. dazu
Jaksch a.a.O. Seite 197 ff.; H. Patze, Adel und Stifterchronik (BllDtLdG
100 1964) Seite 67. Die in diesem Zusammenhang wichtigen ersten acht Kapitel
des Traditionskodex sind unter dem Titel Fundatio Monasterii S. Pauli in
Caranthia (MGH SS 15,2) Seite 1057 ff. ediert.]. Siegfrieds ältester
Sohn, der Salzburger Hochstiftsvogt Engelbert
I., gehörte zur Partei der süddeutschen Gregorianer
und bekämpfte als Anhänger Gebhards in den Jahren 1085 und 1086
den von HEINRICH IV. eingesetzten Gegenbischof
Berthold. 1086 gelang es ihm, Erzbischof Gebhard nach Salzburg zurückzuführen.
1091 sandte Hartwigs Bruder, Graf
Engelbert I., seinen Sohn Engelbert II. nach Hirsau,
um von dort Mönche zur Gründung eines Klosters an Stelle der
bereits bestehenden kirchlichen Stiftung herbeizuholen, dessen erster Abt
dann der Hirsauer Mönch Wezilo wurde. 1099 verbanden die Stifter ihr
Kloster durch die traditio Romana mit Rom. Graf
Engelbert I., der eigentliche Gründer von St. Paul im Lavanttal,
trat kurz vor seinem Tod als Mönch in seine Stiftung ein und starb
dort im April 1096.
Heinzelmann, Josef:
****************
"Die rheinischen Spanheimer"
Engelbert I. wird in der Zeugenreihe einer Seelgerätstiftung
für das Kloster St. Peter zu Salzburg, die etwa 1060 bis 1077 Oktober
14 zu datieren ist, als comes de castro Spanheim bezeichnet.
Mit dem rheinischen Spanheim war keine Grafschaft verbunden. Auch macht
es wenig Sinn, einen Grafen nach einer 600 km entfernten, unbedeutenden
(jedenfalls urkundlich noch nicht belegten) Burg in einem ganz anderen
Reichsteil zu bezeichnen, von der sein Vater eventuell herkam, in einer
Zeit, da man Adligen Beinamen bestenfalls nach ihren Amtssitzen oder Wohnorten
oder Herrschaftsmittelpunkten gab. „Spanheim“ hieß, so darf man annehmen,
Engelberts
Burg bei dem späteren Kloster St. Paul oder eine Burg im Salzburgischen,
wo er viele Güter und Rechte besaß. Ich spiele den Ball ins
Feld der österreichischen Historiker.
Natürlich ist der Gleichklang der beiden Burgnamen
im Nahegau und im Lavanttal (oder dem Salzburgischen) nicht zufällig:
Eine ist der anderen nachbenannt, oder beide nach einer noch unbekannten
dritten. Die rheinische ist mit wahrscheinlich etwas später (1072
chronikalisch, 1075 urkundlich) belegt als die andere, die außerdem
Sitz eines Grafen war. Gleichwohl scheint sie älter zu sein. Das Ur-Spanheim
wäre also noch zu finden, bzw. nachzuweisen.
Claude, Dietrich: Band I Seite 351,354 A
**************
"Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert"
Ihr Sohn Engelbert gründete zusammen mit seinem Geschwistern
das Kloster St. Paul im Lavanttal, das zur Grablege der Familie wurde.
Die Mönche dieses hausklosters kamen aus Hirsau, das in jenen Jahren
seine Blüte als bedeutendstes Reformkloster Deutschlands erlebte.
Zusammen mit seinen Brüdern unterzeichnete Hartwig am 13. April 1091
eine Urkunde für das Kloster; er selbst schenkt dem Kloster aus seinem
Erbe 20 Hufen in Kärnten.
[Anm. 47 Der Bruder Hartwigs von Magdeburg, Graf
Engelbert, gehörte zu den Gegnern des vom König eingesetzten
Erzbischofs Berthold von Salzburg: cf. Ann. Ratisbon. maior. fragm. a.
1085 und a. 1086, ed. E. Oefele, MGH SS in usum schol. p. 90 f. (als Anhang
der Ann. Altah.).
]
oo Hedwig von Sachsen, Tochter des Herzogs Bernhard II.
um 1030/35-17.7. um 1112
nach Prinz von Isenburg Tochter
Markwarts II. von Eppenstein
Kinder:
Bernhard Graf von Truchsee/Marburg
-16.11.1147
gefallen
Richardis
- um 1112
1. oo Berthold I. Graf von Schwarzburg
- um 1090
2. oo Poppo III. Markgraf von Istrien
- 1095/1107
3. oo Gebhard I. Graf von Reichenhall
- 1102
Heinrich IV. Herzog von Kärnten
-14.12.1123
Engelbert II. Markgraf von Istrien
-13.4.1141
Siegfried II. Graf von Spanheim
-16.12. um
1163
Hartwig Bischof von Regensburg (1105-1126)
-3.3.1126
Literatur:
-----------
Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg
bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag
Köln 1972 Band I Seite 351,354 A - Fenske, Lutz: Adelsopposition
und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck &
Ruprecht Göttingen 1977, Seite 200,205,211 - Heinzelmann, Josef:
Spanheimer-Späne. Schachwappen und Konradinererbe, in: Jahrbuch für
westdeutsche Landesgeschichte 25 (1999), Seite 768 - Meyer
von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich
IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig
1890 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-,
Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 495 -