4. und jüngste Tochter des Herzogs
Otto von Bayern aus dem Hause
NORTHEIM und der Richenza
von Schwaben, Tochter von Herzog
Otto II.
Thiele Andreas: Tafel 170
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs-
und Grafenhäuser I
MECHTHILD
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+
oo KONRAD II. Graf von Arnsberg
+ 1092
KONRAD, GRAF VON WERL UND ARNSBERG
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* um 1030, + 1092 in Friesland
oo um 1070/80
MATHILDE VON NORTHEIM
* um 1050/60, + ...
Die Jahre 1108-1111.
1108 [1107] Erzbischof Heinrich von Magdeburg starb und
ihm folgte in demselben Jahre Adelgot. Als König
Heinrich in der Stadt Goslar einen Reichstag gehalten und über
die Reichsrechte nach seinem Belieben verfügt hatte, erhob sich plötzlich
ein großes und schreckliches Unwetter mit schrecklichem
Blitzen und Donnern, und erschreckte den König und
alles Volk. Denn es war so heftig, daß der Blitz das Schwert des
Königs traf und einen nicht geringen Theil desselben an der Schneide
nebst dem Schwertgehenk verzehrte, und die innere Lederbekleidung seines
Schildes streifenweise in Falten zog.
Darauf zog der König mit Heereskraft nach Flandern,
bezwang alles mit Feuer und Schwert, und unterwarf sich auch Graf Ruobert
mit seinem ganzen Volke.
1109 [1108]. König Heinrich
greift mit seinem Heere Pannonien an, wo wegen der Untreue einiger seiner
Fürsten nichts Denkwürdiges von ihm ausgeführt wird. In
demselben Jahre sind an dreitausend Böhmen von ihrem eigenen Herzog
umgebracht worden. - Einweihung der Kirche der heiligen
Mutter Gottes in Rossevelde. - Graf Sifrid starb.
1110 [1109]. Erzbischof Rothard von Mainz starb und ihm
folgte Adalbert. König Heinrich
zieht mit Heeresmacht nach Polen, und kehrt zurück, nachdem er es
mit Raub und Brand verwüstet hat. Auf dieser Heerfahrt wird der Herzog
Zuedebolt von Böhmen in der Mitte der Seinen heimlich getödtet.
- Das Kloster der Kanoniker in Hamersleve beginnt.
1111 [1110]. Bischof Gebehard von Konstanz starb. Markgräfin
Oda starb. Diese war eine Stieftochter des Herzogs Otto von Northeim,
der, wie oben erzählt ist, mit ihrer Mutter Namens Richeza
drei Söhne erzeugte und drei Töchter, von denen eine Namens Ethilinda
Herzog Welf von Baiern heimführte, und nachdem er sie verstoßen,
nahm sie Hermann von Kalverla, und sie gebar ihm den Grafen Hermann.
Die zweite Namens Ida heirathete den Grafen Thiemo von Witin
und gebar ihm zwei Söhne, den Grafen Dedo und den Markgrafen
Kuonrad. Die dritte aber nahm Graf Kuonrad von Arnesberg,
diese hieß . . . . . . . , und er erzeugte mit ihr den Grafen
Friderich. - König Heinrich zieht
mit einem starken Heere nach Italien und verwüstet die Städte,
Burgen und Festen mit Feuer und Schwert. - Die Propstei Hildesleve wird
in eine Abtei verwandelt, zu deren erstem Abte Alverich geweiht wird.
Lange Karl-Heinz: Seite 147-149
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"Die Grafen von Northeim 950-1144" 1958
Die jüngste, namentlich bekannte Tochter Ottos
von Northeim und Richenzas, Mathilde,
heiratete den westfälischen Grafen Konrad von Werl-Arnsberg,
einen Sohn Graf Bernhards von Werl. Da Mathildes
ältere Schwester Ida,
wie wir oben sahen, um oder nach 1060 geboren ist, wird man die Geburt
Mathildes etwa kurz vor oder um 1065
anzusetzen haben. Viel später kann sie nicht geboren sein, da ihr
und Konrads ältester Sohn Hermann, wie noch zu zeigen
sein wird, im Jahre 1092 von den Friesen erschlagen wurde, zu diesem Zeitpunkt
also wohl schon großjährig gewesen ist. Nimmt man an, dass die
Ehe Konrads und Mathildes
kurz
vor 1080 geschlossen wurde, so hat Hermann
etwa im Alter von 12-15
Jahren an der Seite seines Vaters den Tod gefunden. Es läßt
sich nicht mit Sicherheit sagen, wo die Schlacht stattfand, in der Konrad
und Hermann im Kampfe mit den Friesen fielen; auf jeden Fall ist
sie zwischen dem 19. und 29. Juli 1092 anzusetzen.
Hermann wird mit Rücksicht auf das eben erwähnte
Ereignis zu Recht als ältester Sohn Konrads angesprochen. Die
Vermutung Klockes, dass er aus einer früheren Ehe seines Vaters hervorgegangen
sei, ist unbegründet, da Konrads Geburt nicht unbedingt mit
Klocke um 1030 angesetzt zu werden braucht, sondern mit der gleichen Wahrscheinlichkeit
in die Zeit um 1050 fallen kann. Zudem läßt sich - wie das Beispiel
Thiemos von Wettin gezeigt hat - nicht vom Lebensalter eines Grafen
auf die Anzahl mutmaßlicher Eheverbindungen schließen, und
von einer früheren Gemahlin Konrads ist ohnehin nichts bekannt.
Starb aber Hermann schon im Alter von 12 bis 15 Jahren, so wird
er noch unverheiratet gewesen sein und kann deshalb auch nicht mit Hömberg
als der Stammvater der Edelherren von Rüdenberg und der Burggrafen
von Stromberg angesprochen werden.
Der zweite Sohn Konrads und Mathildes
hieß Friedrich. Die Herkunft seines Namens ist im Gegensatz
zu denen seiner Brüder
Hermann und Heinrich, die bei
den Grafen von Werl seit jeher gebräuchlich waren, ungewiß.
Von seinem Vater erbte er die Burg Arnsberg, verlor sie aber im
Jahre 1102 an den Erzbischof Friedrich von Köln. Friedrichs
Gemahlin Adelheid
war eine Tochter Herzog
Heinrichs I. von Limburg und Adelheids
von Bodenstein. Da aus dieser Ehe keine männlichen Nachkommen
hervorgingen, starb das Haus WERL mit dem im Jahre 1124 erfolgten
Tod Friedrichs im Mannesstamm aus. Adelheid heiratete nach
dem Tod ihres Gemahls noch zweimal, die Grafen Kuno von Harburg und Konrad
von Dachau. Ihr Todesdatum ist der 6. Februar eines Jahres vor 1146.
Der dritte und, wie es scheint, jüngste Sohn
Konrads und Mathildes hieß Heinrich und benannte
sich nach der ihm aus väterlichem Erbe zugefallenen Burg Rietberg;
außerdem besaß er die Hochvogtei von Paderborn. Seine Gemahlin
Beatrix
war
eine Tochter des bayrischen Markgrafen Heinrich von Hildrizhausen und der
Beatrix von Schweinfurt und hatte in 1. Ehe den westfälischen Grafen
Gottfried I. von Kappenberg geheiratet, aus der mehrere Kinder hervorgingen.
Nach dem offenbar 1115 in der Schlacht am Welfesholz erfolgten söhnelosen
Tod Heinrichs von Rietberg gelangten die Burg Rietberg und
die Paderborner Vogtei in die Hände seines älteren Bruders Friedrich.
Das Todesdatum seiner Gemahlin Beatrix
ist nicht überliefert.
Fenske Lutz: Seite 350
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"Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen
Sachsen"
Konrad von Werl und sein ältester Sohn Hermann
waren
1092 im Kampf gegen die Friesen gefallen. Er war mit Mathilde,
einer Tochter Ottos von Northeim, verheiratet. Die Söhne aus
dieser Ehe waren also Vettern der Töchter Heinrichs
des Fetten, Richenzas
und Gertruds,
der Töchter Kunos
von Beichlingen und schließlich Vettern der WETTINER Grafen
Dedo und Konrad. Dem Kreis der Northeimischen Nachkommenschaft
sind also auch die beiden letzten Vertreter des WERLER Grafengeschlechts
durch Blutsverwandtschaft verbunden und durch sie mit einer ganzen Reihe
weiterer ostsächsicher Dynasten verschwägert gewesen.
oo Konrad II. Graf von Werl-Arnsburg
um 1040/50-19./29.7.1092
Kinder:
Hermann
um 1070/75 -19./29.7.1092 gefallen
Friedrich I.
-
1124
Heinrich I. Graf von Rietberg
-11.2.1115
gefallen
Liupold
- um 1102
Literatur:
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Annalen von Magdeburg ad a. 1110 - Annalista
Saxo: Reichschronik Seite 89 - Fenske, Lutz: Adelsopposition
und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen, Vandenhoeck &
Ruprecht Göttingen 1977 Seite 350 - Bollnow, Hermann: Die Grafen
von Werl. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte des 10. bis 12. Jahrhunderts.
Dissertation Stettin 1930 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls
des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel
38 Seite 76 -
Klocke, Rudolf Freiherr von: Die Grafen von Werl
und die Kaiserin Gisela. Untersuchungen zur Geschichte des 10. und 11.
Jahrhunderts mit einem Exkurs über Mittelaltergenealogie, in: Westfälische
Zeitschrift 98/99, 1949, I. Abteilung, Seite 105 - Lange, Karl-Heinz:
Die Grafen von Northeim (950-1144). Politische Stellung, Genealogie und
Herrschaftsbereich. Beiträge zur Geschichte des sächsischen Adels
im Hochmittelalter Dissertation Kiel 1958 Seite 147-149 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993
Tafel 170 -