Poppo VI.                                      Graf von Henneberg (1159-1190)
-------------                                     Burggraf von Würzburg (1164-1190)
um 1140/45
14.6.1190                 Domvogt von Würzburg
                   Morgato/Syrien 


Begraben: Klosterkirche Trostadt

Einziger Sohn des Grafen Berthold I. von Henneberg (18.10.1159) und der Bertha von Putelendorf, Tochter von Pfalzgraf Friedrich IV. (26.6.1125) und der Agnes von Limburg
Bruder von Pfalzgräfin
Irmgard bei Rhein (15.7.1197), Pfalzgräfin Lukardis (Liutgard) von Sommerschenburg (22.11.1220)
Neffe von
Bischof Gebhard von Würzburg ( 17.3.1159), Bischof Günter von Speyer (16.8.1161), Gräfin Hildegard von Katzenelnbogen ( 24.2.), Graf Poppo IV. von Henneberg ( 1.9.1156), Bischof Otto II. von Speyer ( 1200), Pfalzgraf Heinrich von Sachsen ( 1126), Bischof Friedrich von Prag (31.1.1179)
Groß-Neffe von Herzog Walram III. dem Heiden von Limburg (16.7.1139), Gräfin Adelheid von Werl ( 6.2. vor 1146), Gräfin Matilde von la Roche
Verwandter vom Römischen Kaiser FRIEDRICH I. BARBAROSSA (
10.6.1190 ertrunken)
Enkelin von
Graf Godebold II. von Henneberg (6.2.1144) und der Liutgard von Hohenberg

Schwennicke Detlev: Tafel 144
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"Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XVI"

POPPO VI.
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Morgato, Syrien 14.VI.1190

Begraben: Klosterkirche Trostadt

1164 BURGGRAF von WÜRZBURG
1161/68 DOMVOGT von WÜRZBURG
1182 GRAF von HENNEBERG
1171 IUNIOR
1141/1189

 vor 1182
  oo SOPHIA VON ANDECHS-MERANIEN
          
2.I.1218

Tochter von Graf Berthold II. Markgraf von Istrien


Thiele Andreas: Tafel 173
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

POPPO VI.
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    1191

BURGGRAF von WÜRZBURG
Poppo VI. verlagerte den Schwerpunkt seiner Hausmacht nach Osten hin in den alten babenbergischen Bereich. Nach 1159 (Tod des Onkels Gebhard) kam es zum offenen Ausbruch der Feindseligkeiten mit den Bischöfen von Würzburg, die die richterliche Immunität 1168 durch die "Güldene Freiheit" ausdehnten, wodurch Henneberg weitgehend die große Gerichtsbarkeit verlor. Er mußte auch die Lehen und Mellrichstädt und Meiningen abtreten. Die Gegensätze zu den Landgrafen von Thüringen, die nach Süden ins Henneberger Interessengebiet expandierten, begannen. Er genoß großes Ansehen bei Kaiser FRIEDRICH I., nahm an etlichen Italien-Feldzügen teil, baute die Territorialherrschaft aus, die Herren von Solz und Kühndorf wurden Vasallen und starb auf dem 3. Kreuzzug.

 vor 1165
  oo SOPHIE VON ANDECHS
            1218

Tochter des Herzogs Berchtold V. von Meranien-Istrien


Schwennicke Detlev: Tafel 86
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"
Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

SOPHIA
------------
   


  oo POPPO IV., GRAF von HENNEBERG 1190/91
          


Brandenburg Erich: Tafel 36 Seite 73
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"Die Nachkommen Karls des Großen."

XIII. 522a. SOPHIE
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* ...,
1218 2.I.

Gemahl:
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POPPO VI., GRAF von HENNEBERG
    
1190/91

Patze Hans/Schlesinger Walter: Seite 201
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"Geschichte Thüringens"

In Wasungen saß ein älteres Adels-Geschlecht. Vielleicht hat ein HENNEBERGER um 1150 in die Familie dieser älteren Herren von Wasungen eingeheiratet: Auf Grund des Leitnamens kann Poppo I. von Wasungen (1176-1190) als Abkömmling der HENNEBERGER angesehen werden. Er trug vor 1190 seinen Besitz an Mainz zu Lehen auf. Wohl hat er die planmäßige Stadtanlage auf dem rechten Ufer der Werra begründet. In der hennebergischen Hauptteilung von 1247 fiel Wasungen an die Linie Schleusingen.
An dem Erbe der Herzöge von Andechs-Meranien, die 1246 in männlicher Linie ausstarben, hatten auch die HENNEBERGER Anteil. Die mit Poppo VI. vermählte Gräfin Sophie von Andechs brachte Güter im Itzgrund - Poppo VII. hatte bereits Güter bei Coburg erworben - an das Haus HENNEBERG. Durch eine nach 1246 vorgenommene Landesteilung spaltete sich unter Poppos jüngerem Sohn Hermann I. die Linie Coburg ab.
 
Weller Tobias: Seite 44,522,720-721
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"Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert"

Verheiratet war Pfalzgraf Konrad mit Irmgard, einer Tochter Bertholds I. von Henneberg ( 1159/60) [197 Vgl. MASCHKE, Staufer 31; DECKER-HAUFF, Haus, No. 47,352. - Zu Konrads angeblichen Ehen mit einer Sponheimer Grafen-Tochter sowie mit einer Irmgard von Leiningen und den aus diesen Verbindungen vermeintlich hervorgegangenen Kindern vgl. unten Seite 220-224ff.]. Diese Eheschließung erfolgte offenbar im Zusammenhang mit dem Erwerb der Vogtei über die alte Reichsabtei Lorsch. Die Vogtei war um 1140 als mütterliches Erbe an Poppo IV. von Henneberg [198 Vgl. zu ihm WAGNER, Entwurf, No. IV/1, 45f.], den Bruder Bertholds I., gekommen [199 Vgl. WERLE, Vögte 56f. Als Vogt von Lorsch ist Poppo IV. bezeugt in Cod. Lauresham. 1, Chronik, c. 144, 427 zu 1140; ebd., c. 153,435 zu 1148.]. Als Poppo 1156 ohne direkte Nachkommen starb [200 Vgl. die dem HENNEBERGER mißgünstige Lorscher Klosterüberlieferung (Cod. Lauesham. 1, Chronik, c. 155a, 437).], ging seine Hinterlassenschaft, wozu neben der Lorscher Vogtei auch die des Hochstiftes Würzburg sowie das Würzburger Burggrafenamt gehörten, an Berthold I., der jedoch selbst schon nach wenigen Jahren - angeblich auf einer Pilgerfahrt ins Heilige Land - verschied [201 Im Unterschied zu Poppo IV. ist Berthold I. im Lorscher Codex nicht ausdrücklich unter der Amtsbezeichnung advocatus erwähnt. Diesen Umstand führt WAGNER, Genealogie 435f., jedoch überzeugend auf die Kürze seiner Amtszeit und die zu dieser Zeit dürftige Lorscher Überlieferung zurück.]. Zwar hatte Berthold I. einen Sohn, doch war dieser Poppo VI. ( 1190) damals noch minderjährig, so daß statt seiner Pfalzgraf Konrad, der Schwieger-Sohn des HENNEBERGERS, als Bewerber um die Lorscher Vogtei auftrat.
Keine Quellenhinweise hingegen lassen sich für eine verschiedentlich postulierte erste Ehe Heinrichs III. mit einer Henneberger
Grafen-Tochter finden [46 Nach den Europäischen Stammtafeln NF 1/2 (1999), Tafel 229, soll Heinrich III. mit Adelheid, einer angeblichen Tochter Burggraf Poppos VI. von Würzburg (
1190) und der Sophia von Andechs, verheiratet gewesen sein; danach auch Wagner, Entwurf, No. VI/9, 65. In seinem Aufsatz zur Genealogie des HENNEBERGER Grafen-Hauses von 1994 erwähnt Wagner die hier genannte Adelheid nicht.].
Noch unklarer als bei Mathilde liegen die Dinge bei ihren Schwestern Kunigunde und Sophia. Außer ihren Titulierungen in der besagte Namensliste gibt es hier keine weiteren Hinweise auf ihre Heiratsverbindungen. Schon die Identifizierung der beiden Frauen als Töchter Markgraf Bertholds III. läßt sich nur über diese Quelle erschließen, die - zumindest in Teilen - von zweifelhaftem Wert ist. Zwar tauchen ihre Namen auch in der Dießener Nekrologüberlieferung auf, doch schweigen sich die Einträge über die Art ihrer Zugehörigkeit zur Stifter-Familie ebenso aus wie über den territorialen Bezug ihrer Gräfinnenwürde [91 Necr. Diess. zum 2. Jan., MGH Necr. 1, 8 (= Borgolte, Stiftergedenken, Anhang [Nekr. B] 255): Sophia com. ob. Ebenda zum 10. Feb., 11 (Nachtrag von einer Hand des 13. Jahrhunderts): Chunigundis com.].
In der Sophia cometissa de Hennenberch, die in der genannten Aufzeichnung unmittelbar hinter Kunigunde aufgelistet wird, hat man wohl die Gemahlin Poppos VI. von Henneberg ( 1190) zu sehen, der nach dem Tod seines Vaters Berthold I. ( wohl 1159/60) diesem noch im jugendlichen Alter in der Würzburger Burggrafschaft und der Vogtei des dortigen Hochstifts nachgefolgt war und 1190 als Teilnehmer des dritten Kreuzzuges in Syrien ums Leben kam [97 Vgl. Oefele, Andechs, No. 32, 28; Trotter, Andechs, No. 56, 25; Tyroller, Genealogie, Tafel 10, No. 2, 161; Wagner, Entwurf, No. V/1,51 (mit Quellenbelegen zur Person Poppos VI.); Ders. Genealogie 439. Eine Nachricht der Henneberger Chronik von Cyriacus Spangenberg (Straßburg 1599) aufgreifend, setzt Wagner, Genealogie 440, den Tod Sophias auf den 2. Januar 1218. Da sie jedoch noch von Liutold selbst in die Nekrologaufzeichnung B des Dießener Traditionsbuches gesetzt worden ist (siehe oben Anm. 91) mußte Sophia vor Abschluß der ursprünglichen Niederschrift, also vor 1210, gestorben sein.]. Für diese Annahme sprechen auch diverse Quellenhinweise, die eine Verwandtschaft zwischen beiden Geschlechtern bezeugen [98 1218 nennt Herzog Otto VII. von Andechs-Meranien ( 1234) in einer Urkunde zugunsten des Klosters Banz Graf Poppo VII. von Henneberg ( 1241), einen Sohn Poppos VI., seinen consanguineus (Doeberl, Regesten, No. 164). Herzog Otto VIII. von Andechs-Meranien ( 1248) bezeichnet in einer Urkunde vom 25. August 1244 Graf Heinrich von Henneberg ( 1262) als seinen avunculus; vier Jahre später nennt derselbe Otto VIII. den Grafen Hermann von Henneberg ( 1290) seinen cognatus (Dobenecker Regesta 3, No. 1180 und 1615). Heinrich und Hermann waren Söhne Poppos VII.]. Grundsätzlich fügt sich die Einheirat in das HENNEBERGER Grafen-Haus gut in den Rahmen der andechsischen Heiratspolitik, denn der Herrschaftskomplex der
HENNEBERGER zwischen Rhön und Thüringer Wald sowie ihre Würzburger Lehen lagen nach Nordwesten und Westen hin in Reichweite der andechsischen Besitzungen in Ober-Franken und der von ihnen über Jahrzehnte hinweg besetzten Bamberger cathedra. Zudem knüpften die ANDECHSER als zuverlässige Gefolgsleute des staufischen Königtums über die Verbindung Sophias auch ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zum Herrscher-Geschlecht enger, denn Poppo VI. war über seine Schwester Irmgard von Henneberg  ein Schwager Pfalzgraf Konrads von Staufen (
1195) des Halb-Bruders Kaiser FRIEDRICH BARBAROSSAS [99 Vgl hierzu oben Seite 44.].


 
 

vor 1182
  oo Sophie von Andechs, Tochter des Herzogs Berthold V.
      um 1140/45
2.1.1218
 
 
 
 

Kinder:

  Heinrich Deutschordensritter
      
1208

  Poppo VII. Graf von Henneberg
      
21.3.1245 (21.8.1245 Schwennicke)

  Otto I. Graf von Botenlauben
     
1244/7.2.1245

  Berthold II. Graf von Henneberg (1191-1212)
  um 1170/75
1212

  Konrad Domthesaurarius zu Würzburg
       

  Adelheid von Henneberg
      
 

  oo Heinrich III. Herzog von Limburg
         
1221

  Elisabeth von Henneberg
      

  oo Friedrich III. Graf von Beichlingen
          
1216


 

Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 36 Seite 73 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 86 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken Tafel 144 - Thiele Andreas: Erzählende genealogische STAMMTAFELN zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1 Tafel 173,220 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert Seite 44,223,522,720-721 -