Begraben: Kloster Stams
Ältester Tochter des Herzogs Otto II. von Bayern und der
Agnes von Braunschweig, Tochter von Pfalzgraf Heinrich I.
Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 172
***********************
Elisabeth, Königin
-----------
* um 1227, + 1273
Vater: Herzog Otto II. (um 1206-1253)
Mutter: Agnes von der Pfalz (+ 1267)
1. oo König KONRAD IV. (1228-1254)
2. oo Meinhard von Tirol (um 1235-1295)
1235 verlobte Kaiser FRIEDRICH II. seinen noch minderjährigen Sohn KONRAD mit der ebenfalls noch minderjährigen bayerischen Herzogstochter, um vor aller Welt das Bündnis mit Bayern zu demonstrieren. Konradin, der Sohn der beiden, wurde am Wittelsbacher Hof erzogen.
Literatur:
----------
Riezler.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hansmartin Decker-Hauff:
********************
Die Zeit der Staufer: Band III Seite 364
Elisabeth von Bayern
----------------------
wohl um 1230/31-9.10.1273
Tochter des Herzogs Otto von Bayern (1206-1253) und Agnes von Braunschweig, Erbin der Pfalz (um 1201-1267), Tochter von Pfalzgraf Heinrich
Elisabeth wurde im Kloster Stams
in Tirol begraben.
1.9.1246
1. oo KONRAD IV. König des Deutschen Reiches
Vohburg 25.4.1228-21.5.1254
6.10.1258
2. oo Meinhard (V.) Graf von Görz-Tirol
um 1236(um 1232?)-1.11.1295
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Um den bayerisch-staufischen Gegensatz
endgültig zu beheben, vermählte sich
KONRAD IV. mit Elisabeth von Bayern.
Mit dieser Eheschließung war der Übertritt ihres
Vaters auf die kaiserliche Seite und der Bruch mit der Kurie endgültig
vollzogen. Als ihr Gemahl nach Sizilien aufbrach, blieb sie schwanger in
Bayern zurück.
Nach ihrer 2. Eheschließung mit Meinhard
II. von Tirol zog sie zu ihrem Gatten nach Innsbruck und ließ
ihren Sohn Konradin in der Obhut Herzog Ludwigs II. zurück. Der 2.
Ehe entsprossen 4 Söhne und 2 Töchter.
Josef Mühlberger: Seite 191-198
**************
"Lebenswege und Schicksale staufischer Frauen"
Bei einem Aufenthalt Kaiser FRIEDRICHS II.
in Bayern 1235 verlobte er seinen 7-jährigen Sohn KONRAD
mit Elisabeth (geboren um 1227), der
Tochter des Herzogs Otto II. des Erlauchten von Bayern, und der
Agnes, Tochter Heinrichs Pfalzgrafen bei Rhein. Die Vermählung
fand 1246 statt. Konradin wurde das einzige Kind aus dieser Ehe. König
KONRAD IV., der seinen Sohn nie gesehen, starb schon 2 Jahre
nach dessen Geburt.
Die 9 Ehejahre Elisabeths und
KONRADS IV. waren von den Unruhen der Kriege erfüllt, soweit
ein Zusammenleben überhaupt möglich war. Nach dem Tod KONRADS
galt die Sorge ihrem Sohn Konradin und der Aufgabe, ihm das väterliche
Erbe zu erhalten. Elisabeth blieb,
vor ihrem Fortzug nach Wasserburg am Inn, mit dem kleinen Konradin zunächst
bei ihrem Bruder, dem Herzog Ludwig II., dem Strengen von Bayern, der der
Vormund Konradins war. Königin Elisabeth
war anwesend, als dieser seine Gemahlin Maria von Brabant am 18. Januar
1256 wahrscheinlich grundlos hinrichten ließ.
Es ist verständlich, dass die Mutter ihren Sohn diesem Vormund
entzog. Er kam in die Obhut des Bischofs Eberhard von Konstanz, wo er eine
glückliche Kindheit verlebte, eine vorzügliche Erziehung genoß
und in den ritterlichen Übungen wie im Minnesang unterwiesen wurde.
Elisabeth ging 5 Jahre nach dem
Tode ihres 1. Gatten 1259 eine 2. Ehe mit Meinhard
II. Grafen von Görz und Tirol ein. Konradin scheint in jener
Zeit in Konstanz geblieben zu sein - er soll später die nicht standesgemäße
Ehe seiner Mutter mißbilligt haben.
Sie verteidigte hartnäckig das Recht ihres Sohnes als Nachfolger
KONRADS IV. gegen Manfred,
der das sizilische Erbe der STAUFER
behaupten wollte.
Nach Manfreds Tod in der Schlacht
bei Benevent 1266 entschloß sich Konradin nach reger Tätigkeit
in Deutschland selber nach Italien zu ziehen und um das staufische
Südreich zu kämpfen. Nach einem glänzenden Hoftag in Augsburg
1266 legte Konradin seinen Zug nach Italien für den Spätsommer
1267 fest. Die Mutter riet dringend, er möge sich mit einem friedlichen
und ruhigen Leben in seinem Herzogtum begnügen, der Vormund und Oheim
zu dem Zug nach Italien.
Am 22. August 1267 verabschiedete sich Konradin in Hohenschwangau von
seiner Mutter. In Schloß Tirol, wo Elisabeth
nun lebte, erhielt sie die Nachricht von der Niederlage bei Tagliacozzo
und der Hinrichtung ihres Sohnes.
Die Berichte darüber, wohin der tote Konradin gebracht wurde,
widersprechen einander. Einer lautet dahin, "dass Elisabeth
nach Neapel eilte, kam aber zu spät und erhielt bloß
die Erlaubnis, eine Kapelle über seinem Grabe zu bauen (Raumer). Dieser
Bericht erscheint wenig glaubwürdig.
1272 ließ Elisabeth in Stams,
zwischen Telfs und Mötz bei Innsbruck, an Stelle einer hölzernen
Wallfahrtskapelle inmitten alter Eichenwälder, die Johannes dem Täufer
geweiht war und von 12 Mönchen betreut wurde, zum Gedenken an Konradin
ein Kloster errichten.
Aus der 2. Ehe Elisabeths gingen
4 Söhne und 2 Töchter hervor.
Elisabeth starb 1273 auf
der Burg Gojen über Meran, bevor das Kloster fertig war. Sie wurde
zunächst auf Schloß Tirol bestattet, dann 1284 feierlich in
Stams beigesetzt. An ihrer Seite wurde 1298 ihr Gemahl bestattet. Dort
ruhen auch 4 Kinder Meinhards
und Elisabeths.
Karl Lechner: Seite 292,301
***********
"Die Babenberger"
Da seine 1229 geschlossene 2. Ehe mit Agnes von Meranien ebenfalls kinderlos
geblieben war, bemühte sich Friedrich II. von Österreich um die
Trennung dieser Ehe. Von einer Synode in Friesach im Juni 1243 wurde die
Ehe ohne Angabe von Gründen geschieden. Der Herzog dachte an eine
neue Ehe und zwar mit Elisabeth, der
Tochter seines früheren Gegners, Herzog Ottos II. von Bayern.
Die Verhandlungen der beiden Herzöge darüber in den Jahren 1243
und 1244 in Wien verliefen positiv, und auch die wegen zu naher Blutsverwandtschaft
der beiden Verlobten notwendige Dispens des Papstes erfolgte bereits im
Frühjahr 1244, wodurch die Appellation der Herzogin Agnes erledigt
war. Nach einer von Herzog Friedrich provozierten bewaffneten Auseinandersetzung
mit Herzog Otto II. trat er von seinem Verlöbnis zurück.
Im Herbst 1247 heiratete König KONRAD IV.
Elisabeth, die älteste Tochter Herzog Ottos von Bayern.
1.9.1246
1. oo KONRAD IV. König des Deutschen Reiches
25.4.1228-21.5.1254
6.10.1258
2. oo Meinhard (V.) Graf von Görz-Tirol
um 1236(um
1232?)-1.11.1295
Kinder:
1. Ehe
Konradin
25.3.1252-29.10.1268
Konradin ???
125 - 1269
2. Ehe
Albert II. Graf von Tirol
- 1292
Agnes
-14.5.1293
1286
oo 1. Friedrich I. der Freidige Markgraf von Meißen
1257-16.11.1323
Ludwig
- 1305
Elisabeth
um 1262-28.10.1313
München Wien
1276
oo ALBRECHT I. Graf von Habsburg
nach 1255-1.5.1308
Heinrich VI.
1265/73-2.4.1335
Otto II.
- 1310
Literatur:
----------
Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich
976-1246,Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 292,301 -
Engels, Odilo: Die Staufer. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln
1972, Seite 156,158,162 -