Einziger Sohn des Grafen Berthold I. von
Henneberg († 18.10.1159) und
der Bertha von Putelendorf,
Tochter von Pfalzgraf Friedrich IV.
(† 26.6.1125) und der Agnes von Limburg
Bruder von Pfalzgräfin Irmgard bei
Rhein († 15.7.1197), Pfalzgräfin Lukardis (Liutgard) von
Sommerschenburg († 22.11.1220)
Neffe
von Bischof Gebhard von
Würzburg († 17.3.1159),
Bischof Günter von Speyer
(† 16.8.1161), Gräfin Hildegard von
Katzenelnbogen († 24.2.), Graf Poppo IV. von Henneberg († 1.9.1156),
Bischof Otto II. von Speyer (†
1200), Pfalzgraf Heinrich von Sachsen († 1126), Bischof Friedrich von Prag († 31.1.1179)
Groß-Neffe von Herzog Walram III. dem Heiden von Limburg († 16.7.1139),
Gräfin Adelheid von Werl (†
6.2.
vor 1146), Gräfin
Matilde von la Roche
Verwandter vom Römischen
Kaiser FRIEDRICH
I.
BARBAROSSA († 10.6.1190 ertrunken)
Enkelin
von Graf Godebold
II. von
Henneberg († 6.2.1144)
und
der Liutgard von Hohenberg
POPPO VI.
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†
Morgato, Syrien 14.VI.1190
Begraben: Klosterkirche Trostadt
1164 BURGGRAF von WÜRZBURG
1161/68 DOMVOGT von WÜRZBURG
1182 GRAF von HENNEBERG
1171 IUNIOR
1141/1189
vor 1182
oo SOPHIA VON
ANDECHS-MERANIEN
† 2.I.1218
Tochter von Graf
Berthold II. Markgraf von Istrien
POPPO VI.
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† 1191
BURGGRAF von WÜRZBURG
Poppo VI.
verlagerte
den Schwerpunkt seiner Hausmacht nach Osten hin in den alten
babenbergischen
Bereich. Nach 1159 (Tod des Onkels Gebhard) kam es zum offenen
Ausbruch
der Feindseligkeiten mit den Bischöfen von Würzburg, die die
richterliche Immunität 1168 durch die "Güldene Freiheit"
ausdehnten,
wodurch Henneberg weitgehend die große Gerichtsbarkeit verlor. Er
mußte auch die Lehen und Mellrichstädt und Meiningen
abtreten.
Die Gegensätze zu den Landgrafen von Thüringen, die nach
Süden
ins Henneberger
Interessengebiet expandierten, begannen. Er genoß
großes Ansehen bei Kaiser FRIEDRICH
I.,
nahm an etlichen Italien-Feldzügen teil, baute die
Territorialherrschaft
aus, die Herren von Solz und Kühndorf wurden Vasallen und starb
auf
dem 3. Kreuzzug.
vor 1165
oo SOPHIE
VON ANDECHS
† 1218
Tochter des Herzogs Berchtold V. von Meranien-Istrien
In Wasungen saß ein älteres
Adels-Geschlecht.
Vielleicht hat ein HENNEBERGER
um 1150 in die Familie dieser
älteren
Herren von Wasungen eingeheiratet:
Auf Grund des Leitnamens kann
Poppo I.
von Wasungen (1176-1190)
als Abkömmling der HENNEBERGER
angesehen werden. Er trug
vor
1190 seinen Besitz an Mainz zu Lehen auf. Wohl hat er die
planmäßige
Stadtanlage auf dem rechten Ufer der Werra begründet. In der hennebergischen
Hauptteilung von 1247 fiel Wasungen an die Linie
Schleusingen.
An dem Erbe der Herzöge von
Andechs-Meranien, die
1246 in männlicher Linie ausstarben, hatten auch die HENNEBERGER
Anteil. Die mit Poppo VI.
vermählte
Gräfin Sophie von Andechs brachte
Güter im Itzgrund - Poppo
VII. hatte bereits Güter
bei
Coburg erworben - an das Haus
HENNEBERG. Durch eine
nach 1246
vorgenommene
Landesteilung spaltete sich unter
Poppos
jüngerem
Sohn
Hermann I.
die Linie Coburg ab.
Weller
Tobias: Seite 44,522,720-721
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"Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert"
Verheiratet war Pfalzgraf Konrad mit Irmgard, einer Tochter Bertholds I. von Henneberg († 1159/60)
[197 Vgl. MASCHKE,
Staufer 31; DECKER-HAUFF, Haus, No. 47,352. - Zu Konrads angeblichen Ehen mit
einer Sponheimer
Grafen-Tochter sowie mit einer Irmgard
von Leiningen und den aus diesen Verbindungen vermeintlich
hervorgegangenen Kindern vgl. unten Seite 220-224ff.]. Diese
Eheschließung erfolgte offenbar im Zusammenhang mit dem Erwerb
der Vogtei über die alte Reichsabtei Lorsch. Die Vogtei war um
1140 als mütterliches Erbe an Poppo IV. von Henneberg [198 Vgl. zu ihm WAGNER,
Entwurf, No. IV/1, 45f.], den Bruder Bertholds I., gekommen [199 Vgl. WERLE, Vögte
56f. Als Vogt von Lorsch ist Poppo
IV. bezeugt in Cod. Lauresham. 1, Chronik, c. 144, 427 zu 1140;
ebd., c. 153,435 zu 1148.]. Als Poppo
1156 ohne direkte Nachkommen starb [200 Vgl. die dem HENNEBERGER mißgünstige
Lorscher Klosterüberlieferung (Cod. Lauesham. 1, Chronik, c. 155a,
437).], ging seine Hinterlassenschaft, wozu neben der Lorscher Vogtei
auch die des Hochstiftes Würzburg sowie das Würzburger
Burggrafenamt gehörten, an Berthold
I., der jedoch selbst schon nach wenigen Jahren - angeblich auf
einer Pilgerfahrt ins Heilige Land - verschied [201 Im Unterschied zu Poppo IV. ist Berthold I. im Lorscher Codex
nicht ausdrücklich unter der Amtsbezeichnung advocatus erwähnt. Diesen
Umstand führt WAGNER, Genealogie 435f., jedoch überzeugend
auf die Kürze seiner Amtszeit und die zu dieser Zeit dürftige
Lorscher Überlieferung zurück.]. Zwar hatte Berthold I. einen Sohn, doch
war dieser Poppo VI. († 1190)
damals noch minderjährig, so daß statt seiner Pfalzgraf Konrad,
der Schwieger-Sohn des
HENNEBERGERS, als Bewerber um die Lorscher Vogtei auftrat.
Keine Quellenhinweise hingegen lassen sich für eine
verschiedentlich postulierte erste Ehe
Heinrichs III. mit
einer
Henneberger
Grafen-Tochter finden [46
Nach den Europäischen
Stammtafeln NF 1/2 (1999), Tafel 229, soll Heinrich III. mit Adelheid, einer angeblichen
Tochter Burggraf Poppos VI. von
Würzburg († 1190) und der Sophia von Andechs,
verheiratet
gewesen sein; danach auch Wagner, Entwurf, No. VI/9, 65. In seinem
Aufsatz zur Genealogie des HENNEBERGER
Grafen-Hauses von 1994 erwähnt Wagner die
hier genannte Adelheid nicht.].
Noch unklarer als bei Mathilde
liegen die Dinge bei ihren Schwestern
Kunigunde und Sophia.
Außer ihren Titulierungen in der besagte Namensliste gibt es hier
keine weiteren Hinweise auf ihre Heiratsverbindungen. Schon die
Identifizierung der beiden Frauen als Töchter
Markgraf Bertholds III. läßt
sich nur über
diese Quelle erschließen, die - zumindest in Teilen - von
zweifelhaftem Wert ist. Zwar tauchen ihre Namen auch in der
Dießener Nekrologüberlieferung auf, doch schweigen sich die
Einträge über die Art ihrer Zugehörigkeit zur
Stifter-Familie ebenso aus wie über den territorialen Bezug ihrer
Gräfinnenwürde [91
Necr.
Diess. zum 2. Jan., MGH Necr. 1, 8 (=
Borgolte, Stiftergedenken, Anhang [Nekr. B] 255): Sophia
com. ob. Ebenda zum 10.
Feb., 11 (Nachtrag von einer Hand des 13. Jahrhunderts): Chunigundis
com.].
In der Sophia cometissa de Hennenberch,
die in der genannten Aufzeichnung unmittelbar hinter Kunigunde aufgelistet wird,
hat man
wohl die Gemahlin Poppos VI.
von
Henneberg (†
1190) zu sehen, der nach dem
Tod seines Vaters Berthold I. (†
wohl 1159/60) diesem noch im
jugendlichen Alter in der Würzburger Burggrafschaft und der Vogtei
des dortigen Hochstifts nachgefolgt war und 1190 als Teilnehmer des
dritten Kreuzzuges in Syrien ums Leben kam [97 Vgl. Oefele, Andechs, No. 32,
28; Trotter, Andechs, No. 56, 25; Tyroller, Genealogie, Tafel 10, No.
2, 161; Wagner, Entwurf, No. V/1,51 (mit Quellenbelegen zur Person
Poppos VI.); Ders. Genealogie 439. Eine Nachricht der Henneberger
Chronik von Cyriacus Spangenberg (Straßburg 1599) aufgreifend,
setzt Wagner, Genealogie 440, den Tod Sophias
auf den 2. Januar 1218. Da sie
jedoch noch von Liutold selbst
in die Nekrologaufzeichnung B des Dießener Traditionsbuches
gesetzt worden ist (siehe oben Anm. 91) mußte Sophia vor Abschluß der
ursprünglichen Niederschrift, also vor 1210, gestorben sein.].
Für diese Annahme sprechen auch diverse Quellenhinweise, die eine
Verwandtschaft zwischen beiden Geschlechtern bezeugen [98 1218 nennt Herzog Otto VII. von Andechs-Meranien
(†
1234) in einer Urkunde
zugunsten des Klosters Banz Graf Poppo
VII. von Henneberg († 1241), einen Sohn Poppos VI., seinen consanguineus (Doeberl, Regesten,
No. 164). Herzog Otto VIII. von
Andechs-Meranien († 1248) bezeichnet in einer
Urkunde
vom 25. August 1244 Graf Heinrich von
Henneberg (†
1262) als seinen avunculus;
vier Jahre später
nennt derselbe Otto VIII. den
Grafen Hermann von Henneberg (†
1290) seinen cognatus
(Dobenecker Regesta 3, No.
1180 und 1615). Heinrich
und Hermann waren
Söhne Poppos VII.].
Grundsätzlich fügt sich die Einheirat in das HENNEBERGER Grafen-Haus gut in den
Rahmen der andechsischen Heiratspolitik,
denn der Herrschaftskomplex der
HENNEBERGER
zwischen Rhön und Thüringer Wald sowie
ihre Würzburger Lehen lagen nach Nordwesten und Westen hin in
Reichweite der andechsischen Besitzungen
in Ober-Franken und der von
ihnen über Jahrzehnte hinweg besetzten Bamberger cathedra. Zudem
knüpften die ANDECHSER
als zuverlässige Gefolgsleute des staufischen
Königtums über die Verbindung Sophias auch ihre
verwandtschaftlichen Beziehungen zum Herrscher-Geschlecht enger, denn Poppo VI. war über seine
Schwester Irmgard von
Henneberg
ein Schwager Pfalzgraf Konrads von
Staufen
(†
1195) des Halb-Bruders Kaiser
FRIEDRICH BARBAROSSAS [99 Vgl hierzu oben Seite 44.].
vor 1182
oo Sophie von Andechs, Tochter des
Herzogs Berthold
V.
um 1140/45 † 2.1.1218
Kinder:
Heinrich Deutschordensritter
† 1208
Poppo VII. Graf von Henneberg
† 21.3.1245 (21.8.1245 Schwennicke)
Otto I. Graf von Botenlauben
† 1244/7.2.1245
Berthold II. Graf von Henneberg
(1191-1212)
um 1170/75 † 1212
Konrad Domthesaurarius zu
Würzburg
†
Adelheid von Henneberg
†
oo Heinrich III. Herzog von
Limburg
† 1221
Elisabeth von Henneberg
†
oo Friedrich III. Graf von
Beichlingen
† 1216