Przemysl                                          Markgraf von Mähren (1227-1239)
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1209
16.10.1239
 

Jüngerer Sohn des Königs Przemysl Ottokar I. von Böhmen aus dem Hause der PREMYSLIDEN aus seiner 2. Ehe mit der Konstanze von Ungarn, Tochter von König Bela III.

Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Seite 7 Tafel 2
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"Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte"

PREMYSL
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* 1209,
16.10.1239

Markgraf von Mähren

  oo MARGARETE VON MERAN
             

Tochter des Herzogs Otto I. von Meranien


Thiele, Andreas: Tafel 82
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

PRZEMYSL
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* 1209
1239

1228 Markghraf von Mähren

Przemysl stand auf der Seite der Gegner Friedrichs II. von Österreich, stritt mit dem Bruder Wenzel I., weil dieser mährische Ländereien an Kärnten abgab, wurde 1238 verjagt und auf Olmütz und Troppau beschränkt; ihn beerbte der Neffe Wladislaw III.

  oo 1232
        MARGARETE VON ANDECHS
              
1271

Tochter des Herzogs Otto I. von Meranien


Hoensch, Jörg K.: Seite 18
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"Premysl Otakar II. von Böhmen. Der goldene König."

Der Tod des Vaters zwang Wenzel I. jedoch zum raschen Abbruch des Unternehmens, zumal sein jüngerer Bruder Premysl, Markgraf von Mähren, anfangs wenig Bereitschaft zeigte, die Königswürde und die Oberherrschaft Wenzels klaglos anzuerkennen.

Kuthan, Jiri: Seite 56,113
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"Premysl Ottokar II. König, Bauherr und Mäzen. Höfische Kunst im 13. Jahrhundert."

Die Gründertätigkeit des Königs und anderer Mitglieder des Herrscher-Hauses - Wenzels Mutter Konstanze, seiner Gemahlin Kunigunde, seiner Schwester Agnes und seines Bruders Premysl - schufen die Voraussetzungen für den großartigen Aufbau der neuen Klöster.
Auf dem Siegelbild befindet sich das Relief eines galoppierenden Reiters. Dieses Motiv wurde in Böhmen erstmals von Ottokars Großvater Premysl Ottokar I. auf seinem ersten landesfürstlichen Siegel verwendet. Im Laufe der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts übernahmen es die Markgrafen von Mähren Heinrich Vladiaslav und Premysl (ein Bruder Wenzels I.) und Wenzel I. schließlich selbst, bevor er nach dem Tod seines Vaters die selbständige Herrschaft antrat.

Lechner, Karl: Seite 279
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"Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246."

Als Gegner zeigten sich zunächst die Nachbarn Böhmen (König Wenzel I.), Ungarn (König Andreas II., 1235) und Bayern (Herzog Otto II. von Wittelsbach. Dazu kam der Markgraf von Mähren, Premysl, als Bruder König Wenzels von Böhmen, verheiratet mit einer ANDECHSERIN, einer Schwester der zweiten Frau Herzog Friedrichs.

Palacky Franz: Band II Seite 92,104-106,111-112
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"Geschichte von Böhmen"

Gleichzeitig wurde der jüngste Sohn Otakars und der Konstanze, Premysl, zum Markgrafen in Mähren ernannt, obgleich er kaum erst 18 Jahre alt gewesen sein mochte. Doch entsagte deshalb Otakar keineswegs der ganzen Regierung, er teilte sie nur mit seinen Söhnen.
Nach der Verstoßung Sophias hatte Friedrich der Streitbare nämlich eine Tochter des Herzogs Otto von Meran sich vermählt und war dadurch des Markgrafen Premysl von Mähren Schwager geworden, der gleichfalls eine Tochter jenes Herzogs zur Gemahlin hatte. Beide Schwäger schlossen nun gegen den böhmischen König eine Waffengemeinschaft, zu welcher auch der Herzog von Meran, der Graf von Tirol, der Patriarch von Aquileja, der Bischof von Bamberg und mehrere andere deutsche Fürsten beitraten.
Was die Zwietracht der beiden königlichen Brüder Wenzel und Premysl bis zu so offenen Feindseligkeiten gesteigert hat, ist unbekannt. Der König glaubte aber des Bruders treuloses und unnatürliches Benehmen strafen zu müssen. Da das Glück sich für ihn erklärt hatte, so waren auch die Schwankenden in seinem Heer ihm um so mehr gesichert. Er zog daher tiefer nach Mähren, eroberte Brünn und verwüstete das Land nach der barbarischen Sitte jener Zeit, bis der gebeugte Bruder ihn um Verzeihung bat und der Friede zwischen beiden durch das Dazwischentreten der Mutter wieder hergestellt wurde.
Auch mit dem Herzog von Österreich muß um diese Zeit Friede geschlossen worden sein, da im folgenden Jahr 1234 König Wenzel mit seinem Bruder Premysl jener glänzenden Hochzeit von Stadlau in Österreich beiwohnte, wo Herzog Friedrich seine Schwester Konstanze dem Markgrafen von Meißen, Heinrich dem Erlauchten, zur Gemahlin gab.
Der mährische Markgraf Premysl, der zu Olmütz seinen Sitz hatte, stand im Jahre 1237 zum weiten Mal gegen seinen Bruder und König auf. Der Grund, der ihn dazu trieb, wird nirgends angegeben. Ohne Zweifel hing mit seiner Empörung die Einsetzung des kärntnischen Prinzen Ulrich in Mähren zusammen: ob aber als Ursache oder als Folge sind wir zu bestimmen nicht in der Lage. König Wenzel übergab nämlich in diesem Jahre dem Sohn seiner an den Herzog Bernhard von Kärnten vermählten ältesten Schwester Jutta die Provinz von Brecislaw oder Lundenburg, das Leibgedinge der Königin-Mutter, zur Verwaltung, nachdem er der Mutter wahrscheinlich Brünn dafür eingeräumt hatte. Um den aufrührerischen Bruder nachdrücklich zu bestrafen, zog er mit einem großen Heer nach Mähren. Premysl floh vor ihm nach Ungarn, legte aber in die befestigten Orte seines Gebietes Besatzungen, die sich tapfer verteidigten. König Bela IV. von Ungarn mußte sich erst ins  Mittel legen, um die Brüder wieder zu versöhnen. Auf seine Fürsprache erhielt Premysl wieder die Olmützer und Troppauer Provinz zu seinem Unterhalt, womit er sich fortan bis zu seinem Tode (1239) begnügte.




25.9.1232
   oo 1. Margarete von Andechs, Tochter des Grafen Otto I. von Meranien-Burgund
   x        um 1220
25.10.1271




Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Premysl Otakar II. von Böhmen. Der goldene König. Verlag Styria Graz Wien Köln 1989 Seite 18 - Kuthan, Jiri: Premysl Ottokar II. König, Bauherr und Mäzen. Höfische Kunst im 13. Jahrhundert, Böhlau Verlag Weimar 1996 Seite 56,113 - Lechner, Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 279,400 A. 8;402 A. 28 - Palacky Franz: Geschichte von Böhmen 1842 Band II Seite 92,104-106,111-112 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 82 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 7 Tafel 2 -